07.03.2020, 12.35 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Corona-Vorsicht: Ruhe bewahren und einfach nur „Tach“ sagen…
Auch im CW-Land waren die Supermarkt-Regale für manche Produkte phasenweise leergekauft / Masken und Desinfektionsmittel in den Apotheken sind weitgehend vergriffen / Dörper Apotheken würden gerne Desinfektionsmittel herstellen, nur: Es gibt aktuell die Grundstoffe dazu nicht.
Der grassierende Corona-Virus bleibt auch im CW-Land nicht ohne Auswirkungen. Zwar gab es an der Bergischen Universität einen bestätigten Verdachtsfall. Die betroffene Studentin stammt jedoch aus dem Kreis Heinsberg, dem bislang deutschen „Corona-Hotspot“, und hielt sich Mitte Februar nur zu einer Klausur in Wuppertal auf. Personen, die mit ihr Kontakt gehabt haben konnten, wurden zur Sicherheit unter Quarantäne gestellt – bis zum Donnerstagmorgen gab es laut Stadt weder konkrete Verdachtsfälle noch bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Corona-Virus in Wuppertal.
Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Hahnerberg abgesagt
Trotz der Entwarnung und obwohl es auch bei der Feuerwehr Wuppertal keinerlei Corona-Verdachtsfälle gibt, setzen die Wehren der Stadt auf Vorbeugung: Die für den heutigen Samstag, 7. März 2020, geplante Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hahnerberg (FFH) wurde daher vorsorglich abgesagt.
Damit folgen die Hahnerberger Freiwilligen einer Empfehlung des Stadtbetriebs Feuerwehr, bis auf Weiteres keine Veranstaltungen durchzuführen, bei denen viele Menschen auf engem Raum zusammentreffen: „Hierbei handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betont FFH-Schriftführerin Tanja Liefke in ihrer Erklärung: Die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Löschzüge habe oberste Priorität.
Supermärkte: Nachfrage zum Teil verzigfacht
Die Sorge um eine Ansteckung mit dem Virus hat auch in den Supermärkten im CW-Land für Hamsterkäufe gesorgt. Auf Haltbare Produkte wie Nudeln, Mehl, Dosengerichte oder auch H-Milch gab es seit Mitte letzter Woche einen regelrechten Run: Ein Mitarbeiter eines Dörper Supermarktes verriet der CW, dass sich die Nachfrage verzigfacht habe, Engpässe bei der Belieferung seien jedoch nicht zu verzeichnen, ließ eine REWE-Sprecherin Mitte der Woche verlauten: Man sei gut vorbereitet und aufgestellt.
Apotheken: Basisstoffe für Desinfektionsmittel vergriffen
Das wären auch gerne die Apotheken im CW-Land, „ausverkauft“ müssen sie jedoch in Sachen Desinfektionsmittel und Schutzmasken vermelden. Zwar hat das NRW-Gesundheitsministerium Anfang der Woche den Weg dafür freigemacht, dass Apotheken Desinfektionsmittel selbst herstellen können. Allerdings, so berichtet Apothekerin Meike Roßberg (Hahnerberg-Apotheke), seien die Grundstoffe zur Herstellung wie Isopropanol oder Propanol im Großhandel ebenfalls ausverkauft: „So lange es die Basis nicht gibt, kann ich auch nichts herstellen“, erläutert Meike Roßberg. Eine gewisse Entspannung sei aber angekündigt: „Wir sind dran“, so Meike Roßberg zur CW.
„Es ist alles sehr chaotisch im Moment“, berichtet auch Markus Hausmann (Amboß-Apotheke). Er hat natürlich längst Masken und Desinfektions-Substanzen geordert – bis zu zwei Wochen wartet er aber zum Teil schon auf Lieferungen. Besonders Ende letzter Woche sei man massiv bestürmt worden, heißt es derweil aus der Löwen-Apotheke: „So viel könnte man gar nicht beschaffen“, so eine Mitarbeiterin gegenüber der CW.
Statt Händeschütteln einfach nur „Tach“ sagen
Dass sich die Nachfrage nach Masken verzehnfacht hat, hat Apotheker Uwe Jockel (Dorper Apotheke) gehört. Insofern glaubt auch er nicht daran, dass sich seine leeren Regale kurzfristig wieder füllen könnten. Was tun? Der Tipp von Apothekerin Meike Roßberg lautet ganz simpel: „Oftmals und gründlich die Hände waschen!“ Auch Kollege Uwe Jockel rät zur Ruhe und zur Beachtung der notwendigen Hygieneregeln: Statt die Hand zu schütteln sollte man sich im Dorf auf den schnörkellosen „Cronenberg-Gruß“ „Tach“ beschränken – damit sei man schon ein Stück weit auf der sicheren Seite, so Jockel augenzwinkernd…
Info-Telefone zum Corona-Virus
Zum Corona-Virus hat die Stadt Wuppertal ein Bürger-Telefon eingerichtet. Dieses ist wochentags in der Zeit von 8 Uhr bis 18 Uhr und auch an diesem Wochenende, 7. und 8. März, unter der Rufnummer 02 02 / 5 63-20 00 erreichbar.
Da Gesundheitsamt, Feuerwehr-Leitstelle und Bürger-Telefon nicht alle Anfragen zum Corona-Virus beantworten können, verweist die Stadt auf die umfangreichen Angebote des Robert-Koch-Institutes (RKI). Infos gibt es zudem beim Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit unter 0 30 / 3 46 46 51 00 oder beim ServiceCenter der NRW-Landesregierung unter Telefon 02 11 / 8 55 47 74.