04.11.2025, 09.27 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Paul-Yves Orth-Ramette: Ein Vierteljahrhundert im Rat geendet

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Der Küllenhahner Paul Yves Orth-Ramette (Bündnis90 / Die Grünen) schied nach 26 Jahren aus dem Wuppertaler Stadtrat aus. | Foto: Grüne

Mit 80 statt wie bisher 66 Sitzen ist der neue Wuppertaler Stadtrat um einiges größer. Für ein Polit-Urgestein aus dem CW-Land hat sich dennoch kein Sitz gefunden: Grünen-Stadtverordneter Paul Yves Orth-Ramette hat bei der Kommunalwahl im September den Wiedereinzug nicht geschafft – nach 26 Jahren… Er weiß es noch: Am 1. Oktober 1999 nahm er an seiner ersten Ratssitzung teil – als SPD-Stadtverordneter…! Parteifreund Dr. Hans Kremendahl war damals Oberbürgermeister – ein „Nachhall“ des Wahlkampfes sollte die Weichen für Kremendahl umlegen – und auch für Paul Yves Orth-Ramette…

Nach Spendenaffäre: Von der SPD zu den Grünen

Das Bekanntwerden einer Wahlkampfspende von 500.000 Mark an die Wuppertaler SPD sorgte nicht nur für die zeitweilige Suspendierung von Kremendahl und letztlich dessen Abwahl. Im Nachgang der Affäre gründete sich in der SPD auch eine „Neustart“-Initiative, mit dabei: Paul Yves und Regina Orth-Ramette. Sie scheiterten, das Dörper Polit-Paar wechselte zu den Bündnisgrünen. Hier machte der Sozialversicherungsfachangestellte, dessen politischer Schwerpunkt qua Beruf die Sozialpolitik ist, „Karriere“: Zuvor einer der Stellvertreter, war der Wahl-Küllenhahner die letzten fünf Jahre Co-Sprecher der Grünen-Fraktion. Zudem war er Vorsitzender des Sozialausschusses des Rates und des GWG-Aufsichtsrates sowie Mitglied des AWG-Aufsichtsrates – ein gewisses Schwergewicht also…

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Dankbar für Sambatrasse, BUGA und Parität in Vorstand

Auf der Haben-Seite seines Vierteljahrhunderts im Rat verbucht er die Regionale 2006 und hierbei (als Cronenberger) vor allem: die Sambatrasse. Weiteres Plus seiner Ratszeit: „Auf jeden Fall“ der positive Bürgerentscheid zur BUGA 2031, und dass der sechsköpfige Verwaltungsvorstand der Stadt inzwischen paritätisch auch mit drei Dezernentinnen besetzt ist – „eine Selbstverständlichkeit“ für Orth-Ramette…!

To-do-Liste: Ortskernplanung und Generationenpark

Und die Soll-Seite? Dass sich in Sachen Cronenberger Ortskernplanung wenig getan hat und auch der Mehrgenerationenpark am Ehrenmal stockt, benennt der scheidende Ratsherr als „sehr bedauerlich“. Ist er enttäuscht, dass er zur Kommunalwahl nur auf den Grünen-Listenplatz 12 gewählt wurde – praktisch das Aus für den Stadtrat? „Nein“, antwortet der 57-Jährige: „Ich habe eine wunderbare Frau und freue mich auf die Zeit“, unterstreicht Orth-Ramette: „Ich bin weiter ein politischer Mensch – und ein Grüner…!“