04.04.2024, 17.05 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

13. April: Miriam Scherff kandidiert für Wuppertaler SPD-Vorsitz

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Greift nach dem Vorsitz der SPD Wuppertal: Cronenbergs SPD-Chefin und Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff. | Foto: Meinhard Koke

Im Herbst 2025 sind die nächsten Kommunalwahlen. Ganz abgesehen von den Parteientrends aktuell: Bekommt Cronenberg dann eine neue BezirksbürgermeisterIn? Ob sie erneut kandidieren wird oder nicht, stehe zwar vollkommen in den Sternen, unterstreicht Amtsinhaberin Miriam Scherff (SPD). Fällt eine Vorentscheidung dennoch bereits am 13. April? Dann trifft sich die SPD Wuppertal im „Forum Langerfeld“ zum Unterbezirksparteitag – und Miriam Scherff wird hier für den Vorsitz der Wuppertaler Sozialdemokraten kandidieren.

Keine Gegenkandidatur – ein zusätzliches Angebot

Die Chefin der SPD Cronenberg bekleidet seit der letzten Kommunalwahl das Amt der Dörper Bezirksbürgermeisterin. Nachdem sie dem Vorstand des SPD-Unterbezirks seit vier Jahren als Beisitzerin angehört, greift Miriam Scherff nun nach dem Parteivorsitz. In Sachen Mitbewerber gibt es sozusagen eine Rochade: Während der aktuelle Amtsinhaber Servet Köksal nur noch für den Posten des Stellvertreters antreten möchte, hat seine Stellvertreterin Dilek Engin ebenfalls ihre Bewerbung für den SPD-Vorsitz angekündigt. Dass sie ins Rennen geht, will Miriam Scherff nicht als Gegenkandidatur, sondern als zusätzliches Angebot in einem üblichen demokratischen Prozess verstanden wissen. Sie habe so viele Ideen; irgendwann müsse man sich eben entscheiden, ob man Verantwortung übernehmen wolle, um diese auch umzusetzen. 

Wuppertaler Ansprüche lauter artikulieren

Konkret möchte die 34-Jährige etwa das Profil der Wuppertaler SPD in der Familienpolitik stärker schärfen – ein Schwerpunkt, der Scherff als Mutter einer kleinen Tochter besonders am Herzen liegt. Wuppertaler Ansprüche lauter artikulieren Zudem wolle sie die besondere Situation Wuppertals als Stadt mit ausgeprägter Kinderarmut, niedrigen Löhnen und vergleichsweise hoher Arbeitslosigkeit, aber einer dennoch hohen Aufnahmebereitschaft für Geflüchtete deutlicher in den Fokus rücken: Das müsse gegenüber Land und Bund sehr viel lauter artikuliert werden, unterstreicht Scherff. Wie überhaupt sie die SPD im Blick auf die Bundestags- und Kommunalwahlen 2025 und vor dem Hintergrund der wenig positiven Umfragewerte stärker profilieren wolle: Längst bespielt Miriam Scherff fleißig Soziale Medien wie Facebook oder Instagram – gerade auch um Jüngere zu erreichen, will Scherff auch die Stadt-SPD im Netz präsenter machen. 

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Keine Ambitionen in Richtung Berlin oder Düsseldorf

Als Produktmanagerin eines Software-Dienstleisters nimmt die Küllenhahnerin selbstbewusst nicht nur das Know-how für eine offensivere Kommunikation, sondern Führungskompetenz für sich in Anspruch. In ihren dreieinhalb Jahren als Bezirksbürgermeisterin habe sie sich zudem ein gutes Standing im Stadtteil wie in ganz Wuppertal erarbeitet. Auf die CW-Frage, ob sie nach einer möglichen Wahl Ambitionen auf eine Kandidatur für den Bundestag hat, winkt Miriam Scherff ab: Mit Ingo Schäfer habe der Wahlkreis einen Top-Vertreter in Berlin. Auch in Richtung Landtag oder einer Kandidatur zur Oberbürgermeisterin schiele sie nicht: „Ich mache die Bezirksbürgermeisterei sehr gerne – das steht überhaupt nicht zur Debatte.“ Allerdings: Eine Kandidatur für den Stadtrat möchte Miriam Scherff nicht ausschließen.

Und wie schätzt die Cronenberger SPD- Chefin ihre Chancen auf den Wuppertal-Vorsitz ein? Die Resonanz auf ihre Kandidatur-Ankündigung sei sehr positiv gewesen: Sowohl innerparteilich als auch von BürgerInnen habe sie viel Zuspruch erhalten, freut sich Miriam Scherff: „Auch von Menschen, von denen ich das zuvor so nicht erwartet habe…“ Ob sie nun gewählt wird oder nicht, auf jeden Fall wird man der Dörper SPD-Politikerin gratulieren können: Der 13. April ist der 35. Geburtstag von Miriam Scherff – abwarten, was die GenossInnen ihr dazu für ein „Geschenk“ machen…?!