03.09.2021, 12.25 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Hochwasser: Städte arbeiten an Brücken-Lösungen im Morsbachtal

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Eine Übersicht der durch die Hochwasser-Katastrophe von Mitte Juli im Morsbachtal beschädigten Brücken. | Übersicht: Stadt Wuppertal

Die Städte Remscheid und Wuppertal wollen die durch die Hochwasser-Katastrophe Mitte Juli beschädigten Brücken Beckeraue und Prangerkotten im Morsbachtal möglichst noch vor Einbruch des Winters sanieren. Schon kurzfristig soll an der derzeit voll gesperrten Brücke am Prangerkotten zumindest für Fußgänger eine Behelfsbrücke eingerichtet werden.

Ob die Sanierungen klappen, ist laut Stadt Wuppertal aber noch offen: Es müsse erst geprüft werden, ob Sanierungen der Morsbachtal-Brücken überhaupt machbar sind. So besteht an der Brücke Prangerkotten akute Einsturzgefahr. Daher musste die Brücke zwischenzeitlich gesperrt werden. Genauere Sondierungen der Ausspülungen an der durch Ausspülungen im Brücken-Fundament beschädigten Brücke Beckeraue ergaben derweil, dass die Schäden hier größer als zunächst angenommen sind. Die Folge: Einfache Reparaturen reichen nicht aus, ein Sanierungskonzept muss erstellt und dann durch eine Spezialfirma ausgeführt werden. Die Brücke ist derweil zumindest als Rettungsweg sowie mit einer Lastbeschränkung auf drei Tonnen für den allgemeinen Verkehr benutzbar.

Prüfungen: Sanierungen möglich oder Neubauten nötig?

Da die Brücke Ulrichskotten (Morsbacher Berg) vollständig zerstört ist, wurden für die Betroffenen im Bereich Beckeraue Lösungen gefunden, welche zum Beispiel die Entleerung von Hausgruben ermöglichen. An der Brücke Prangerkotten sieht die Stadt zusätzlichen Zeitdruck wegen der Ortslage Berg: Die ist zwar weiter über Sudberg erreichbar. Diese Zuwegung ist allerdings für größere Fahrzeuge nicht geeignet und bei Glätte im Winter aufgrund ihrer Steigung problematisch. Daher wird laut Stadt mit Nachdruck an Sanierungslösungen für die Prangerkotten-Brücke gearbeitet.

Auch wenn die Schäden hier normalerweise eine wirtschaftliche Reparatur ausschlössen, wird dennoch eine Sanierung geprüft. Denn: „Das wäre die schnellere Option gegenüber Abbruch und Neubau“, erläutert der zuständige Wuppertaler Dezernent Frank Meyer.  Sollte dennoch ein Neubau der Prangerkotten-Brücke erforderlich sein, wären laut Stadt umfangreiche Abstimmungen zur Planung, Ausschreibung, Vergabe und den Bau notwendig – Konsequenz: Ein Neubau könnte frühestens im zweiten Halbjahr 2022 fertig sein. Laut Dezernent Meyer ist ein Ingenieurbüro bereits mit der Vorentwurfsplanung für Ersatz-Neubauten der Brücken Ulrichskotten und Prangerkotten beauftragt.

Morgen: Helfende-Hand-Aktionstag im Morsbachtal

Für den morgigen Samstag, 4. September 2021, ist übrigens eine weitere Aktion „Helfende Hand“ im Morsbachtal geplant. Treffpunkt ist auch diesmal um 10 Uhr an der Beckeraue. Alle weiteren Infos dazu gibt es über die Facebook-Gruppe „Sachspenden Wuppertal Hochwasser – Helfende Hand – Ersthilfe – B2B“.

Alle bisherigen CW-Berichtw zu der Hochwasser-Katastrophe vom 14.15. Juli sind hier abrufbar.