15.11.2023, 15.46 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Gelebtes Miteinander“: Bürgervereine luden zum Herbstempfang
„Volles Haus“ war an diesem letzten Oktober-Sonntag im „Cronenberger Festsaal“: Die vier Cronenberger Bürgervereine luden zum Herbstempfang ein und zahlreiche Vertreter von Vereinen, Unternehmen und Institutionen aus dem Stadtteil und ganz Wuppertal kamen dazu in die „gute Stube“ Cronenbergs. OB Uwe Schneidewind war zwar verhindert, mit seinen drei StellvertreterInnen Holger Fragemann, Rainer Spiecker und Dagmar Liste-Frinker konnte Moderator Ralf Kiepe (CHBV) die Stadtspitze aber ansonsten geschlossen begrüßen. Ebenso waren die Bundestagsabgeordneten Anja Liebert (Grüne) und Ingo Schäfer (SPD) oder auch der Dörper SPD-Landtagsabgeordnete Josef Neumann, Ex-Oberbürgermeister Andreas Mucke sowie Vertreter der Ratsfraktionen an die Holzschneiderstraße gekommen.
CHBV-Chef Tesche: „Es hat sich fast nichts getan…“
Zunächst stellten die Vorsitzenden der vier Bürgervereine Sudbürger, Cronenfeld-Hahnerberg und Küllenhahn sowie des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV) ihre Vereine und Themen kurz vor. CHBV-Chef Rolf Tesche „plauderte aus“: „Hau’ nicht wieder so auf die Verwaltung drauf“, sei er von seinen Kollegen der anderen Bürgervereine „eingenordet“ worden, berichtete Tesche. Das gelang nicht so ganz: Er hätte erneut zu seinem Redezettel 2022 greifen können, ließ der Vorsitzende des Dörper Bürgervereins wissen: Ob Berghauser Schule, Neubau der Feuerwache Cronenberg oder auch Verkehrssituation in der Ortsmitte – „es hat sich in dem Jahr fast nichts getan“, kritisierte Tesche.
Zugleich richtete der Dörper Bürgervereinsvorsitzende den Appell an die anwesenden Politik-Vertreter, die Wünsche der Bürgervereine überall in Wuppertal „nicht einfach zu übergehen“ und die Stadtverwaltung zu ermuntern, Anträge schneller zu bearbeiten. Tesche verwies auf die 250.000 Euro, die für eine Cronenberger Ortskernplanung bereitstehen: „Bitte machen Sie Druck, dass da was passiert.“
Leuchtturmprojekt: CHBV-Chef kontra Bürgermeisterin
Auch einen Seitenhieb an die Adresse von Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff hatte der CHBV-Chef auf Lager: Sein „Leuchtturmprojekt“ für Cronenberg sei die Verkehrslenkung in der Ortsmitte, hielt Tesche dem von Scherff propagierten Generationenpark am Ehrenmal entgegen, um pessimistisch anzufügen: „Auch da wird sich nicht viel tun…“ Das sah die Cronenberg-Bürgermeisterin in ihrem Redebeitrag später anders: In Cronenberg fehle ein Treffpunkt für die verschiedenen Generationen, sie sei der Meinung, dass der Generationenpark auf einem guten Weg ist: „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir den Park über Fördermittel werden finanzieren können“, bekräftigte die SPD-Politikerin aber auch, dass sie die Ortskernplanung nicht aus den Augen verlieren wolle. Als Beleg dafür benannte Scherff die für den Sommer 2024 geplanten „Parklets“ oder auch den jüngsten fraktionsübergreifenden Vorstoß der Bezirksvertretung zum Verkehr in der Ortsmitte: „Nehmen Sie unseren gemeinsamen Antrag an“, appellierte die Bezirksbürgermeisterin an die RatsvertreterInnen im Publikum.
1. Bürgermeister Fragemann: „Es braucht Menschen wie Sie“
Abseits des „Scharmützels“ zwischen Rolf Tesche und Miriam Scherff erwiesen sich die weiteren Redner „eingenordet“. Wuppertals 1. Bürgermeister Heiner Fragemann würdigte in seinem Grußwort das Engagement der Bürgervereine wie auch die Gemeinschaft in Cronenberg: Dadurch seien schon viele Prozesse und Ideen im Stadtbezirk angestoßen worden. Die Bürgervereine spielten eine gewichtige Rolle in der Demokratie, dankte Fragemann für das Engagement: „Es braucht Menschen wie Sie, die Gemeinschaft stiften und sich beteiligen.“
Stadtverbandschef Vaupel: „Hier wird Miteinander gelebt“
Peter H. Vaupel hob auf das Motto des Empfangs ab: „Ins Gespräch kommen und im Gespräch bleiben…“ Damit, so der Vorsitzende des Stadtverbandes aller Wuppertaler Bürgervereine, hätten die vier Dörper Bürgervereine „den Nagel auf den Kopf getroffen“: In Zeiten zunehmender digitaler Kommunikation „auf Abstand“ sei es umso wichtiger, direkt miteinander ins Gespräch zu kommen und einander direkt zu erleben: „Hier wird Miteinander gelebt“, hob Vaupel für die 31 Wuppertaler Bürgervereine mit ihren rund 9.000 Mitgliedern und die vier Dörper Vereine, denen über 1.000 Mitglieder angeschlossen sind, hervor – um abschließend gute Gespräche für den weiteren Verlauf des Herbstempfangs zu wünschen…!
Mehr zu den vier Cronenberger Bürgervereinen wie allen weiteren in der Stadt ist online via www.stadtverband-wuppertal.de abrufbar.