21.11.2017, 19.51 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Glücklich in Wuppertal“: In Cronenberg ist das Glück zu Hause
Wie berichtet, führte die Hahnerberg-Apotheke kürzlich eine Aktion durch, mit der man testen konnte, wie es um den persönlichen Vitamin-D-Spiegel bestellt ist. Das Vitamin gilt als „Glücks-Vitamin“, weil es durch den Kontakt mit Sonnenlicht gebildet wird, gilt Deutschland generell als Mangelgebiet. Daher, so weiß Apothekerin Meike Roßberg, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), den Mangel durch Einnahme eines Vitamin-D-Präparats zu kompensieren, vor allem in der dunklen Jahreszeit.
Das dürfte besonders für das nicht gerade sonnenverwöhnte Cronenberg gelten, und dennoch: Die Cronenberger sind die glücklichsten Wuppertaler! Das hat jedenfalls das Projekt „Glücklich in Wuppertal“ ergeben. Über die dazugehörige App haben das Wuppertal Institut und die Happiness Research Organisation Daten zur Lebenszufriedenheit der Wuppertaler erhoben. Bei der Start-Fragerunde von „Glücklich in Wuppertal“, an der insgesamt 1.197 Wuppertaler teilnahmen, lautete die Glücks-Frage: „Wie glücklich, würdest du sagen, bist du?“ Auf der von 1 bis 7 reichenden Skala antworteten die Cronenberger Teilnehmer mit einem (Gesamt-)Wert von 5,74 – das ist spitze in der Stadt.
Zum Vergleich: Ähnlich glücklich sind die Südhöhen-Nachbarn aus Ronsdorf mit einem Glücks-Quotienten von 5,64. Das (relativ unglückliche) Schlusslicht ist derweil Langerfeld-Beyenburg, wo der Glücks-Wert bei 5,11 liegt. In ganz Wuppertal rangiert das Glücksgefühl bei 5,42. Worin das große Cronenberg-Glück begründet ist, ist nicht ganz klar: Bei der Frage nach der persönlichen Lebenszufriedenheit belegen die Dörper „nur“ Platz 2. Hier schafften es die Ronsdorfer an die Spitze, Schlusslicht in der Zufriedenheitsskala sind die Heckinghauser.
Politik-Zufriedenheit hinkt hinter persönlichem Glück her
Erst recht nicht zu fassen ist das Cronenberger Glück, wenn man die Ergebnisse der Wuppertal-Zufriedenheit betrachtet: Mit ihrem Stadt-Glück kommen die Dörper nur auf Platz 3 – übrigens gemeinsam mit den Barmern –, während die Vohwinkeler vor den Ronsdorfern am zufriedensten mit Wuppertal sind. Die rote Zufriedenheits-Laterne haben wieder die Langenfeld-Beyenburger.
Auch bei der Zufriedenheit mit der Wuppertaler Politik, die bei allen Befragten übrigens hinter der Zufriedenheit mit der Bundesregierung landete, zeigten sich die Cronenberger nicht ganz so begeistert: Ihre Zufriedenheit landete auf einem Mittelfeldplatz. Umso begeisterter sind sie von ihren Dorf-Nachbarn: Hier kamen die Cronenberger auf Platz 3, zufriedener mit ihren Mitmenschen im Stadtteil sind nur die Vohwinkeler und die Bewohner von Elberfeld-West. Das Schlusslicht hier: Heckinghausen.
Glücksbausteine: Job, Wohnen, Geld – alles top im Dorf
Wenn das Dörper Glück weniger mit Wuppertal zu tun hat, haben die Cronenberger womöglich fleißig Vitamin-D-Tabletten geschluckt? Nein, zeigt sich Apothekerin Meike Roßberg überzeugt, zumal bei der Vitamin-D-Testwoche nicht jede Menge „fröhliche“ Cronenberger die Türen zu ihrer Familien-Apotheke einrannten. „Da muss es eine andere Erklärung geben, warum die Cronenberger die glücklichsten Wuppertaler sind“, ist die junge Apothekerin überzeugt.
Stimmt: Die Dörper „Glücksbausteine“ sind die Wohnbedingungen im Dorf, das Sicherheitsgefühl, ihr Job und ihr Einkommen – hierzu ist die Zufriedenheit in Cronenberg die größte in der Stadt. Aber Apothekerin Meike Roßberg hat noch eine weitere Vermutung: „Die Cronenberger haben wahrscheinlich mehr Sonne im Herzen…“ – auch so wird wohl ein Schuh draus!
Übrigens: Das Glücks-Projekt geht weiter, alle sechs Monate werden die gesammelten Informationen neu ausgewertet. Mehr Infos unter gluecklich-in-wuppertal.de.