15.11.2021, 18.53 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Kein Geld für Spielplätze: BV will jetzt aus eigener Tasche was tun

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Zwar sieht die Stadt Handlungsbedarfe bei den Spielplätzen Ortsmitte und Küllenhahn sowie beim Spielplatz am Rottsiepen sogar hohen Handlungsbedarf – Geld zum Handeln ist für die drei Dörper Spielplätze jedoch keines da…! | Foto: Meinhard Koke

Die Qualität der Spielplätze in Cronenberg hat sich verschlechtert, und zwar von der Gesamtnote 3 bisher auf nunmehr 3,36. Dennoch sieht der Spielstättenbedarfsplan der Stadt Wuppertal keine Gelder für die insgesamt elf Spiel- beziehungsweise Bolzplätze im Stadtteil vor, denn: Wie eine Vertreterin des zuständigen Ressorts der Stadt am am 3. November 2021 in der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg erläuterte, ist dafür schlicht kein Geld da.

Für die insgesamt 360 Anlagen in ganz Wuppertal stünden jährlich gerade einmal rund 850.000 Euro zur Verfügung, erläuterten Silvia Lambeck und Viola Wessler von der Stadtverwaltung – pro Jahr! Zumal die Kosten gestiegen seien, könne die Stadt mit diesem Budget gerade einmal jährlich noch 1,5 Spielplätze in Schuss bringen. Daher, so Wessler und Lambeck weiter, müsse man sich auf die Spielplätze konzentrieren, wo der Bedarf am größten sei. Und wo Fördermittel fließen: Im Wuppertaler Osten erhält die Stadt Zuschüsse von bis zu 80 Prozent.

Also werden die 850.000 Euro hier investiert, da sich in Heckinghausen oder Wichlinghausen ein Vielfaches aus dem knappen Stadt-Budget herausholen lässt. In welchem Jahrhundert dann denn einmal ein Spielplatz in Cronenberg erneuert werden könnte, wollte CDU-Sprecher Günter Groß da wissen. Mit seiner „ketzerischen“ Frage skizzierte der Christdemokrat die beinahe aussichtslose Lage für den Stadtteil zwar richtig. In der BV stieß das dennoch auf Kritik: „Das ist kein guter Stil“, nahm SPD-Bezirksvertreter Arnd Longrée die Spielplatz-Expertinnen der Stadt in Schutz, die schließlich lediglich den mangel verwalten könnten.

Einen konstruktiven Vorschlag brachten Jennifer Schunck (FDP) und Eva Miriam Fuchs (Grüne) in die (hitzige) Debatte ein: Die Bezirksvertretung solle doch prüfen, auf welchen Spielplätzen im Stadtteil sie aus ihren GfG-Mitteln zumindest Spielgeräte eretzen könne. Nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz erhielt die BV Cronenberg für dieses Jahr rund 68.000 Euro. Wie Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff (SPD) erläuterte, ist mindestens diese Summe auch für 2022 zu erwarten, eventuell sogar etwas mehr.

Die Bezirksvertretung schloss sich dem FDP-/Grüne-Vorschlag an: Gemeinsam will man nun eine Top-3-Liste der (hilfebedürftigsten) Spielplätze in Cronenberg erstellen, wo dann mit BV-Mitteln Verbesserungen geschafft werden sollen.