14.05.2025, 19.38 Uhr   |   Marion Heidenreich   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

TV-Moderatorin Susan Link: Küllenhahn-Talk statt „Kölner Treff“

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Mal selbst Talk-Gast: TV-Moderatorin Susan Link mit ihren „Portrait“-Gastgebern Martin Probach (re.) und Prof. Martin Fleuß im Gemeindehaus Küllenhahn. | Foto: Marion Heidenreich

Auf Cronenberger Bildschirmen ist TV-Moderatorin Susan Link mit dem ARD-Morgenmagazin (Moma), Kölner Treff oder Presseclub sicherlich ein häufiger Gast. Im Küllenhahner Gemeindehaus war sie vor zahlreichem Publikum hautnah zu erleben – als „Talk-Gast“ von Martin Probach und Prof. Dr. Martin Fleuß in der Reihe „Portrait“ der Evangelischen Gemeinde Cronenberg-Küllenhahn. Im thüringischen Örtchen Triptis aufgewachsen zog Susan Link 1990 mit Mutter und Geschwistern nach Cronenberg. Ihre Kindheit im 5.000-Seelen-Ort bezeichnete Susan Link an der Nesselbergstraße als „klassische DDR-Jugend – mit allem, was dazu gehörte.“ Die reizvolle, naturnahe Landschaft des Saale-Orla-Kreises, so die TV-Moderatorin, weise durchaus Ähnlichkeiten zum vielen Grün rund um Cronenberg auf: „Thüringen ist einfach ein sehr schönes Bundesland mit tollen Städten und zum Wandern“, schwärmte Link von ihrer Heimat.

Nach der Wende: Von Triptis nach Cronenberg

Die Entscheidung zum Umzug nach Wuppertal nach der Wende bezeichnete Link als „logischen Schluss“ – nicht nur wegen der Verwandtschaft. „Ausreisen“ sei immer Thema gewesen, aber halt auch „schwierig…“ Nachdem die DDR (endlich) das Reisen in den Westen erlaubt hatte, besuchte Susan Link mit ihrer Familie die Verwandtschaft im Tal, mit der sie ihren 13. Geburtstag feierten. „Einfach überfordert“ wäre sie gewesen vom Essener Lichterfest und dem Angebot an „Füllern“ und sonstigen Konsumgütern. Im folgenden Sommer wurde die Familie dann in Cronenberg ansässig. Hier besuchte Susan Link das Carl-Fuhlrott-Gymnasium bis zum Abitur: „Super Zeit, gute Lage – der eine oder andere Schulweg musste auch zu Fuß zurückgelegt werden“, erinnerte sich die TV-Moderatorin an die Küllenhahner Schulzeit. Wichtig war ihr auch das: „Den Dialekt loszuwerden, um nicht aufzufallen.“ Cronenberg sei ihr auch ein Stück Heimat, in das die Wahl-Kölnerin gerne zurückkommt: Die Schlittenwiese, die Wälder, das Dorf mit den bergischen Häusern – das ist „wo man zu Hause ist“.

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Nach dem CFG: Germanistik statt Kommissarin

Nach dem Abitur begann Susan Link ein Germanistik-Studium an der Bergischen Universität. Nicht ihr eigentlicher Berufswunsch, denn sie wollte zum Bundeskriminalamt, das aber hatte gerade Aufnahmestopp – ein wenig „realitätsfremd“ habe sie sich das vorgestellt, gab Link zu, Germanistik war dann einfach eine „Alternativ-Idee“. 1997 absolvierte Susan Link ein Praktikum bei Radio Wuppertal, in dem sie Umfragen machen musste: „Ganz schrecklich, fremde Menschen anzusprechen“, empfand sie das und wollte eigentlich abbrechen. Da aber ihre Stimme ankam, wurde sie für Nachrichten und Moderation eingesetzt – „ich durfte alles ausprobieren“, lobt Link ihre anschließende Volontariats-Zeit. Ab 2002 war sie dann acht Jahre bei Radio NRW auch als Moderation des Morgen- und Mittagsmagazins zu hören. Für ihre Beitragsreihe „Generation Deutschland“ wurde Link 2009 mit dem LfM-Hörfunkpreis ausgezeichnet. Auf Martin Fleuß‘ Nachfrage gab sie zu: „Ich weiß nicht mehr, was ich da gemacht habe“. Das steht für Link aber fest: „Radio ist ein tolles Medium.“

Vom Radio-Mikrofon auf den WDR-Bildschirm

Auf ihre kompetente und menschlich-herzliche Moderation wurde der WDR aufmerksam – seit 2011 zählt Susan Link zum Team des ARD-Morgenmagazin „Moma“. Zunächst als Redakteurin, ab August 2012 auch als Moderatorin vor der Kamera. Der „Tagesablauf“ einer „Moma“-Woche ist streng getaktet. Spätestens um 1 Uhr nachts heißt es für Link aufstehen, denn um 5.30 Uhr geht es auf Sendung. Vorher müssen die Themen aufgearbeitet werden, dann geht es in die Maske: „Wenn den Ablauf jemand stört, dann ist man verstört.“ Gegen 10.30 Uhr ist Susan Link wieder zu Hause, versucht noch ein wenig Schlaf nachzuholen, bevor der Alltag mit Mann, Sohn sowie Hund und Katze startet: „Eigentlich wie eine klassische Homeoffice-Frau.“ Wie es hinter den „Moma“-Kulissen aussieht, wollte Martin Probach wissen. Während die Beiträge laufen, nutze das Team die Pausen für „Essen, Toilette und Blödsinn machen“, erläuterte Link: Da könne es schon vorkommen, dass bei einer Schalte schnell improvisiert werden muss – oder das Frühstück mal eben hinterm Sofakissen verschwindet. Größte „Kritikerin“ für das Moma-Team ist übrigens Links Mutter: „Mama schreibt mir, ob die Sendung gut ist.“ Die Vielfalt an Themen, Gästen und Gesprächen sei „immer spannend, lehrreich und toll“ – auch für die Moderatorin…

Riverboat, Presseclub oder Kölner Treff: Für Talkshow geboren?

Zwischen 2017 und 2018 moderierte Susan Link neben Kim Fischer das MDR-„Riverboat“, seitdem „talkt“ sie im „Kölner Treff“. „Es ist einfach passiert. Irgendwie wollten die mich als Person“, blickte Susan Link auf den Wechsel. Seit 2022 moderiert sie außerdem im Wechsel mit Jörg Schönenborn und Ellen Ehni den sonntäglichen „ARD-Presseclub“ – eine traditionsreiche, angenehme Sendung… Vorherige Absprachen mit Politikern und anderen Gästen bestritt die TV-Moderatorin vehement. Allgemeinere Themen würden allerdings vorab vereinbart. Die Vorbereitung für eine Sendung sei intensiv: „Mein Anspruch ist, ich möchte das verstehen.“ Solche Formate für junge Menschen auf den Weg bringen, ist Link – nicht nur als Mutter eines 14-jährigen Sohnes – ein Anliegen: „Mitmachen, aufpassen, dranbleiben“ mit Informationsformaten wie dem „Jungen Presseclub“ und dem Nutzen anderer Plattformen.

Botschafterin des Bundesverbandes Kinderhospiz

Abseits des Bildschirms ist Susan Link auch als Botschafterin des Bundesverbandes Kinderhospiz engagiert: „Ein Thema, über das gesprochen werden soll“, findet die TV-Moderatorin. Aber auch Freizeit mit Mann, Sohn, Hund und Katz genehmigt sie sich – auch auf einem kleinen, alten Boot auf der Maas. Aber auch einfach mal auf dem Sofa relaxen oder Freunde treffen gehört dazu, wenn Susan Link mal abschaltet…

Nächster „Portrait“-Abend mit Peter Vorsteher am 16. Mai

Am kommenden Freitag, 16. Mai, wird mit Peter Vorsteher der Vorsitzende der Wuppertaler Tafel sowie der Tafeln NRW sowie frühere Grünen-Ratsherr und ehemalige Vorsitzende der Bürgervereine Küllenhahn und Sudbürger der nächste „Portrait“-Gast sein. Der Beginn ist um 19.30 Uhr an der Nesselbergstraße 12, der Eintritt ist frei.