25.04.2020, 13.53 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Corona: Weniger Wochenend-Einsätze für die Ordnungshüter

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Trotz des Wonne-Wetters, am Telefon erlebten die Corona-Einsatzkräfte von Polizei und Stadt zuletzt ein weitaus weniger „heißes“ Wochenende. Sowohl Polizei als auch das Ordnungsamt vermeldeten nur etwa halb so viele Einsätze wie zuvor übers Oster-Wochenende. Im Vergleich zum ersten April-Wochenende gab es ebenfalls 50 Prozent (Polizei) weniger Einsätze – beziehungsweise ein Drittel weniger fürs Ordnungsamt.

Das städtische Ordnungsamt erhielt von Freitag, 17. April 2020, bis einschließlich Sonntag 510 Anrufe. Diese mündeten in 67 Corona-Einsätze. „Haupt-Kampftag“ war dabei der Freitag mit allein 41-Corona-bedingten Einsätzen und mit insgesamt 72 Platzverweisen beziehungsweise Ordnungswidrigkeitsanzeigen auch den weitaus meisten Maßnahmen.

Insgesamt waren 53-mal Menschenansammlungen der Einsatzgrund, Spielplatz-Kontrollen musste derweil nur eine gefahren werden. Daneben erteilte das Ordnungsamt übers Wochenende jeweils 53 Platzverweise und Ordnungswidrigkeitsanzeigen. Strafanzeigen mussten die Beamten des Ordnungsamtes diesmal keine aufnehmen. Drei Einsätze wurden aber an die Polizei abgegeben.

20 Corona-Einsätze für die Wuppertaler Polizei

Wie Polizei-Sprecher Stefan Weitkämper der CW berichtete, fuhr die Polizei am letzten Wochenende insgesamt 20 Corona-Einsätze. Auch hier war der Freitag der Tag mit den meisten Vorfällen. Insgesamt musste die Polizei von Freitag bis einschließlich Sonntag 20 Platzverweise aussprechen, zudem wurden 17 Ordnungswidrigkeitsanzeigen und drei Strafanzeigen geschrieben.

Trotz der gesunkenen Corona-Vorfälle sah sich Gesundheitsdezernent Dr. Stefan Kühn in der Montags-Pressekonferenz der Stadt veranlasst klarzustellen, dass Verstöße gegen die Quarantäne-Verfügungen Straftaten seien, die konsequent verfolgt würden. Der Grund für die Mahnung war ein Fall, der dem Gesundheitsamt gemeldet worden war.

Infizierter soll gegen Quarantäne-Auflage verstoßen haben

Hier soll sich eine Corona-infizierte Person trotz Quarantäne-Verfügung außerhalb der Wohnung aufgehalten und so möglicherweise die Infektion auf andere übertragen haben. Dezernent Kühn appellierte ob des mutmaßlichen Verstoßes an das verantwortungsvolle Verhalten aller Wuppertaler und ganz besonders der positiv getesteten Corona-Infizierten. „Die allermeisten Betroffenen tun alles, um die Menschen in ihrem Umfeld zu schützen und nehmen dafür viele Einschränkungen in Kauf“, betonte der städtische Gesundheitschef: „Umso mehr werden wir jeden Hinweis auf Verstöße rigoros verfolgen, denn unsolidarisches Verhalten konterkariert die Achtsamkeit aller anderen. Das wollen wir nicht zulassen.“

Nach Paragraf 75 des Infektionsschutzgesetzes können Verstöße mit Geldstrafen oder sogar bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Würden sich durch Verstöße andere Menschen anstecken, drohen sogar Strafen wegen fahrlässiger Körperverletzung. Zum Thema „Corona“ ist das Bürger-Telefon der Stadt unter (02 02) 563-20 00 erreichbar. Meldungen beim Ordnungsamt sind auch am Wochenende unter Telefon (02 02) 563-40 00 möglich.