13.11.2018, 19.55 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

ALDI-Pläne in Unterkirchen: Die Grünen sagen klar „Nein“

Artikelfoto

Verdeutlichten anhand eines Flatterbandes die Dimensionen und wie nah die geplante ALDI-Bebauung an den Spielplatz-Bereich in Unterkirchen heranrücken könnte: Ratsherr Paul-Yves Ramette (li.) und Bezirksvertreter Dirk Wallraf von den Grünen. -Foto: Meinhard Koke

Nach der Küllenhahner Filiale (die CW berichtete) soll nun offenbar der ALDI Unterkirchen an die Reihe kommen: Im Rahmen seines Filial-Konzeptes „ANIKo“ („ALDI Nord Instore Konzept“) plant der Discounter die Erweiterung seines zweiten Cronenberger Standortes.

Wie berichtet, war ALDI Küllenhahn in nur fünf Monaten vollständig abgerissen und neu gebaut worden: Mitte Oktober wurde der neue Markt mit rund 50 Prozent mehr Verkaufsfläche eröffnet. Die ALDI-Pläne für den Standort Unterkirchen stießen in der Oktober-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg indes zumindest auf Prüfbedarf. Zumal das Vorhaben einiges an Grünfläche am dortigen Spielplatz beansprucht, wurde die Beratung des betreffenden Bebauungsplanes einstimmig auf die November-Sitzung des Stadtteilparlamentes vertagt.

„Unsere Kinder sind uns genauso wichtig wie ALDI…“

Bei einem Ortstermin am Mittwoch erläuterten die Grünen, dass sie indes keinen Beratungsbedarf mehr haben: Sie lehnen die ALDI-Pläne in der derzeitigen Form ab, die Gründe: Rund 1.200 Quadratmeter Grünfläche fielen für nur 360 Quadratmeter mehr Verkaufsfläche weg, einige „sehr wertvolle Bäume“ müssten abgeholzt werden und die ALDI-Bebauung rückte zudem direkt an den Spielplatz-Bereich heran, der laut Verwaltung sehr stark genutzt werde.

Zudem gebe es in Cronenberg ohnehin zu wenig Spielplatz-Fläche: „Ich weiß nicht, was es da noch zu überlegen gibt“, gaben Bezirksvertreter Dirk Wallraf und Ratsherr Paul-Yves Ramette zu Protokoll: „Wir sprechen uns absolut gegen die ALDI-Pläne aus – unsere Kinder sind genauso wichtig wie ALDI.“ Paul-Yves Ramette, der für die Grünen auch im Jugendhilfeausschuss sitzt, warf die Frage auf, warum die ALDI-Erweiterung nicht in Richtung Parkplatz, also nach vorne, erfolgen könne. Wegfallende Parkflächen könnte man ja auf dem Dach des neuen ALDI-Marktes schaffen, wie bei einem Discounter am Neuenteich.

CDU hat noch Beratungsbedarf

Kritisch sieht auch Anwohner Andreas Viehmeyer die ALDI-Pläne: „Warum machen wir einen Kniefall vor den Discountern?“, wandte sich der Eigentümer eines Wohnhauses vis-à-vis des Spielplatzes gegen die mögliche Aufgabe einer „hochwertigen Freizeitfläche“: Dass die Baustellen-Zuwegung noch dazu über die Straße Unterkirchen und den Bolzplatz erfolgen solle, sei für die Anwohner unzumutbar.

Günter Groß, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Cronenberg, sagte derweil, dass die CDU-Beratungen zu dem Thema noch nicht abgeschlossen seien. Kategorisch abgeneigt wie die Grünen stehe man den ALDI-Plänen aber nicht gegenüber. In der BV soll die ALDI-Erweiterung nun in der nächsten Sitzung am 28. November beraten werden.