03.11.2021, 16.50 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Dunkle Jahreszeit ist da: Zeit, sich gegen Einbrecher zu schützen!

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„Sicher ist sicher!“: Norbert Potthoff (mi.) ließ sich gerne von Polizei- Hauptkommissarin Simone Bremer und Kriminal-Hauptkommissar Marco Fechner (li.) im Rahmen der Aktionstage „Riegel vor!“ zum Thema „Einbruchsschutz“ informieren – zumal bei dem Sudberger vor rund 25 Jahren eingebrochen wurde. | Foto: Meinhard Koke

Im Rahmen der Aktionstage „Riegel vor!“ ging die Polizei auch durch Sudberg „Streife“ und beriet an den Haustüren zum Thema „Einbruchsschutz“.

In der Nacht zum vergangenen Sonntag werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt – die Winterzeit begann. Damit wird es nun eine Stunde eher dunkel – ein Vorteil auch für „dunkle Gestalten“: „Einbrecher haben damit eine Stunde mehr Zeit“, wissen die Kriminal-Hauptkommissare Tanja Ferlic und Marco Fechner vom Polizeipräsidium Wuppertal: Die dunkle Jahreszeit gilt nicht ohne Grund als Einbruchssaison.

Zum Beginn der dunkleren Monate veranstalteten die Polizeibehörden in ganz NRW unter der Überschrift „Riegel vor!“ wieder landesweite Aktionstage zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität. Dabei rückten Tanja Ferlic und Marco Fechner am 27. Oktober 2021 auch nach Sudberg aus: Begleitet von Polizei-Hauptkommissarin Simone Bremer von der Polizeidienststelle Cronenberg gingen die Experten durch die Straßen des Ortsteils im Dörper Süden, sprachen an den Haustüren auf Schwachstellen an und informierten zum Thema „Einbruchsvorbeugung“.

Fenster „auf Kipp“ sind Einladungen für Einbrecher

Auf Kipp oder gar ganz offen stehende Fenster fielen dem Polizei- Trio ebenso direkt ins Auge wie zum Beispiel heruntergelassene Rollladen oder auch frei zugängliche Leitern – allesamt Einladungen, die ungebetenen Gästen ihr Werk erleichtern. Wo die Ordnungshüter keinen Bewohner antrafen, warfen sie Infomaterialien in den Briefkasten; wenn ihnen geöffnet wurde, machten sie im Gespräch auf die jeweiligen Sicherheitslücken aufmerksam. Wobei sie gar nicht unbedingt anklingeln mussten: Im beschaulichen Sudberg erregte allein der „Streifengang“ der drei Polizisten Aufmerksamkeit: „Was ist denn hier los – ich habe Angst“, sprach eine Passantin die Beamten an. Auf die Erläuterungen zu der Vor-Ort-Information reagierte die zunächst besorgte Sudbergerin erleichtert: „Ich dachte schon, es wäre etwas passiert“, meinte sie und befand erfreut zu der „Riegel vor!“-Aktion: „Das ist sehr schön.“

Appell: Auf die Nachbarschaft achten und die Polizei rufen

Neben sicherheitsbewusstem Verhalten – so etwa durch das Sichern und Schließen von Fenstern und Türen oder auch dem Lichtanlassen bei Abwesenheit – ist es eben das, wozu Tanja Ferlic, Simone Bremer und Marco Fechner ermuntern wollten: Nicht nur aufs eigene Heim zu schauen, sondern auch auf die Nachbarschaft zu achten und bei Auffälligkeiten die Polizei zu informieren. Am Sudberg scheint das längst praktiziert zu werden. Eine Anwohnerin des Jöferwegs berichtete jedenfalls, dass sie sich nicht nur eine Alarmanlage angeschafft hätten, nachdem es in der direkten Nachbarschaft einen versuchten und einen „erfolgreichen“ Einbruch gab: „Wenn wir was Merkwürdiges bemerken, rufen wir direkt die Polizei“, berichtete die Sudbergerin. Als jemand mit Taschenlampe am Teschensudberg auffiel, sei die Polizei schnell dagewesen: „Hier in der Straße klappt das gut mit dem Miteinander – da sind wir auch froh.“ Insofern hat es Norbert Potthoff nach eigenen Worten auch längst überwunden, dass bei ihm Mitte der 1990er-Jahre eingebrochen wurde. Er habe Fenster und Türen nachgerüstet oder auch Bewegungsmelder angeschafft – „wir fühlen uns jetzt sicher hier“, erklärte der Sudberger im Gespräch mit den Einbruchsschützern.

Fallzahlen und Beratungstermine

Die Einbruchs-Fallzahlen gehen seit einigen Jahren deutlich zurück. Wurden im Jahr 2016 noch rund 1.900 Einbruchsdelikte im Städtedreieck Wuppertal-Solingen-Remscheid registriert, so waren es im vergangenen Jahr 2020 nur etwa 600 Fälle. Stand jetzt geht die Polizei von einer ähnlichen Größenordnung für dieses Jahr aus. Der Rückgang der Fallzahlen sei zum Teil natürlich auch der Corona- Pandemie geschuldet, räumt Kriminal-Hauptkommissar Marco Fechner ein. Weitere Gründe für den nachhaltigen Rückgang seien aber auch die verstärkte Prävention in Form von Aufklärung und Sicherungsmaßnahmen, aber zum Beispiel auch die verschärfte Strafandrohung bei Einbruchsdelikten.

Damit habe der Gesetzgeber dem Umstand Rechnung getragen, dass es bei Einbrüchen nicht nur um den Diebstahl von (Wert-)Gegenständen geht, sondern zumeist auch das persönliche Sicherheitsgefühl nachhaltig gestört ist. Abseits der „Riegel vor!“-Aktionstage bietet das Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz auch weiterhin im Polizeipräsidium Beratungstermine an. Anmeldungen an der Friedrich-Engels-Allee 228 sind unter der Telefonnummer (02 02) 284-18 11 möglich. Informationsmaterialien zum Einbruchsschutz liegen auch in der Polizeidienststelle Cronenberg am Rathausplatz 4 zur Mitnahme aus.