27.04.2018, 17.09 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Feuerwehr-Pläne: Ein „großer Wurf“ für die Retter im Dorf?

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Wie im Bild rechts zu sehen, ist seitlich und hinter dem WSW-Umspannwerk Lindenallee Platz – ob genug Platz für eine Rettungswache Cronenberg mit zwei Rettungsfahrzeugen, das soll nun geprüft werden. -Foto: Meinhard Koke

Hat das Cronenberger Zentrum schon ab 2019 eine Rettungswache? Und gelingt überdies ein zweiter großer Wurf: die Kombination aus einem neuen Löschhaus für die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg (FFC) sowie einer neuen Turnhalle? Die Ausführungen von Wuppertals Feuerwehr-Chef Ulrich Zander am 18. April 2018 in der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg gaben Anlass zur Hoffnung.

Wie Zander berichtete, braucht die Feuerwehr Cronenberg dringend ein neues Löschhaus: Das derzeitige Gebäude in der Kemmannstraße – das historische Cronenberger Gaswerk, in dem die FFC seit fast 100 Jahren ansässig ist – ist längst nicht mehr zeitgemäß. Die Feuerwehr-Fahrzeuge passen gerade noch mit eingeklappten Seitenspiegeln in die Fahrzeughalle rein, die Kellerräume müssen abgestützt werden, weil sie sonst nicht das Gewicht tragen würden, für neuere Fahrzeuge ist die Halle ohnehin zu klein. Weiteres Problem, das für eine Verlagerung der FFC-Wache spricht: Die vorgeschrieben Rettungszeiten von zehn Minuten können insbesondere bei Einsätzen in Sudberg nicht eingehalten werden.

Daher hat die Feuerwehr intensiv nach Alternativ-Standorten Ausschau gehalten und ist doppelt fündig geworden. Erstens: Auf dem Gelände des Umspannwerkes der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) in der Lindenallee könnte demnach eine Rettungswache mit zwei Rettungsfahrzeugen entstehen. Und hier könnte es schnell wie bei der Feuerwehr gehen: Im Juli soll das Vorhaben in den Rat, bereits in der ersten Hälfte 2019 könnte die Rettungswache fertig sein – wenn die Stadtwerke und der Rat mitspielen. „Es wäre ein Meilenstein, wenn wir das erreichen würden“, unterstrich Ulrich Zander die Bedeutung des Vorhabens für die Sicherheit im Cronenberger Süden.

„Dreierpack-Wurf“: Schul-Denkmal gesichert, neues FFC-Haus & Turnhalle

Etwas länger sieht die Zeitachse für die Feuerwehr Cronenberg aus: In den nächsten vier/fünf Jahren hält Feuerwehr-Chef Zander einen Neubau für möglich. Als einzigen möglichen Standort ist das Schulgelände an der Berghauser Straße ausgemacht. Der dortige Anbau sowie der Leichtbau sollen aber nicht nur abgerissen werden, um dort ein neues Löschhaus für die Dörper Wehr bauen zu können. Das Charmante an der Idee ist überdies, dass am Lenzhaus vielleicht auch eine Turnhalle gebaut werden könnte. Zwar keine Dreifach-Turnhalle, wie aus Cronenberg seit Jahrzehnten gefordert und gewünscht.

Kann das Areal der denkmalgeschützten Schule Berghauser Straße genutzt werden, um hier eine Turnhalle und einen Neubau für die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg unterzubringen? -Foto: Meinhard Koke

Kann das Areal der denkmalgeschützten Schule Berghauser Straße genutzt werden, um hier eine Turnhalle und einen Neubau für die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg unterzubringen? Der Schulanbau, der ganz rechts im Bild zu sehen ist, würde dann ebenso abgerissen werden, wie der ohnehin marode Leichtbau auf dem Schulhof-Gelände. -Foto: Meinhard Koke

Aber immerhin eine Turnhalle, wie Ulrich Zander unterstrich – Sport- und Ordnungsdezernent Matthias Nocke habe jedenfalls sein grundsätzliches „Ja“ zur Prüfung der Kombi-Pläne gegeben, berichtete Feuerwehr-Chef Zander in der BV-Sitzung. Das historische, denkmalgeschützte Schulgebäude am Lenzhaus soll dabei erhalten bleiben. Ob darin vielleicht Feuerwehr-Wohnungen eingerichtet werden könnten, die mit der neuen FFC-Wache gebaut werden sollen, ließ Ulrich Zander offen. Ungefähr aber etwa fünf Millionen Euro werde die neue FFC-Wache kosten, zum Haushalt 2022/23 sollen die Gelder eingestellt werden.

In der Bezirksvertretung Cronenberg wurden die Feuerwehr-Pläne mit großer Zustimmung aufgenommen – der Ball liegt nun im Feld der Stadt…