25.04.2023, 13.20 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Ein Polit-Aufgalopp beim Frühlingsempfang der SPD Cronenberg

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Neben dem SPD-Vorsitzenden Servet Köksal (2.v.r.) und Ratsfraktionschef Klaus-Jürgen Reese (hi. mi. re.) konnten Cronenbergs SPD-Chefin und Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff (mi.) sowie Oliver Wagner, der Sprecher der SPD in der Bezirksvertretung (re.), unter anderem die SPD-Landtagsabgeordneten Dilek Engin (2.v.r.) und Josef Neumann (li.) sowie mit Ingo Schäfer (hi. mi. li.) den Cronenberger Bundestagsabgeordneten begrüßen. | Foto: Meinhard Koke

Während draußen ein Schmuddel-Sonntag war, wehte drinnen ein Hauch Lenz durch das Neusiedlerheim: Die SPD Cronenberg lud zum Frühlingsempfang und – unter anderem – kam auch fast alles, was in der Wuppertaler SPD Rang und Namen hat, an den Wilhelmring. Miriam Scherff nahm in ihrer Begrüßung Bezug auf die zahlreichen Krisen – umso mehr müsse Politik am Vertrauen der Bürger arbeiten. Die Dörper SPD-Chefin unterstrich, dass man an den Cronenberger Themen dran sei – zwei Erfolge benannte sie: So sei der Generationenpark am Ehrenmal auf gutem Wege. Fraktionsübergreifend habe man die Idee zum Leuchtturmprojekt für Cronenberg gemacht – im Tal sei dazu ein Umdenken feststellbar: „Ich freue mich, dass wir so weit gekommen sind“, zeigte sich Miriam Scherff zuversichtlich.

„Der Wille in der Bezirksvertretung ist da…“

Weiterer Cronenberg-Pluspunkt: In der „bislang eher autogerecht ausgerichteten Bezirksvertretung“ sei der Prüfauftrag für eine Fahrrad-/Busspur auf der Hauptstraße zwischen Amboß- und Oberkamper Straße auf den Weg gebracht: „Das zeigt, dass wir auch in der BV was tun wollen“, betonte die SPD-Bürgermeisterin. Handlungsbedarf verortete Miriam Scherff allen voran für die Themen Mobilität und Wohnbebauung. Dass dazu so wenig aus dem Rathaus komme, ein grüner Oberbürgermeister dazu keine Ideen entwickele, kritisierte die SPD-Politikerin: „Wir werden von der Stadt stehen gelassen – vom OB kommt gar nichts auch nur im Ansatz in die Nähe von Cronenberg.“ Im Gegenteil: Die ÖPNV-Anbindung sei ausgedünnt worden und daher keine Mobilitäts-Alternative mehr für Cronenberger, forderte Miriam Scherff Ideen aus dem Rathaus zur Förderung des Fahrradverkehrs, von Carsharing oder zum Verkehr in der Ortsmitte.

Miriam Scherff: „Ich bin enttäuscht vom OB…“

Auch müsse an ein Zusammengehen von Wohnen und Arbeiten im Dorf gedacht werden, benannte die SPD-Bürgermeisterin das „Codeks“ am Arrenberg als ein Beispiel. Einen solchen Coworking-Space „wünsche ich mir auch für Cronenberg“, forderte Scherff von der Stadt mehr Initiative zur Förderung solcher Konzepte auch im Dorf. Zu wenig komme vom OB auch zum Thema Bauen: Statt nachhaltig und innovativ werde in Cronenberg Beton geklotzt – Scherffs Fazit: „Ich bin enttäucht vom Oberbürgermeister.“

In den weiteren Grußworten blieb OB Schneidewind derweil von Kritik verschont: Wuppertals SPD-Chef Servet Köksal lobte das ehrenamtliche Engagement, SPD-Landtagsabgeordneter Josef Neumann forderte, dass mehr gegen die Einsamkeit in der Gesellschaft getan werden müsse und MdB Ingo Schäfer berichtete eindrucksvoll von Erfahrungen im Erdbebengebiet in der Ost-Türkei.