10.06.2025, 12.18 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

SSV Germania: „Elfmetertöter“ Sacher hält die Bezirksliga fest

Artikelfoto

Nach einem nervenaufreibenden Saisonfinale bejubelten Interimstrainer Unsal Bayzit, der zur kommenden Spielzeit „regulär“ an der Seitenlinie der Südstädter stehen wird, und seine Spieler den geglückten Klassenerhalt des SSV Germania 1900 in der Fußball-Bezirksliga. | Foto: Odette Karbach

Sport-Krimis konnten am Wochenende nicht nur vom Sofa aus bei den TV-Übertragungen der Finals der Nations League und der French Open verfolgt werden. Auch wer am Pfingst-Sonntag, 8. Juni, den Weg zur Bezirkssportanlage Am Freudenberg gefunden hatte, erlebte einen Nachmittag, wie er spannender kaum hätte sein können: Erst im Elfemeterschießen entschied sich hier zwischen Gastgeber SSV Germania 1900 und dem TSV Bruckhausen, wer in der Bezirksliga verleibt beziehungsweise runter in die Kreisliga A muss – das zweite Relegationsspiel war ein echter Sonntagskrimi. Letztlich waren die Gastgeber die Glücklicheren: Mit einem 5:2 (2:2; 0:0) sicherten sich die Germanen den Klassenerhalt.

Nach dem 2:2 im Hinspiel (die CW berichtete) gingen die Südstädter als Favorit in die entscheidende Heim-Relegation, die nicht auf dem kurz zuvor fertiggestellten neuen Kunstrasen (die CW berichtete ebenfalls), sondern erneut auf dem Naturrasenplatz der Germanen-Arena ausgetragen wurde. Die erste nennenswerte „Szene“ des Nachmittags bescherte das Wetter: Wegen eines Gewitters musste die Partie nach einer Viertelstunde unterbrochen werden. Die Zwangspause kam den Gästen zupass: Nach dem Wiederanpfiff kamen die Duisburger ungleich besser mit dem für sie ungewohnten Geläuf zurecht.

Anzeige

Zumal der kommende Germanen-Trainer Ünsal Bayzit, der den in Urlaub weilenden Damian Schary an der Seitenlinie vertrat, bereits nach rund einer halben Stunde den Rot-gefährdeten Torjäger Ruslan Zinakov sicherheitshalber vom Platz nahm, bekam Bruckhausen Oberwasser – für Zählbares reichte es aber im ersten Abschnitt nicht. Der zweite Abschnitt lief gerade fünf Minuten, da war es dann aber so weit: Nach einem weiten Abschlag ihre Keepers gingen die Gäste nicht unverdient in Führung (50.). In der Folge drängten die Platzherren auf den Ausgleich, erst in der 76. Minute fand das Leder allerdings den Weg ins Netz: Nach Foul an Leon Elbl lochte Marvin Mühlhause den fälligen Strafstoß zum Ausgleich in die Gäste-Maschen ein – damit machte sich Mühlhause in seinem letzten Germanen-Spiel selbst das schönste Geschenk…!

Elfmeterschießen: Linus Sacher hält – und trifft auch noch…!

Die Freude bei den Germanen-Fans unter den über 300 Zuschauern am Freudenberg währte indes nur ein paar Minuten: Nach einem Freistoß in den Strafraum kam ein TSV-Spieler mit dem Kopf eher ans Leser als der herauseilende SSV-Keeper Linus Sacher – mit dem 1:2 in der 80. Minute hatte Bruckhausen wieder die Nase vorn. Doch die Hausherren hielten die richtige Antwort parat: Nach einem Freistoß nutzte Sven Gatzenmeier das Drunter und Drüber im TSV-Sechzehner, um aus kurzer Distanz zum erneuten Ausgleich einzuschießen (83.) – ebenso wie im Hinspiel in Duisburg blieb es bei dem 2:2 bis zum Abpfiff, die Relegation ging damit in die Verlängerung.

Nach dem Happy-End im Elfmeterschießen hatte Elfmetertöter Linus Sacher (vorne) erneut einiges zu halten – und zwar diesmal seine ihn bejubelnden Mitspieler, die ausgelassen den Klassenerhalt des SSV Germania 1900 in der Bezirksliga feierten. | Foto: Odette Karbach

Nach dem Happy-End im Elfmeterschießen hatte Elfmetertöter Linus Sacher (vorne) erneut einiges zu halten – und zwar diesmal seine ihn bejubelnden Mitspieler, die ausgelassen den Klassenerhalt des SSV Germania 1900 in der Bezirksliga feierten. | Foto: Odette Karbach

In der Extrazeit hatten die Germanen-Fans nach einer Ecke in der 114. Minute schon den Torschrei auf den Lippen. Schiedsrichter Davide Zeisberg zeigte aber nicht auf den Anstoßpunkt, sodass das Elfmeterschießen über Klassenerhalt beziehungsweise Abstieg entscheiden musste. Und hier avancierte Interimskeeper Linus Sacher zum Mann des Tages: Während Leon Elbl und Julian Weidmann sicher für die Freudenberger verwandelten, hielt Sacher die ersten beiden Bruckhausen-Elfmeter. Als i-Tüpfelchen seines Fußball-Märchens netzte Linus Sacher den dritten Elfmeter cool selbst in die Gäste-Maschen ein – damit musste Bruckhausen mit dem nächsten Schuss vom Punkt treffen.

Vorfreude auf Germanen-Jubiläum und Derby gegen CSC

Doch der Gäste-Schütze zeigte Nerven und setzte den Ball neben das Sacher-Gehäuse – damit war die Entscheidung gefallen: Jubelnd überrannten die Germanen ihren Keeper und feierten den Klassenerhalt. Die Blau-Weißen hätten es zwar spannender kaum machen können, mit dem Klassenerhalt spielten sie aber den sportlich schönsten Steilpass für die große Freudenberg-Fete, die am 5./6. Juli zum 125-jährigen Vereinsjubiläum gefeiert wird. In der kommenden Saison wird also auch auf den neuen Kunstrasen Bezirksliga-Fußball gespielt und die Fans im CW-Land freuen sich ganz sicherlich schon auf das Derby gegen den Cronenberger SC…!