06.04.2022, 19.33 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Reihe „Portrait“: Ein Abend mit der Begegnungsstätte-Leiterin

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Das Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Küllenhahn an der Nesselbergstraße. | Foto: Meinhard Koke

Nachdem zuletzt mit Prof. Lambert T. Koch der Rektor der Bergischen Universität zu Gast war (die CW berichtete), kommt in der Reihe „Portrait“ am 8. April die Leiterin einer weiteren bekannten Wuppertaler Einrichtung an die Nesselbergstraße 12: Mit Dr. Ulrike Schrader begrüßen Prof. Dr. Martin Fleuß und Martin Probach die Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge im Gemeindehaus Küllenhahn.

Im Anschluss an ihre Ausbildung zur Buchhändlerin studierte Schrader Germanistik, Latinistik, Allgemeine Literaturwissenschaft und evangelische Theologie. Nach ihrem Abschluss 1988 war die gebürtige Westfälin zunächst im Kulturamt und in der Stadtbibliothek tätig, bevor sie 1994 die Leitung der Begegnungsstätte übernahm.

Die in der Genügsamkeitsstraße gelegene Begegnungsstätte wurde 1994 von dem seinerzeitigen NRW-Ministerpräsidenten und späteren Bundespräsidenten Johannes Rau und dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden Deutschlands Ignatz Bubis eingeweiht. Sie wurde auf den Ruinen der Elberfelder Synagoge errichtet, die während der Pogromnacht 1938 zerstört worden war. Die Begegnungsstätte erinnert an das jüdische Leben im Bergischen und ist Ort der Information, der Vermittlung sowie der Auseinandersetzung mit der Geschichte, aber auch gegenwärtigen Ereignissen und Konflikten.

Leiterin Ulrike Schrader, die zudem als Lehrbeauftragte für Geschichte und ihre Didaktik an der Universität tätig ist, hat mehrere Bücher zur Geschichte des Judentums im Bergischen Land verfasst beziehungsweise herausgegeben. Sie forscht zu den Themen Erinnerungskultur und Gedenkstättenpädagogik sowie zur Antisemitismusprävention. Für ihre Arbeit wurde die 61-Jährige im Jahre 2010 mit der Goldenen Menorah ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigt die Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften aus, die sich besonders um die jüdische Gemeinde und interreligiösen Dialog verdient gemacht haben. Zudem erhielt Ulrike Schrader im Jahr 2011 mit der „Goldenen Schwebebahn“ die Auszeichnung des Wuppertaler Stadtverbandes der Bürger- und Bezirksvereine.

Der „Portrait“-Abend beginnt um um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, ein 3G-Nachweis erforderlich. Vor-Anmeldung sind unter Telefon (02 02) 40 00 26 möglich, aber nicht zwingend erforderlich.