07.06.2020, 10.42 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Mountainbike-Debatte: Weniger Emotionen, aber mehr Gespräch!

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Screenshot: „Burgholz Downhill Flowline“, Quelle: Dufan/YouTube

Ein Bericht in der aktuellen Ausgabe unserer Zeitung zum Thema „Downhill / Mountainbiker“ in den Cronenberger Wäldern hat zu einer kontroversen – teils sehr emotionalen – Debatte geführt, teils durch sinnentstellende und verkürzte Instagram-Storys. Liebe LeserInnen, lassen Sie uns zunächst klarstellen: Bei betreffendem Artikel handelt es sich nicht um eine Meinungsäußerung unserer Redaktion!

Wir berichten vielmehr zu einer Debatte in der Bezirksvertretung Cronenberg. Diese wird so geschildert, wie sie in der BV geführt wurde! Wir können (und wollen) uns die Wortbeiträge der dortigen BezirksvertreterInnen nicht aussuchen und uns auch nicht so zurechtlegen, wie es vielleicht von dem einen oder der anderen gewünscht wird. Aufgabe von Zeitung ist Berichterstattung und der sind wir – auch wenn in diesem Fall nur einen Blickwinkel beleuchtend, auch wenn von Mountainbikern nicht gern gelesen – nachgekommen!

Es war (leider) kein Vertreter der Mountainbiker anwesend. Insofern ist es (leider) so, dass in unserem Bericht zu der Debatte nichts davon beschrieben werden konnte! Vorab: Das wird nachgeholt! Zuvor aber die Frage: Was erwarten die (teils sehr erregten) Kritiker von Zeitung? Dass Sie so berichtet, wie es Interessensgruppen jeweils genehm ist? Oder dass sie dazu berichtet, was war/ist? Sie finden doch sicherlich auch, dass Letzteres ein Anspruch ist, der an Zeitung zu stellen ist – alles andere wäre doch das, was manche (Interessensgruppen) heute als „Fake-News“ brandmarken/zu diskreditieren versuchen – beziehungsweise es wäre tendenziös…!

Freizeitspaß versus Naturschutz

Die geäußerte Kritik beider Seiten kann sicherlich fast jeder zum Teil nachvollziehen – es ist ganz offensichtlich: Auch in den Wäldern Cronenbergs gibt es einen Konflikt. Auf der einen Seite sind die Mountainbiker/Downhillfahrer, die „einfach nur“ ihrem Sport nachgehen möchten, die ihren Spaß haben wollen. Auf der anderen Seite stehen die Verantwortlichen für die Wälder oder die Politik, die – vielleicht ebenso verständlicherweise – dafür Sorge tragen wollen/müssen, dass durch illegale Trails die Wälder keinen Schaden nehmen, erst recht, wenn es sich dabei um Naturschutzgebiete handelt wie den Staatsforst Burgholz. Der dafür zuständige Landesbetrieb Wald und Holz schreibt zum „Verhalten im Wald“ unter anderem: „Abseits der Wege: Zu Fuß ok, mit dem Fahrrad verboten“.

Alle Beteiligten/Interessierten sollten das Gespräch suchen/sich an einen Tisch setzen und konstruktiv versuchen, diesen Konflikt einer Lösung zuzuführen. Die Bezirksvertretung Cronenberg, davon darf man vollkommen überzeugt sein, wäre ganz sicher dazu bereit! Völlig sicher ist ebenso, dass niemand in der Bezirksvertretung dazu aufgerufen hat, den Mountainbikern „Fallen“ zu stellen, um sie zu verletzen oder sogar zu töten. Um es ganz deutlich zu sagen: Diese Interpretation ist übers Ziel hinausgeschossen, dergleichen hat niemand im Sinn!

Appell: Keine Biker gefährden!

Bei betreffender Anmerkung ging es vielmehr darum, die Einstiege zu den (im Übrigen illegalen) Trails zu versperren, sodass sie gar nicht erst befahren werden können. In Zuschriften/Kommentaren im Zusammenhang mit unserer Berichterstattung hieß es sinngemäß auch, es würde überall „schwarze Schafe“ geben – ob unter Bikern oder unter „Naturschützern“, diese machten fünf bis zehn Prozent aus, wurde gemutmaßt.

Um es gegenüber den bis zu zehn Prozent der (vermeintlichen) „Naturschützer“ an dieser Stelle ganz deutlich zu machen: Niemand in der Bezirksvertretung – und natürlich auch seitens der CW-Redaktion – ruft dazu auf , Mountainbikern im Wald „Fallen“ zu stellen oder gar Nagelbretter auszulegen, Drähte zu spannen oder Ähnliches. Falls sich Biker durch unsere Wiedergabe der betreffenden Wortmeldung in der Bezirksvertretung bedroht fühlen sollten, so bitten wir ausdrücklich darum, dies zu entschuldigen!

Dass ein Versperren von Trails verheerende Folgen haben könnte, macht folgendes YouTube-Video deutlich. Wer hier durch eine „Sperre“ zu Fall gebracht werden würde, könnte ernsthaft verletzt werden – das möchte niemand! Und wer Derartiges verursacht, macht sich strafbar!

Liebe LeserInnen, wir haben für kommende Woche ein Gespräch mit Mountainbikern vereinbart. Diese haben uns gegenüber nicht nur emotionale Kritik geäußert. Sie haben sich auch sehr interessiert an konstruktiven Gesprächen miteinander und einem Zugehen aufeinander geäußert. Nur auf diese Weise kann am Ende womöglich sogar eine für alle befriedigende Lösung gefunden werden!

Dieses nächstwöchige Treffen wird übrigens in einen Bericht münden, der (auch) die Meinung der Mountainbiker zum Ausdruck bringen wird. Wir dürfen schon jetzt gespannt sein, ob uns dann (von anderer Seite) „einseitige“ Berichterstattung vorgeworfen wird…!