Versuchte Entführung? Polizei bislang ohne Anhaltspunkte dafür

Am Wochenende überschlugen sich die Ereignisse am Mastweg: Mit einer Flugblatt-Aktion und im sozialen Netzwerk Facebook informierten Eltern eines Kindergarten-Kindes dazu, dass ein Unbekannter vermutlich ihre dreijährige Tochter habe entführen wollen: „Helfen Sie uns den Mann zu finden“, appellierten die Eltern – eine Riesen-Resonanz war die Folge – nicht nur im Internet.

Hintergrund war zunächst ein Vorfall, zu dem es Donnerstag letzter Woche, 12. Dezember, an einem Kindergarten am Mastweg gekommen sein soll. Laut des Flugblattes soll sich ein Unbekannter an diesem Tag zwei Mal Zutritt zu der Kita verschafft haben. Am folgenden Freitag dann habe er dann das dreijährige Mädchen mitzunehmen versucht. Die durch den Flugblatt-Aufruf erzeugte „Welle“ schlug bis in die Redaktion von SAT1 durch: Am gestrigen Montag-Nachmittag, 16. Dezember, berichtete der Privatsender von zwei „erschreckenden Nachrichten“.

Darunter war auch der „schlimme Verdacht“ beziehungsweise „Schock-Moment“, so die heißt es in dem SAT1-Bericht, vom Mastweg. Dieser habe für „starke Erschütterung“ gesorgt, die Kita-Türen seien nun abgeschlossen: „Alle Eltern müssen wir jetzt bitten, extrem vorsichtig zu sein“, riefen auch die Redakteure des Privatsenders zur verstärkten Wachsamkeit in dem Cronenberger Quartier auf.

Zwar sind die Ermittlungen zu dem Vorfall noch nicht abgeschlossen, unterstreicht Polizei-Sprecher Stefan Weitkämper. Auch nehme die Polizei die erstattete Anzeige selbstverständlich sehr ernst. Nach aktuellem Sachstand könnte sich der vermeintliche „Schock-Moment“ allerdings relativieren: „Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine Anhaltspunkte für Straftaten zum Nachteil von Kindern“, berichtet Weitkämper auf CW-Nachfrage.

Vermutlich noch im Laufe des Tages will sich die Polizei in Form einer Pressemitteilung detailliert zu dem „Entführungsversuch“ äußern, der womöglich keiner war…