19.10.2020, 19.47 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Der erste in Wuppertal: Kunst-Automat an der Amboss-Apotheke

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Apotheker Markus Hausmann vor dem ersten Wuppertaler Kunstautomaten, den er gemeinsam mit seiner Ehefrau Katja Hausmann, an der Fassade seiner Amboss-Apotheke in Cronenberg hat anbringen lassen. | Foto: Meinhard Koke

Was haben Cronenberg, Rodenäs, Amersfoort und Pöllau gemeinsam? Wenn sich hier am Abend jemand mit den Worten „ich geh‘ mal eben zum Automaten“ verabschiedet, dann kehrt er oder sie bestimmt zurück – und zwar mit einem kleinen Kunstwerk!
Möglich machen das Katja Hausmann und ihre Ehemann Markus: Der Cronenberger Apotheker und seine Ehefrau haben an der Fassade ihrer Amboss-Apotheke einen „Kunst-Automaten“ anbringen lassen – statt Zigaretten, Süßigkeiten oder Kondomen kann man neuerdings an der Hauptstraße 53 kleine Kunstwerke aus den Automaten ziehen.

Im Urlaub in Norddeutschland stolperten Katja und Markus Hausmann über einen solchen Kunstwerk-Automaten – und waren begeistert: Das wäre doch auch was für Cronenberg! Gedacht – getan: Die Hausmanns nahmen Kontakt mit dem Kunstautomaten-Büro in Potsdam auf, und seit einer Woche kann man – nun erstmals in Wuppertal – im Dorf Kunst aus dem Automaten ziehen.

Im Sommer 2001 nahm die Idee von der brandenburgischen Hauptstadt aus ihren Siegeszug auf – besonders in Norddeutschland ist die Kunstautomaten-Landschaft in den vergangenen rund 20 Jahren stetig angewachsen, aber auch in den Niederlanden, in Österreich und in Dänemark kann man vereinzelt Kunst aus dem Automaten ziehen. Wie in „guten, alten Zigaretten-Zeiten“ gilt es in die Kunst-Automaten vier Euro einzuwerfen – dann lässt sich eine kleine Lade aufziehen und eine Kunst-Packung entnehmen.

Bei „Nebenwirkungen“ oder Kleingeld-Mangel Apotheker Markus Hausmann fragen

Die Papp-Schachteln sind schmaler als Zigaretten-Packungen, haben es aber in sich, wie der Warn-Aufdruck deutlich macht: „Diese Kunst kann verwirren, erhellen, aufregen und süchtig machen“, steht da zu lesen. Lungenerkrankungen indes stehen nicht zu befürchten, sodass man auch nicht bei Apotheker Markus Hausmann reinschauen muss, um gesundheitliche Nebenwirkungen zu erfragen – um Kleingeld für den Automaten zu wechseln, so berichtet er, haben vielmehr schon einige Begeisterte in seine Amboss-Apotheke reingeschaut.

Die Kunst-Packungen bieten kreative Überraschungen wie kleine Bilder, Objekte oder Zeichnungen – allesamt Unikate von Künstlern aus der Region, aber auch „Überregionales“ oder „Supraregionales“, über die auf „Beipackzetteln“ informiert wird. Katja und Markus Hausmann schwebt zudem „subregionale“ Kunst vor – ein Automaten-Fach mit Päckchen Cronenberger Künstler, das wollen sie zu organisieren versuchen – mal schauen, ob man bald auch Dörper Kunst ziehen kann…

(Dörper) Kunstautomat: Infos & Kontakt

Ob als außergewöhnliche Liebesbotschaft, als kleines Präsent zum Geburtstag, als kreatives Mitbringsel zum Besuch oder einfach als Sammelobjekt – der Kunst-Automat an der Hauptstraße steht ohne Sperrstunde rund um die Uhr zur Verfügung. Wer sich ebenfalls für einen Kunst-Automaten interessiert, erhält mehr Infos online unter kunstautomaten.com oder auch unter Telefon (03 31) 879 088 99.

Dörper Künstler, die sich dafür interessieren, den Cronenberger Automaten mit kreativen „Kleinigkeiten“ zu bestücken, können mit Markus Hausmann unter Telefon (02 02) 47 41 41 Kontakt aufnehmen.