17.02.2021, 19.16 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Monika Modrow: „Mutter“ der FBR-Bläserklassen gab Dirigat ab
Begründerin des besonderen Musik-Profils der Friedrich-Bayer-Realschule in den Ruhestand verabschiedet – trotz Corona auch mit viel Musik!
Als NRW-Sportschule ragt die Friedrich-Bayer-Realschule (FBR) in Wuppertal und ganz Nordrhein-Westfalen unter den Realschulen heraus. Das sportliche Profil ist aber nicht alles, warum die FBR als Erste unter Gleichen bezeichnet werden könnte: Die Küllenhahner Realschule ist zum Beispiel auch Fairtrade-Schule, ganz besonders hebt sie sich auch musikalisch ab – in Form ihrer Bläserklassen.
Sie hat es nicht nur bei vielen Schulkonzerten getan, Monika Modrow führte auch bei der musikalischen Profilierung den Taktstock – nach fast 27 Jahren an der Bayer-Realschule wurde die „Mutter der Bläserklassen“ nun in den Ruhestand verabschiedet. Monika Modrow, die zugleich auch stellvertretende Leiterin der Schule am Jung-Stilling-Weg war, verabschiedete sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ich habe sehr gerne hier gearbeitet“, unterstrich die Pädagogin gegenüber der CW: „Besonders natürlich mit den Schülern und in den Bläserklassen.“
Bläserklassen: „Für manche der Grund, auf die FBR zu gehen“
Den Abschied „versüßt“ aber nicht nur die Aussicht auf mehr Freizeit, welche sie zum Beispiel sehr gerne in Ostfriesland oder am Klavier und an der Querflöte in einem Wermelskirchener Orchester verbringt. Auch dass mit Veronika Simon eine junge Kollegin den Dirigentenstab für die Bläserklassen und das Orchester der Schule übernimmt, milderte den Abschiedsschmerz von Monika Modrow.
Marcus Dätig, seit rund anderthalb Jahren FBR-Leiter, dankte seiner bisherigen Stellvertreterin, dass sie ihn „hervorragend eingeführt“ habe: „Es hat mich sehr gefreut, mit einer derart erfahrenen Konrektorin zu arbeiten.“ Dätig würdigte, dass Monika Modrow ihre „Herzensangelegenheit“ Bläser-Projekt zu einem „nicht wegzudenkenden Schwerpunkt der Schule“ gemacht habe, während Schülerin Sabrina in ihrem Grußwort gestand, sich wegen der Young-Band-Probe, sogar auf die 0. Stunde gefreut zu haben. „Für manche Eltern sind die Bläser-Klassen der Grund, sich für die FBR zu entscheiden“, zeigte sich der Schulleiter Dätig dankbar „für alles, was Sie für die Schule geleistet haben“.
Ein „großer Zapfenstreich“ per Videos
Das alles wäre sicherlich in einen „großen Zapfenstreich“ gemündet. Coronabedingt konnte Monika Modrow aber nur mit „kleinster Besetzung“ verabschiedet werden: Gerade einmal zehn Personen zählte die Gästeschar der Abschiedsfeier im großen Veranstaltungsraum des Schulzentrums, darunter mit Martina Dietrich auch die Leiterin des Bläser-Fachbereichs der Bergischen Musikschule: Mit ihr kooperiert die FBR intensiv im Rahmen des Bläser-Projektes – „Monika Modrow hat ein unheimliches Herzblut bewiesen“, attestierte Dietrich: „Sie ist diejenige, weshalb es die Bläserklassen gibt“, unterstrich Dietrich, dass es in Wuppertal sonst nur an einer weiteren Schule ein solches musikalisches Profil gebe.
Doch Corona sorgte nicht nur für die „kleine Besetzung“, der Digitalisierungsschub im Zuge der Pandemie ermöglichte auch, dass Monika Modrow dennoch von einem großen Symphonieorchester verabschiedet werden konnte: Per Video-Beiträgen wurden nicht nur herzliche Abschiedsgrüße von Schülern oder des Lehrerrates an die Leinwand „gebeamt“. Lehrer und Schüler hatten auch jeweils daheim Musikstücke eingespielt, die dann digital zu Videoclips zusammengefügt worden waren – auf diese Weise durfte sich Monika Modrow also doch an einem großen Zapfenstreich erfreuen…!