01.04.2019, 16.53 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Zeitumstellung: BV mit großer Mehrheit für „Cronenberg-Zeit“

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Für sie ist es „fünf vor zwölf“ für die Einführung einer exklusiven „Cronenberg-Zeit“: Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé und Gordon Bröcker, der Vorsitzende der „AG Zeitumstellung“ des Cronenberger Mitmach-Netzwerkes „Cronenberg will mehr!“ -Foto: Meinhard Koke

Die Bezirksvertretung (BV) Cronenberg ist aktuell viel unterwegs: Nach der Sondersitzung in der Feuerwache Cronenberg (die CW berichtete) trat das Dörper Stadtteilparlament in nicht-öffentlicher Sitzung am Mittag des heutigen Montag, 1. April 2019, in der Shell-Tankstelle am Theishahn zusammen. Mit Grund natürlich drängten sich die Bezirksvertreter im Sozialraum der Tankstelle von Ralf Bröcker: Es ging um den Zeitumstellung-Antrag von Sohn Gordon Bröcker.

Wie ebenfalls bereits berichtet, hatte der Junior der Shell-Tankstelle einen Bürgerantrag an Bezirksvertretung gerichtet: Als Vorsitzender der „AG Zeitumstellung“ des Dörper Mitmach-Netzwerkes „Cronenberger will mehr!“ plädiert Bröcker darin dafür, dass die vom EU-Parlament für 2021 beschlossene Abschaffung der Zeitumstellung dazu genutzt werden soll, eine eigene „Cronenberg-Zeit“ einzuführen.

Damit wollen die Mitglieder der „Arbeitsgemeinschaft Zeitumstellung“ aber nicht nur verdeutlichen, dass sich die Uhren in Cronenberg traditionell anders drehen. Der Vorschlag hat auch ganz praktische Erwägungen, und zwar die Staus, welche für die nächsten Jahre aufgrund der zahlreichen Dauer-Baustellen im Dorf (die CW berichtete) vorprogrammiert sind. Die Abschaffung der Zeitumstellung will die „AG Zeitumstellung“ dafür nutzen, die Staus zu entschärfen.

Der Gedanke von Gordon Bröcker, der als Junior der Shell-Tankstelle am Theishahn seit vielen Monaten unter der Dauer-Baustelle auf der Hahnerberger Straße leidet: Würden Rest-Wuppertal, Solingen und Remscheid zum Beispiel die Sommerzeit einführen, während Cronenberg bei der Winterzeit bliebe, dann würden die Cronenberger die Baustellen-Engpässe eine Stunde vor dem Berufsverkehr der Außer-Dörper durchfahren. „Zumindest wir Cronenberger stünden dann nicht mehr im Stau“, zeigt sich Gordon Bröcker überzeugt: „Für den Dörper Verkehr reichen auch die einspurigen Baustellen-Engpässe voll aus.“

Zumal die Fünf-Minuten-Terrine, welche Gordon Bröcker auf die Schnelle für die Polit-Gäste zubereitet hatte, bestens mundete, fand die Bezirksvertretung Geschmack an dem Vorschlag: Mit großer Mehrheit stimmte die BV dem Antrag zur Einführung einer eigenen „Cronenberg-Zeit“ zu. Lediglich der Vertreter der Bunten Liste Cronenberg (BLC) votierte dagegen. Er reklamierte nicht nur, dass dann die TV-Ausstrahlung der großen „Roland-Kaiser-Show“ oder der „Goldenen Kamera“ nach bundesweiter Normalzeit für manchen Cronenberger zu spät sein würde.

Die exklusive Beibehaltung der Winterzeit könnte auch ein Image-Problem für das Dorf bedeuten: Schließlich gingen in Cronenberg dann ja die Lichter eine Stunde eher aus… Egal, der BV-Beschluss geht nun in die zuständigen Gremien in der Stadt, am 1. Mai wird dazu der Rat die endgültige Entscheidung treffen.