13.11.2019, 16.40 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Berghauser Schule: BV-Votum für Suche nach Nachfolgenutzungen

Artikelfoto

2012 schloss die damalige Hauptschule Cronenberg an der Berghauser Straße ihre Pforten. Nachdem nun auch das Berufskolleg vom Haspel ausgezogen ist, will die Stadt das sanierungsbedürftige Denkmal am Lenzhaus verkaufen. | Foto: Meinhard Koke

Die Oktober-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg hatte es nicht nur vom Umfang her in sich. Auch die Inhalte der Tagesordnungspunkte, wie zum Beispiel der Straßenzustand in Cronenberg oder auch der Entwurf für den Haushalt 2020/21 und die Nicht-Berücksichtigung von Geldern für eine neue Ortsmitte-Planung sorgten dafür, dass die Themenliste nicht vollständig abgearbeitet werden konnte.

Da sich das Stadtteilparlament für seine Sitzungen ein Zeitlimit bis jeweils 21 Uhr gesetzt hat, wurde das Treffen beendet, obwohl noch zahlreiche Themen offen waren. Um diese noch nicht behandelten Tagesordnungspunkte zu behandeln, kam die BV nun am 6. November 2019 zu einer Sondersitzung zusammen. Und auch hier waren die Themen zahlreich. Dennoch wurde die (Rest-)Tagesordnung innerhalb von nur einer Stunde erledigt.

GMW-Betriebsausschuss: Verkaufspläne abgesetzt

Das lag auch daran, dass zum Beispiel ein kontroverser Punkt, wie die Zukunft des Schulgebäudes an der Berghauser Straße, in großer Einmütigkeit abgearbeitet wurde. Hier hatte die Stadt zuvor Druck aus dem Kessel genommen: Der städtischen Verkaufspläne des maroden Schul-Denkmals waren zuvor vom Betriebsausschuss Gebäudemanagement (GMW) auf die Sitzung am 28. November geschoben worden, ließ Michael Telian, der Leiter des Büro Oberbürgermeister, in der Sondersitzung wissen: Der für die Ratssitzung Mitte November geplante Entscheid zur Zukunft der Berghauser Schule dürfte damit (vorerst) vom Tisch sein…

In der Bezirksvertretung gab es abermals harsche Kritik an der Stadt zu dem Thema: „Hier ist Bürger-Vermögen vernichtet worden“, kommentierte Vize-Bürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky den millionenschweren Sanierungsbedarf der rund 110 Jahre alten denkmalgeschützten Stadt-Immobilie. Dass die Stadt bereits 2011 durch die BV aufgefordert wurde, alternative Nachnutzungen für das seit letztem Jahr endgültig nicht mehr als Schule genutzte Gebäude zu suchen, aber in diese Richtung offenbar nichts geschehen sei, kritisierte auch Grünen-Bezirksvertreter Dirk Wallraff.

Bezirksvertretung: Einstimmig für Suche nach städtischen Weiter-Nutzungen

„Die Stadt hat sich überhaupt keine Mühe gegeben“, bemängelte Wallraff, dass aus der Verwaltung keine Vorschläge für eine Weiternutzung der Schule gemacht worden seien: „Die einzige Idee ist, das Gebäude zu verkaufen.“ Das folgende Votum der Bezirksvertretung zur Zukunft des historischen Schulgebäudes war eindeutig: Einstimmig wurde ein fraktionsübergreifender Antrag angenommen.

Dieser fordert die Stadtverwaltung auf, städtische Nutzungsmöglichkeiten für das Denkmal zu suchen – die Schule am Lenzhaus bleibt also ein Dauerbrenner… Und der wird am 21. November wieder diskutiert: Dann laden die Cronenberger Bürgervereine ab 18.30 Uhr in den Cronenberger Festsaal ein, um mit Vertretern der Fraktionen im Rat sowie Feuerwehrchef Ulrich Zander und Feuerwehr-Sprecher Guido Blass über die Zukunft der Schule Berghauser Straße zu diskutieren.

Die Bürgervereine hoffen auf viele Cronenberger, die mitdiskutieren möchten.