19.11.2020, 14.01 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Paten für Orang-Utan-Baby: CFG-Kurs rettet ein bisschen die Welt
„Nur noch kurz die Welt retten…“, mit diesem Hit wurde Singer-Songwriter Tim Bendzko 2011 zum Star. Die Welt zu retten ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die dringlicher denn je geworden ist. Der Erdkunde-Kurs der Jahrgangsstufe EF (10) des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG) trägt nun ein kleines Stückchen dazu bei: Die Zehntklässler haben eine Patenschaft für das Organ-Utan-Baby „Bumi“ im indonesischen Teil von Borneo übernommen.
Zu Paten eines Orang-Utan-Waisenkindes in rund 11.000 Kilometern Entfernung wurden die Küllenhahner Gymnasiasten durch das Thema „Tropischer Regenwald“, welches Geografie-Lehrer Silvain Bukow mit ihnen nach den Sommerferien behandelte. Dabei machte der CFG-Lehrer seine Schüler auch mit dem „Borneo Orangutan Survival“-Projekt (BOS) bekannt: Von Potsdam aus betreibt die deutsche Organisation in Indonesien ein Auffangzentrum zur Rettung von Orang-Utans. „Wir haben viel über den tropischen Regenwald gelernt“, berichtet Schülerin Johanna Sailer (15): „Aber vor allem sind uns die Folgen des Anbaus von Ölpalmen bewusst geworden.“
Um Platz für Palmöl-Plantagen zu schaffen, wird täglich Regenwald abgeholzt. Das, so die Fuhlrott-Gymnasiastin, hat nicht nur schädliche Auswirkungen fürs globale Klima. Auch der Lebensraum vieler Tierarten wird vernichtet – darunter der Orang-Utans auf Borneo. Die Organisation BOS rettet auf Borneo Affen aus ihrer zerstörten Heimat und bringt sie in Sicherheit. In einer Baumschule werden sie so lange versorgt, bis es ihnen besser geht und sie wieder ausgewildert werden können. Zudem schützt BOS seit 2010 über 470.000 Hektar Regenwald und versucht, diese Fläche stetig zu erweitern – auf diese Weise bekämpft BOS auch die eigentlichen Ursachen der Umweltzerstörung.
Spontan für Orang-Utan-Patenschaft zusammengelegt
Spontan entschlossen sich die Fuhlrott-Gymnasiasten aktiv zu werden: Sie legten zusammen und erwarben für 170 Euro eine Jahres-Patenschaft für das Orang-Utan-Waisenkind „Bumi“: Das Jungtier geht in die zweite Klasse der BOS-Baumschule auf Borneo und ist auf bestem Weg, bald wieder ausgewildert zu werden. Aber auch hierzulande möchten die CFG-Schüler etwas ändern: „Wir wussten vorher schon, dass Palmöl problematisch ist“, berichtet Johannes (16): „Im Unterricht ist das jetzt viel klarer geworden.“ Ergebnis: „Man achtet jetzt mehr darauf, in welchen Produkten Palmöl steckt und sucht nach Alternativen“, meint Mitschülerin Sofia.
Ebenso wie die 16-Jährige haben auch Mitschüler mit ihren Eltern über die Palmöl-Problematik gesprochen, sodass nun beim Einkauf geschaut wird, was „drinnen“ steckt: Alternativen ohne Palmöl zu finden, sei zwar „gar nicht so einfach“, weiß Mia (16). Wenn man das Thema aber mal googeln würde, fände sich eine lange Liste im Internet, ergänzt Emiliy (15). Johannes isst zum Beispiel nun kein „Nutella“ mehr – die palmölfreie Alternative, die Victoria (16) gefunden hat, „schmeckt aber auch ganz gut“. Hilfestellung könnte zudem das Fairtrade-Siegel geben: Das sei zwar noch nicht ganz ausgereift, gehe aber in die richtige Richtung, findet CFG-Schüler Johannes (15).
Mehr Infos zum Orang-Utan-Projekt
Wer die Welt auch ein bisschen retten möchte, dem legen die Küllenhahner Gymnasiasten ans Herz, doch die Internet-Seite unter orangutan.de anzuklicken. Dort können Interessierte auch den Werdegang des CFG-Patenaffen „Bumi“ verfolgen und sich über weitere Projekte informieren.