19.10.2021, 19.02 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Noch bis Donnerstag! Ideen für die Ortsmitte-Umgestaltung gesucht

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Überaus fleißig machten die Cronenberger von der Ideen-Sammlung zur Ortsmitte-Planung Gebrauch – auch in den Pop-up-Briefkasten am Hans-Otto-Bilstein-Platz (Foto) wurden viele Vorschläge eingeworfen. | Foto: Marcus Müller

Bürgerbeteiligung „Meine Idee für Cronenberg“: Noch bis zum 21. Oktober können Vorschläge für die Ortsmitte-Umgestaltung gemacht werden.

Wie soll Cronenberg im Jahr 2030 aussehen? Welche Themen bewegen die Dörper? Diesen Fragen geht aktuell die Stadt im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsverfahrens nach. „Wir wollen wissen, was die Cronenberger wollen“, hatte Stadtentwicklungsdezernent Arno Minas bei der Auftaktveranstaltung den Rahmen des Projekts abgesteckt: Bis zum kommenden Donnerstag, 21. Oktober 2021, können Ideen eingebracht, tolle Projekte unterstützt oder auch negative Stellen in der Ortsmitte zwischen Rathausstraße, Ehrenmal und Sambatrasse aufgezeigt werden.

Inzwischen über 100 Ideen wurden dabei in den letzten zwei Wochen allein online hier unter talbeteiligung.de eingebracht. Von konkreten Maßnahmen wie die Errichtung eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Solinger Straße / Hauptstraße sowie an der Rathausstraße / Lindenallee oder die Installation einer solargespeisten Info-Litfaßsäule am Schleifstein-Denkmal bis hin zur Anbindung des Stadtteils an die BUGA 2031 – die Bandbreite ist äußerst umfangreich.

Top: Verkehrsberuhigung und Fahrradfreundlichkeit

Die meiste Zustimmung erhielt bislang der Vorschlag „Lebensqualität durch Verkehrsberuhigung“. „Einheitlich Tempo 30 zur Steigerung der Sicherheit, Aufenthaltsqualität und der allgemeinen Lebensqualität auf der Hauptstraße (bis Amboßstraße) und der gesamten Rathausstraße / Berghauser Straße“, heißt es in der Begründung. Ebenfalls auf große Resonanz stößt auch die Idee, Cronenberg fahrradfreundlicher zu gestalten: Das Auto sollte zwar nicht verbannt werden, der Radweg an der Berghauser Straße aber bis in die Ortsmitte sowie zur Sambatrasse verlängert werden. Ebenso wird vorgeschlagen, alle Einbahnstraßen in der Ortsmitte in Gegenrichtung für Fahrräder freizugeben.

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Überdies hoch im Kurs bei den Anregungen für die Ortsmitte steht die schon seit den ersten Planungen im Jahr 2003 vorgeschlagene Einbahnstraßen-Regelung an der Hauptstraße / Rathausstraße. „Es ist dringend erforderlich, den Individualverkehr in der Stadt zu reduzieren und Platz für die umweltschonenden Verkehrsteilnehmer zu schaffen. Die Verkehrsführung sollte nur einspurig erfolgen, der Rest stünde für Radspuren und Cafes zur Verfügung“, freut sich beispielsweise User „Cronhill“ über den Vorschlag – in eine ähnliche Richtung geht ja auch der Vorschlag von Stadtplaner Dr. Ralf Kaulen.

Das Mitmachen bei „Meine Idee für Cronenberg“ ist auch in Form von Postkarten möglich: Diese liegen an verschiedenen Stellen in Cronenberg aus, darunter auch in der CW-Geschäftsstelle, und können ganz einfach in einen „Briefkasten“ geworfen werden, den Dezernent Arno Minas (li.) und Bürgermeisterin Miriam Scherff sowie CHBV-Vorsitzender Rolf Tesche (re.) und Axel Dreyer (Cronenberg will mehr) gegenüber dem Café vom Cleff auf dem Hans-Otto-Bilstein-Platz vorstellten. | Foto: Marcus Müller

Das Mitmachen bei „Meine Idee für Cronenberg“ ist auch in Form von Postkarten möglich: Diese liegen an verschiedenen Stellen in Cronenberg aus, darunter auch in der CW-Geschäftsstelle, und können ganz einfach in einen „Briefkasten“ geworfen werden, den Dezernent Arno Minas (li.) und Bürgermeisterin Miriam Scherff sowie CHBV-Vorsitzender Rolf Tesche (re.) und Axel Dreyer (Cronenberg will mehr) gegenüber dem Café vom Cleff auf dem Hans-Otto-Bilstein-Platz vorstellten. | Foto: Marcus Müller

In einer Videokonferenz der Mitmach-Initiative „Cronenberg will mehr!“ hatte dieser etwa die Einrichtung von Pop-up-Radwegen oder Park­lets mit Sitzgelegenheiten und Begrünung vorgeschlagen (die CW berichtete). Dazu gibt es aber auch kritische Stimmen: „Damit Cronenberg für alle Menschen erreichbar bleibt, lasst bitte die längsgerichteten Parkplätze“, fordert hingegen Nutzer „Autofreidiskriminiert“. „Elberfeld und Barmen ist für Menschen, die zwingend auf ein Auto angewiesen sind, nicht mehr so leicht erreichbar.“

Idee: Schönere Spielplätze braucht das CW-Land

Besonders bei Familien wird zudem die Schaffung von schönen Spielplätzen im Dorf diskutiert. „Die Spielplatzsituation in Cronenberg ist katastrophal“, findet etwa Nutzer „KG1318“. „Wir benötigen dringend eine Sanierung und Erweiterung des Spielplatzes am Ehrenmal!“ Dem stimmt auch „Paul23“ zu: „Es darf nicht sein, dass man als Cronenberger in andere Stadtteile oder in andere Kommunen fahren muss, um einen sauberen und attraktiven Spielplatz zu finden.“

Darüber hinaus haben bislang auch die Ideen und Anregungen einer erweiterten Baumbepflanzung an der Hauptstraße, der Förderung von Sanierungen alter Baubestände und Fachwerkhäuser, der Einrichtung von Sammelparkplätzen für Autos sowie eines Zebrastreifens auf der Hauptstraße viel Zustimmung erhalten. Vorgeschlagen wurden darüber hinaus aber auch die Schaffung eines zweiten Mehrgenerationenhauses auf dem Gelände des bisherigen Netto-Standortes, eines Skate- und Bikeparks oder einer Parcours-Anlage wie etwa an der Nordbahntrasse in Oberbarmen, neue Elektrolademöglichkeiten, eine Lichtinstallation am Ehrenmal sowie ein sicherer Übergang am Hans-Otto-Bilstein-Platz zum neu­en „Platz für alle“ am Fuße der Reformierten Kirche.

Scherff: „Das ist eine Riesenchance für Cronenberg“

Nicht nur die Ortsmitte betreffende Vorschläge hat auch die Initiative „Cronenberg will mehr!“ bislang online eingereicht. So sollen nach ihren Wünschen ein Planungskonzept für ein klimaneutrales Cronenberg aufgestellt, 500 Photovoltaik-Anlagen auf Dörper Dächern installiert oder auch ein Stadtteilstromspeicher für Solarstrom errichtet werden. Was letztlich auch zeitnah aus dem 250.000-Euro-Budget für die ersten Planungen umgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten.

Eine Bar für gesellige Stunden wird die Stadt sicherlich nicht aus dem Boden stampfen, dafür aber vielleicht weitere gestaltete Stromkästen oder auch die Anbringung von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren unterstützen können – vielleicht auch aus anderen Fördertöpfen. „Das ist eine Riesenchance für Cronenberg“, findet auch Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff – „andere Stadtteile haben nicht diese Möglichkeit“, appelliert sie an die Cronenberger, die Chance zur Einreichung von Ideen, Anregungen oder auch Visionen für ein „Cronenberg 2030“ auf jeden Fall zu nutzen.

Vorschläge online oder in Ortsmitte-Briefkasten

Über die auf dem Hans-Otto-Bilstein-Platz oder auch bei der CW erhältliche Postkarte sowie über die Anzeige in der letztwöchigen Ausgabe der CW (Seite 5) können Vorschläge eingereicht werden. Online geht’s so: Unter talbeteiligung.de „Meine Idee für Cronenberg“ anklicken und dann registrieren (Aliasname und E-Mail reichen). Nach Erhalt des Passwortes anmelden und auf dem interaktiven Ortskern-Plan links oben das „+“-Zeichen drücken. Bei Zustimmung unten links per „Daumen hoch“ liken.

Alle bisherigen CW-Berichte zum Thema Ortsmitte-Planung beziehungsweise zum Mitmach-Netzwerk „Cronenberg will mehr“ lassen sich hier aufrufen