01.04.2024, 11.23 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„30“ in der Ortsmitte: Fahrbahntausch für blühende Asphaltkrater

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Rolf Tesche, Vorsitzender des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV), hat neue Hoffnung für ein Lkw-Durchfahrtverbot in der Ortsmitte. Der Grund dafür: Nachdem auf den maroden Fahrstreifen auf der Hauptstraße bereits Tempo 30 eingeführt wurde, sollen sie im Rahmen der „Temporären Straßenrauminterventionen“ nun zum „Blühstreifen“ und die derzeitigen Parkflächen zu Fahrbahnen werden…! | Fotos: Meinhard Koke

Für eine Portion Schlagsahne muss man nicht zum Café Podzelny oder in „Policks Heimat“! Es reicht, sich im Supermarkt einen Becher zu holen und damit über die Haupt- und Hahnerberger Straße zu fahren: Die unzähligen Schlaglöcher im Asphalt machen eine Tour von und nach Cronenberg zur „Rüttelfahrt“ – da ist die Sahne am Ziel steif „gerüttelt“…! Vorsicht gilt aber nicht nur, damit sie nicht sogar zu Butter wird, sondern auch für die Stoßdämpfer – Konsequenz: Seit vergangener Woche stehen in der Ortsmitte Tempo 30-Schilder – was auf den CDU-Antrag in der Bezirksvertretung (die CW berichtete) nicht gelang, machen nun die Straßenschäden möglich…!

Schlaglöcher: Besser begrünen statt stopfen

Das ist allerdings nur Teil 1 der (Vorsichts-)Maßnahme: Weil im Stadtsäckel kein Geld für eine Sanierung des maroden Lindwurms vom Hahnerberg bis in die Ortsmitte ist, sollen in einem zweiten Schritt die Fahrspuren verlagert werden. Konkret: Da die Parkstreifen rechts und links der Hauptstraße in einem ungleich besseren Zustand sind, sollen diese zu Fahrbahnen werden und die maroden Fahrstreifen dazwischen wiederum zu Parkplätzen.

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Ein blühender Schlaglochpisten-Mittelstreifen

Zumindest zunächst, denn CHBV-Chef Rolf Tesche möchte aus der Not eine Tugend machen. Warum die Schlaglöcher ständig notdürftig mit Asphalt stopfen, warum sie nicht nutzen? Im Rahmen der geplanten „Temporären Straßenrauminterventionen“, also der Umwandlung von Parkflächen in Pop-up-Ruhezonen oder -Grünflächen, eigneten sich die Asphaltkrater doch bestens als Pflanzlöcher, findet der Bürgervereinsvorsitzende – um zum Beweis ein Stiefmütterchen in einem Schlagloch auf der Hauptstraße zu „versenken“. Passend zu der Initiative „Das blaue Blühband“ stellt sich Rolf Tesche also auf der Hauptstraße ein „blühendes Schlaglochpisten-Band“ als Mittelstreifen quer durch die Ortsmitte vor.

Gefahr für Insekten? Hoffnung für Lkw-Durchfahrverbot

Zugleich hat der CHBV-Chef auch wieder Hoffnung für den abgelehnten CHBV-Antrag, überörtlichen Lkw-Verkehr aus der Ortsmitte zu verbannen: Wenn Park- und Fahrstreifen gewechselt sind und die Asphaltkrater aufblühen, sei es allein schon aus Insektenschutzgründen doch unverantwortlich, dass Lkw entlang des „blauen Schlaglochpisten-Bandes“ donnern dürften…! Das Verkehrsressort der Stadt will sich direkt nach den Oster-Feiertagen im April mit dem Vorschlag befassen, die Dörper Löcherpiste zu bepflanzen…