01.07.2022, 19.20 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Mountainbiking: BUND fordert Kontrollen durch KOD und Ranger

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Einzigartiger Wald in Deutschland: das Arboretum Burgholz in Cronenberg. | Foto: Meinhard Koke

Der „Bund für Umwelt- und Naturschutz“ (BUND) Wuppertal will, dass das wilde, illegale Mountainbiking im Naturschutzgebiet (NSG) Burgholz eingedämmt wird. Hierzu hat der Bund einen Bürgerantrag in den Rat eingebracht, der regelmäßige Kontrollen durch das Ordnungsamt fordert. Einmal monatlich sollen vierstündige Patrouillen an Wochenenden und/oder Feiertagen im Burgholz durchgeführt werden.

Hierbei sollen Ranger der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt und/oder des Landesbetriebs Wald und Holz NRW, welcher für den Staatsforst Burgholz und das dortige Arboretum zuständig ist, die Ordnungskräfte unterstützen. Zudem soll das Forstamt illegale so genannte „Trails“ (Mountainbike-Strecken) durch das Burgholz „durch das Errichten von natürlichen Barrikaden an oft genutzten Zugängen“, wie zum Beispiel durch Baumstämme schließen. Die Stellungnahme von Stadt und Landesbetrieb zu dem BUND-Antrag kommt indes einer Bankrott-Erklärung gleich.

Stadt und Landesbetrieb: Kontrollen „dringend notwendig“, aber kein Personal

Die Personalsituation des kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) lasse regelmäßige Einsätze im Außenbereich nicht zu, heißt es von der Stadt: Bereits die innerstädtischen Aufgaben könnten „nur mit Mühe“ erfüllt werden. Das Forst-Ressort der Stadt muss so gut wie passen: Aufgrund der akuten Überlastung durch das massive Absterben ganzer Waldflächen, könnten KOD-Kontrollen nur „in sehr geringem Umfang“ durch Ranger unterstützt werden. Die Untere Naturschutzbehörde unterstützt grundsätzlich KOD-Einsätze durch eine Schulung der Mitarbeiter und durch eine fachliche Beratung. Eine personelle Unterstützung bei Vor-Ort-Kontrollen kann aber auch sie nicht leisten.

CDU: „Rechtsbrüche in Wäldern können nicht toleriert werden“

Der Landesbetrieb hat ebenfalls keine Ressourcen für einen Wochenend-Streifendienst. Die Vor-Ort-Präsenz müsse sogar zurückgefahren werden, teilt Wald und Holz mit, da die Burgholz-Försterin in Elternzeit gehe. Allerdings: Sowohl Forstamt wie auch Wald und Holz NRW stimmen dem BUND zu, sie attestieren eine „dringende Notwendigkeit“ für Mountainbiking-Kontrollen: „Die Situation ist in der Tat unbefriedigend.“ Der Hauptausschuss des Rates hat den BUND-Antrag derweil zwischenzeitlich an die zuständigen Ratsausschüsse für Umwelt sowie für Ordnung überwiesen.

Die CDU-Ratsfraktion will sich indes mit dem Überlastungs-Eingeständnis des Ordnungsamtes nicht zufrieden geben: Rechtsbrüche in den Wäldern könnten nicht toleriert werden, fordert CDU-Ratsherr Christian Wirtz „ein wenig mehr Bereitschaft von Seiten der Verwaltung“: „Der ökologische Schaden ist enorm und die Situation vor Ort an den Hängen unterhalb des Naturschutzgebietes Burgholz ist nicht mehr tragbar“, so der ordnungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion.