28.06.2022, 14.33 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Galerie im Turm“: Fotos mit Totholz und lebendigen Bunkern

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Die Foto-Künstler Burkhard Bücher (li.) und Eberhard Vogler stellen unter der Überschrift „Holz und Beton“ Arbeiten in der „Galerie im Turm“ des „Fotoforums Wuppertal“ in der Christuskirche aus. | Foto: Meinhard Koke

Das „Fotoforum Wuppertal“ zeigt aktuell eine neue Foto-Ausstellung in der „Galerie im Turm“ ein: In dem Ausstellungsraum im Turm der Christuskirche am Unterer Grifflenberg 65 ist eine Schau mit Fotografien von Burkhard Bücher und Eberhard Vogler zu sehen.

Unter der Überschrift „Holz und Beton“ zeigen die beiden Mitglieder des Bezirksverbandes Bergisch-Land des Bundesverbands Bildender KünstlerInnen (bbk) Motive, die auf den ersten Blick gegensätzlicher kaum sein könnten. Im Mittelpunkt von Eberhard Voglers Arbeiten stehen scheinbar unverwüstliche Bunker-Gebäude, zentrales Thema von Burkhard Bücher sind durch Klimawandel und Stürme „verwüstete“ Wälder. Und doch verrät der Blick auf die Fotografien Gemeinsamkeiten: Ebenso wie Burkhard Bücher mit seinen Motiven die Genese des Verfalls von Bäumen im Burgholz, am Friedrichsberg oder auch auf dem Scharpenacken aufzeigt (Totholz als Symbol für den Tod des Holzes), beweisen auch die Bunker-Bilder von Eberhard Vogler, dass die Monumente zwar in Stahlbeton gegossen, aber nicht unbedingt für die Ewigkeit sind.

Scheinbar unvergänglich, aber doch vergänglich

Die trutzig-schnörkellosen Befestigungsanlagen des Atlantikwalls kontrastieren natürlich zur Umgebung der Kanal-Inseln Jersey und Guernsey. Die Vogler-Bilder verdeutlichen aber auch: Die Relikte der Schreckensbesatzung sind mittlerweile von der Natur umschlossen, sie sind wie ein Teil der kargen Landschaft. Und auch die Insel-Bewohner haben sie „eingefügt“ – in den Nazi-Bollwerken finden sich heute zum Beispiel eine Strandbar, eine Surfschule, ein Museum oder auch eine Seenot-Rettungsstation. Insofern: Ob vergehendes Totholz oder scheinbar unvergängliche Bunker – die Fotografien von Burkhard Bücher und Eberhard Vogler zeigen (auch) auf, dass sowohl aus Holz wie auch aus Beton Neues erwachsen kann.

Ausstellungs-Zeiten

Interessierte sind zu der Schau willkommen, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung, im Rahmen derer die Fotografien auch zu erwerben sind, ist noch bis zum 6. Juli 2022 jeweils mittwochs von 19 bis 21 Uhr geöffnet. Mehr Infos online unter fotoforum-wuppertal.de sowie zu den Künstlern unter bbkbergischland.de/burkhard-buecher beziehungsweise unter www.eberhard-vogler.de.