06.07.2022, 19.17 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Ära-Ende: La-Ola-Wellen für die Granden des RSC Cronenberg

Artikelfoto

Mit La-Ola-Wellen verabschiedeten die Mitglieder des RSC Cronenberg ihre Vereinsgranden Klaus Wulfmeier, Peter Stroucken und Hans-Alfred Henckels (vo. v.l.n.r.) in den Rollhockey-Ruhestand beziehungsweise auf die Ehrentribüne der Alfred-Henckels-Halle. | Foto: Meinhard Koke.

Man kann schon sagen, dass eine Epoche endete: Im internationalen und deutschen Rollhockey, vor allem aber für den RSC Cronenberg bedeutete die Jahreshauptversammlung des Dörper Rollsportvereins ein Ära-Ende: Mit dem Vorsitzenden Peter Stroucken sowie Geschäftsführer Klaus Wulfmeier kandidierten zwei Urgesteine des Vereins nicht mehr zur Wiederwahl. Nachdem vor der coronabedingten Zwangspause bereits RSC-Finanzchef Hans-Alfred Henckels aus dem Vorstand ausgeschieden war, sind damit nun alle drei Weggefährten von der Bühne abgetreten, welche den RSC Cronenberg an die Spitze des deutschen Rollhockeys geführt haben.

Ebenso wie Hans-Alfred Henckels, der Sohn des legendären RSC-Mitbegründers Alfred Henckels, prägten Peter Stroucken und Klaus Wulfmeier die Geschicke der Grün-Weißen: Während Wulfmeier erst in der letzten Woche auf 50 Jahre im RSC-Vorstand zurückblicken konnte, stand Stroucken dem Verein seit fast 47 Jahren vor, Henckels hütete die RSC-Finanzen gar 51 Jahre lang – „also alles alte Säcke“, sagte Peter Stroucken dazu in seiner emotionalen Abschiedsrede. Als Lichtgestalten oder lebende Legenden des Vereins könnte man die „drei Musketiere“ des RSC aber (mindestens) ebenso zutreffend bezeichnen.

Peter Kühn: „Das ist eine großartige Lebensleistung“

24 deutsche Meistertitel und 21 Pokalsiege von RSC-Löwen beziehungsweise Dörper Cats, zahllose Meisterschaften im Jugendbereich, spektakuläre Europapokal-Auftritte sowie nicht zuletzt die Durchführung von Europa- und Weltmeisterschaften, die internationales Sport-Flair nach Wuppertal brachten – das ist die stolze Bilanz, auf die Klaus Wulfmeier und Peter Stroucken sowie Hans-Alfred Henckels nach einem halben Jahrhundert an der Spitze des RSC Cronenberg zurückschauen können. Weiterer Meilenstein des „Dreigestirns“: Mit dem Bau der RSC-Halle, nach dem legendären RSC-Mitbegründer Alfred Henckels („Old Billy“) benannt, verschafften sie den Grün-Weißen eine Heimstatt, die im deutschen Rollhockey ihresgleichen sucht.

Cronenberg wurde daher zum Austragungsort für Junioren-Europameisterschaften im Rollkunstlauf und Rollhockey wurde oder auch zum stimmungsvollen Hexenkessel bei Europacup-Spielen mit bis zu 1.500 begeisterten Zuschauern unter anderem gegen den FC Barcelona, Porto oder auch Benfica Lissabon – Euro-Flair in Cronenberg! Ob dieser stolzen Bilanz, die Versammlungsleiter Peter Kühn unter dem kräftigen Applaus der RSC-Mitglieder als „großartige Lebensleistung“ würdigte, wird der RSC Cronenberg gerne als „FC Bayern“ des deutschen Rollhockeys bezeichnet. Hans-Alfred Henckels, Peter Stroucken und Klaus Wulfmeier könnte man insofern – BVB- oder Schalke-Fans mögen es verzeihen – als Rummenigge, Beckenbauer & Hoeneß des Cronenberger „Rollhockey-FCB“ benennen: Sie waren die Granden des RSC – und sind noch dazu Freunde geblieben!

Zum Ehrenmitglied bzw. Ehrenvorsitzenden gewählt

Dazu passt: Zum Ende seiner Abschiedsrede wünschte Ex-Vorsitzender Peter Stroucken dem künftigen Neu-Vorstand nicht nur viel Energie und Erfolg, sondern appellierte mit tränenerstickter Stimme auch: „Aber wir sollten auch das Menschliche nicht vergessen.“ Das gaben die Mitglieder im Anschluss an das RSC-Triumvirat zurück: Nicht nur mit viel Applaus wurden Peter Stroucken und Klaus Wulfmeier aus dem Vorstand verabschiedet: Nachdem Hans-Alfred Henckels bereits so geehrt worden war, wurde nun auch Klaus Wulfmeier von den RSC-Mitgliedern einstimmig zum Ehrenmitglied und Peter Stroucken zum Ehrenvorsitzenden des Vereins gewählt.

Von der Ehrentribüne in der Henckels-Halle aus werden die drei RSC-Musketiere Henckels, Stroucken und Wulfmeier die weitere Entwicklung ihres RSC sicherlich aufmerksam verfolgen… Mehr Infos zu dem Dörper Rollschuhclub online unter www.rsc-cronenberg.de.