28.04.2022, 16.02 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Historischer Manuelskotten: Museum im Kaltenbachtal wird digital

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Manuelskotten-„Archivar“ Wolfgang Molkenthin (re.) mit Wilhelm J. Hölzer, dem Pressesprecher des Fördervereins, im Museum des Kottens. | Foto: Meinhard Koke

In diesem Monat öffnete der historische Manuelskotten wieder seine Türen. Als Wuppertals letzter wasserbetriebener Schleifkotten wieder einlud, konnten sich die Ehrenamtler des Fördervereins nicht nur über das Ende der langen Pandemie-Pause freuen: Auch rund 50 kleine und große Besucher fanden den Weg ins Kaltenbachtal, und das obwohl die Bergischen Museumsbahnen (BMB) ihren Fahrbetrieb noch nicht wieder aufnehmen konnten, unterstreicht Wolfgang Molkenthin freudig zu dem Re-Start.

Nicht nur weil in dem lebendigen Museum des Wuppertaler Zentrums für Stadtgeschichte und Industriekultur Nass-Knie-Schleifer noch immer Cutter-Messer für fleischverarbeitende Betriebe schleifen, ist im Manuelskotten viel los. Wolfgang Molkenthin, Gründungsmitglied des Fördervereins, hat auch alle Hände voll zu tun, weil er die Ausstellung zur Historie der Werkzeug-Herstellung sowie des Schleifens und Sensens, welche im Kotten-Obergeschoss beheimatet ist, ein Stückchen weiter ins digitale Zeitalter voranbringen möchte.

museum-digital: Schon rund 50 Objekte abrufbar

Mithilfe einer speziellen Archiv-Software der Plattform museum-digital.de sind Wolfgang Molken-thin und der Ingenieur Hans Jöcker dabei, alle rund 700 Exponate der Manuelskotten-Museums zu fotografieren, digital zu erfassen und mit kurzen Erläuterungen zu katalogisieren: „Wir möchten unseren Besuchern die Möglichkeit bieten, sich über die Hintergründe des jeweiligen Werkzeugs zu informieren.“ Etwa ein Jahr Dauer veranschlagt Wolfgang Molkenthin dafür, bis von der historischen Sense der Arnsberger Firma Julius Cronenberg aus dem Jahr 1770 als ältestem Exponat bis hin zur aktuellen Zangen-Neuheit der Firma Knipex alle Ausstellungsstücke digitalisiert sind – die Besucher sollen sich anschließend im Kotten-Museum an einen Computer setzen können, um mit nur ein/zwei Klicks mehr zu den einzelnen Werkzeugen zu erfahren.

Daheim können das Interessierte übrigens teilweise schon aktuell: Auf der Museums-Plattform museum-digital.de ist der Manuelskotten unter den Museen in der Region „Rheinland“ bereits zu finden und mit aktuell 49 Objekten vertreten – den ersten Schritt haben Wolfgang Molkenthin und Hans Jöcker also geschafft. Wer dem lebendigen Industriedenkmal nicht nur digital, sondern persönlich einen Besuch abstatten möchte, ist derweil am Sonntag zwischen 10 und 16 Uhr willkommen.

Vormerken: Mühlenfest am Pfingstmontag

Zum Vormerken: Am Pfingstmontag, 6. Juni 2022, öffnet der Manuelskotten auch wieder anlässlich des Internationalen Mühlentags mit einem vielseitigen Programm seine Pforten. Mehr Infos zu dem Kotten sind online auch unter manuelskotten.de abrufbar.