14.12.2021, 14.32 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Impf-Aktion: Viel Andrang, aber auch Frust im Zentrum Emmaus

Artikelfoto

Eine lange Schlange Impfwilliger wartete bei der ersten Impfaktion rund um das Zentrum Emmaus. | Foto: Meinhard koke

Update (21 Uhr):
Nachdem das Land NRW per Erlass Booster-Impfungen bereits nach vier Wochen erlaubt hat, lässt die Stadt zwar wissen, dass Gesundheitsamt Wuppertal und Kassenärztliche Vereinigung eine Boosterung ohne medizinische Indikation weiterhin erst nach fünf Monaten für ausreichend halten. Allerdings heißt es nunmehr auf der Stadt-Seite wörtlich: „Es wird aber niemand weggeschickt, der sich Boostern lassen möchte.“ Die bisherige Fünf-Monate-Karenz ist damit de facto Geschichte.

Erstnachricht:
Dosen und Impfarzt mussten nachbeordert werden | Kritik an fehlender Kulanz bei bisheriger Sechs-Monate-Regel | Am 17. Dezember zweite Impf-Aktion im Zentrum Emmaus

Und das bei dem Wetter! Trotz Regens stand an diesem Freitag-Morgen Ende November 2021 eine lange Schlange um das Gemeindezentrum herum, die zeitweise bis hinunter zum Spielplatz Ehrenmal reichte – der erste Impftermin im Zentrum Emmaus war ein voller Erfolg. Während das den Impfwilligen zumindest am Morgen Geduld abforderte, bedeutete der Zuspruch für das Impf-Team Stress: Ebenso wie Impfstoff nachbeordert werden musste, wurde auch ein zweiter Impf-Arzt an die Hauptstraße 39 gerufen. Am späteren Vormittag nahm der Andrang aber ab, wer mittags ins Zentrum Emmaus kam, stand also nicht mehr „im Regen“ und musste keine lange Wartezeit mehr in Kauf nehmen.

Zu den rund 240 Personen, die im Zentrum Emmaus die Ärmel hochkrempelten und sich impfen ließen, zählte auch „Hausherr“ Thomas Hoppe, der Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Cronenberg. | Foto: Ev. Gemeinde Cronenberg

Zu den rund 240 Personen, die im Zentrum Emmaus die Ärmel hochkrempelten und sich impfen ließen, zählte auch „Hausherr“ Thomas Hoppe, der Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Cronenberg. | Foto: Ev. Gemeinde Cronenberg

Insgesamt wurden rund 240 Dosen gespritzt, nur etwa zehn Prozent davon waren Erstimpfungen. Vor allem handelte es sich dabei um jüngere Personen, die altersbedingt bislang noch keine Chance zu einer Corona-Schutzimpfung hatten. In Barmen, so war zu erfahren, sieht das ziemlich anders aus: Hier soll die Zahl der Erstimpfungen nach Einführung der 2G-Regel zuletzt bis zu 85 Prozent gelegen haben.

„Keine Gnade“ vor Ablauf der Sechs-Monate-Frist

Für einigen Unmut im Zentrum Emmaus sorgte, dass die Stadt (zu diesem Zeitpunkt noch) peinlich genau erst dann die Auffrischungsimpfung verabreichte, wenn die Zweitimpfung sechs Monate (beziehungsweise bei Johnson&Johnson vier Wochen) her ist. Nicht nur auf unserer Facebook-Seite oder am CW-Telefon sorgte das für Kritik, auch Marco Brenner war einigermaßen sauer. Zwar hatte die Stadt die Sechs-Monate-Regelung vorab mehrfach kommuniziert. Da er aber gerade 48 Stunden vor Ablauf der Frist stand, hoffte der Kohlfurther auf „Kulanz“.

Anzeige

Die gab’s allerdings nicht – für Marco Brenner gab’s keinen „Kulanz-Piks“, ohne Auffrischung musste er wieder zurück in die Kohlfurth. „Das ist ein schlechter Witz“, zeigte sich der Dörper Unternehmer fassungslos zu der starren Haltung der Stadt: „Auf der einen Seite stellt sich Gesundheitsminster Spahn überall hin und sagt: ,Boostern, boostern, boostern – und dann sowas“, äußerte sich Marco Brenner gegenüber der CW „stinksauer“. Auch bei der NRW-Corona-Hotline habe man bei seinem Anruf von „einem Witz“ gesprochen, das Wuppertaler Gesundheitsamt indes, so berichtet Marco Brenner weiter, habe auf seine telefonische Reklamation mit einer Bürgerfreundlichkeit „wie vor 200 Jahren“ reagiert: Man habe Gesetze, daran habe man sich zu halten – „Punkt!“, habe die Antwort des Amtes gelautet, zeigt sich der abgelehnte Impfwillige enttäuscht.

Stand nur 48 Stunden vor dem Ablauf der Sechs-Monate-Frist, wurde aber dennoch abgewiesen: Marco Brenner aus der Kohlfurth. | Foto: Meinhard Koke

Stand nur 48 Stunden vor dem Ablauf der Sechs-Monate-Frist, wurde aber dennoch abgewiesen: Marco Brenner aus der Kohlfurth. | Foto: Meinhard Koke

Eine Woche später: Stadt-Boosten jetzt nach fünf Monaten

Natürlich versuchte Marco Brenner, zwischenzeitlich die Sechs-Monate-Frist „geschafft“, über den Buchungs-Service der Stadt einen Impf-Termin zu buchen. Der neue Stadt-Service via wuppertal-live.de zeigte sich jedoch zunächst überlastet. Zwischenzeitlich änderte die Stadt ihre Regelung zwischenzeitlich geändert: Neuerdings kann man sich bereits nach 5 Monaten boosten lassen. Und zudem auch Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren. Für diese muss allerdings – ebenso wie für die Booster-Impfungen – vorab ein Termin gebucht werden.

 

Zweiter Impftermin am 17. Dezember

Eine weitere Impf-Möglichkeit im Zentrum Emmaus ist für den kommenden Freitag, 17. Dezember, geplant. Ebenfalls von 8 bis 15 Uhr kann man sich dann an der Hauptstraße 39 den ersten beziehungsweise zweiten „Piks“ oder auch die sogenannte Booster-Impfung verabreichen lassen – letztere allerdings erst nach Ablauf der neuen Fünf-Monate-Frist…! Wobei: Die Termine dafür sind bereits ausgebucht.

Mehr Infos zu allen stationären und mobilen Vor-Ort-Impfangeboten der Stadt sowie Buchungstermine sind hier online unter www.wuppertal.de aufrufbar. Wer nicht online buchen kann, sollte die Corona-Hotline der Stadt unter (02 02) 563-20 00 nutzen. Per Telefon lassen sich aber keine Termine für solche Impf-Angebote buchen, die online bereits ausgebucht sind.