09.02.2023, 17.43 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Generell erfüllt“: Bürgermeisterin Scherff zieht Halbzeit-Bilanz

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Heimat ist für Miriam Scherff mehr als „nur“ ein Gefühl: Seit zehn Jahren engagiert sie sich politisch in und für Cronenberg. | Foto: Meinhard Koke

Seit November 2020 ist Miriam Scherff (SPD) Cronenbergs Bezirksbürgermeisterin: Die ersten beiden Jahre ihres Ehrenamtes waren wesentlich durch die Pandemie geprägt – wie fällt fast zur Halbzeit der Amtszeit ihre Bilanz aus? „Generell erfüllt“, zeigt sich Miriam Scherff nicht nur über den „respektvollen Umgang“ in der Bezirksvertretung zufrieden. Auch freut sich die erste Bürgerin Cronenbergs, dass sich Amt und Familie bislang gut vereinen ließen: Scherff ist Mutter einer bald zweijährigen Tochter.

Größter Erfolg: Wiederöffnung des Bürgerbüros

Als wichtigsten Erfolg ihrer ersten Amtszeit-Hälfte verbucht die Bürgermeisterin die Wiederöffnung des Bürgerbüros. Dafür geht ein Scherff-Dank abermals an BürgermeisterInnen der weiteren Stadtbezirke, insbesondere der in Ronsdorf und Vohwinkel („Wir haben alle gemeinsam Druck und Vorschläge gemacht“). Damit will sich die 33-Jährige nicht zufrieden geben: Noch mehr Service an den Rathausplatz zurückzuholen benennt Scherff als ihr Ziel.

100.000 Euro für Spielplätze: „Das machen, was möglich ist“

Erfolg 2 ist für die Bezirksbürgermeisterin die Bereitstellung von Planungsgeldern für den Neubau des Löschhauses der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg: „Dafür haben wir ganz lange gekämpft – wir waren noch nie so nahe an einer neuen Feuerwache wie jetzt.“ Als Erfolg 3 benennt Miriam Scherff die Bereitstellung von GFG-Mitteln für Dörper Spielplätze: Insgesamt rund 100.000 Euro habe man für Spielareale am Küllenhahn, Hülsen, Cronenfeld oder auch der Ringstraße „locker“ gemacht – „das ist schon eine Hausnummer“, betont Scherff: „Wir versuchen zumindest das zu machen, was möglich ist.“

Ebenfalls auf der Erfolgsseite verbucht die SPD-Politikerin, dass man für Bauprojekte an Oberheidter oder Zillertaler Straße und auch dem Netto-Projekt mehr Nachhaltigkeits-Aspekte durchgesetzt habe. Auch die Realisierung der Fahrradspuren auf der Berghauser Straße und Lindenallee verbucht Scherff als Pluspunkt; dass die Bezirksvertretung sich für die Prüfung einer Busspur auf der Hauptstraße ausgesprochen hat, bewertet sie als „Novum“: „Das ist ein Signal dafür, dass wir aufgeschlossen sind für Verbesserungen.“

Ortskernplanung: „Man darf nicht lockerlassen…“

Aber es gibt auch einiges auf der „Soll-Seite“: Dass sich in Sachen Ortskernplanung wenig getan hat, die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung „Meine Idee für Cronenberg“ seit über einem Jahr in der Schublade schlummern, legt für Scherff „die Machtlosgikeit gegenüber der Verwaltung“ offen. Wobei: Kritik an der Stadt sei nur teilweise berechtigt, findet Scherff: Die Mitarbeiter seien „sehr bemüht“, allerdings fehle das Personal („die können sich nicht zweiteilen“): „Die Verwaltung will, aber kann nicht.“ Scherff will „dranbleiben“: „Man darf nicht locker lassen, sondern braucht einen langen Atem.“ Für die Ortsmitte hofft sie, dass zum Beispiel mithilfe von GFG-Mitteln der Bezirksvertretung in diesem Jahr „kurzfristige Sachen“ möglich werden. „Dranbleiben“ ist auch bei der Ex-Schule Berghauser Straße die Devise: Nach einem ersten Workshop im Schlussquartal 2022 setzt Miriam Scherff auf den nächsten Workshop im Frühjahr – allerdings: „Aktuell offen“, antwortet die Bürgermeisterin auf die Frage nach einer Perspektive für das Denkmal.

Ziele 2023: Ortsmitte, Feuerwehr & Generationenpark

Das dritte Thema auf der Scherff-Agenda 2023: das sogenannte Leuchtturmprojekt „Mehrgenerationenpark“. Ebenso wie in Sachen Feuerwache und Ortskernplanung will die SPD-Politikerin auch für das Vorhaben im Bereich Ehrenmal in diesem Jahr Fortschritte sehen: „Man muss sich Ziele setzen, die man erreichen kann – sonst ist es frustrierend“, zeigt sich Scherff optimistisch, die offenbar richtigen gesetzt zu haben. In der zweiten Halbzeit wird es sich zeigen…