31.01.2019, 16.44 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Ernüchterndes Ortsmitte-Treffen: „Machen Sie Druck im Rat…!“

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Dezernent Frank Meyer, Ressortleiter Rüdiger Bleck und Verkehrsplaner Dirk Lange (v.l.) mit Stephan Ries vom Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (li.), der den Abend moderierte. -Foto: Meinhard Koke

„Cronenberg will mehr!“, mit diesem Slogan trat vor rund einem Jahr das Cronenberger Mitmach-Netzwerk an. Gemeinsam mit den vier Cronenberger Bürgervereinen und der Bezirksvertretung wurde schließlich im Frühsommer 2018 ein Antrag formuliert und in die zuständigen Gremien der Stadt eingebracht, der Verbesserungen für die Ortsmitte fordert.

Ein Dreivierteljahr später kam es am 23. Januar in der „Kulturschmiede“ Cronenberg zu einem Treffen mit Baudezernent Frank Meyer. Das ernüchternde Fazit, das Dezernent Meyer und sein Ressortleiter Stadtentwicklung und Städtebau, Rüdiger Bleck, zu den Cronenberger Wünsche verkündete, ließ die Minen der Vertreter des Arbeitskreises Verkehr, der Bürgervereine und der Bezirksvertretung gefrieren.

Noch nicht einmal Baken und Baustellenampeln sind „drin“

Fördergelder gebe es zwar. Ob für Brennpunkt-Stadtteile, im neuen Heimat-Fonds des Landes oder im Rahmen des „Green-City-Planes“, Cronenberg aber gehe es dafür zu gut – „seien Sie froh, dass das hier so ist“, lautete die unfrohe Botschaft: „Klemmen Sie sich hinter ihre Stadtverordneten und die Bezirksvertretung“, riet der Dezernent dazu, politischen Druck zu machen, sodass der Rat Mittel bereitstelle. Fast verzweifelt machten die Cronenberger weitere Vorschläge zu Fördermöglichkeiten. Immerhin: Auf die Nachfrage, ob zum Beispiel Fördermöglichkeiten im Hinblick auf eine altersgerechte Umgestaltung der Ortsmitte von Wuppertals ältestem Stadtteil geprüft worden seien, mussten die Stadt-Vertreter passen – das soll nun abgeklopft werden.

Ernüchternd war ebenso die Antwort, ob nicht einfach die geplanten Erneuerungen/Baumaßnahmen auf der Hauptstraße und der Lindenallee für einen Testlauf für einen Ringverkehr genutzt werden könnten. Baken zur Absperrung und Baustellen-Ampeln zu mieten, sei heutzutage schwierig und zudem teuer – auf etwa 150.000 Euro wurden allein die Kosten dafür beziffert, „zu aufwändig und zu teuer“, lautete daher auch hierzu die ernüchternde Antwort.

Kommunalwahl als „Hebel“ für Cronenberg-Forderungen?

Immerhin: Die von der BV beschlossene Querung in der Höhe des Zentrums Emmaus liegt zur Umsetzung fertig im Rathaus Barmen bereit – bleibt aber wegen der Erneuerung der Hauptstraße und der Ortsmitte-Wünsche in der Warteschleife… Verkehrsplaner Dirk Lange vom Ressort Straßen und Verkehr ließ durchblicken, dass für weitere „kleinere Würfe“ wie Querungshilfen oder Fahrrad-Streifen durchaus Mittel möglich seien – dies soll nun in weiteren Gesprächen eines Cronenberger Arbeitskreises mit der Stadt ebenso abgeklopft werden wie mögliche alternative Fördermöglichkeiten.

Gerade auch im Hinblick auf die Kommunalwahl 2020 wird zudem politischer Druck notwendig sein, damit Cronenberg nicht länger ein weißer Flecken auf der städtischen Förder-Landkarte bleibt – die Arbeit geht für „Cronenberg will mehr!“, die BV und die Bürgervereine also erst richtig los…! Ob sich der Rat allerdings von einem Cronenberger Druck beeindrucken ließe?

Wie SPD-Bezirksvertreter Oliver Wagner reklamierte, war jedenfalls noch nicht einmal einer der beiden für Cronenberg direkt gewählten Stadtverordneten, beide Mitglied der CDU, am Mittwochabend anwesend – „das ist ein Trauerspiel hier“, befand Wagner…