24.04.2013, 14.44 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Manfred Hakenbeck: Dörper Polizeichef sagt „adieu“

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"Beeindruckende Präsenz in Cronenberg!": Michael Schmidt (li.), stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Wuppertal, verabschiedete sich bereits am Montag von Manfred Hakenbeck.

Wie berichtet, vollzieht sich auf der Cronenberger Polizei-Dienststelle in diesem Jahr ein Ära-Wechsel: Zwei altgediente „Dorfsheriffs“ gehen in Ruhestand. Nachdem Manfred Schoeppe bereits im März nach 30 Jahren in Cronenberg seine Uniform auszog (die CW berichtete), kommt es am nächsten Freitag, 26. April 2013, zu Teil 2 des „Wachwechsels“: Mit Polizei-Hauptkommissar Manfred Hakenbeck nimmt der Leiter Abschied von der Dienststelle am Rathausplatz – nach fast zwölf Jahren „em Dorpe“ sowie genau 44 Jahren und zehn Tagen in Uniform!

„Wir verlieren einen exzellenten Mann“, sagte Erster Polizei-Hauptkommissar Michael Schmidt, als er Manfred Hakenbeck bereits am Montag auf der Dörper Dienststelle verabschiedete. Der Leiter der Hauptwache Elberfeld, zu der auch die Dienststelle in Cronenberg zählt, und stellvertretende Chef der Polizeiinspektion Wuppertal würdigte die Ruhe und Gelassenheit von Manfred Hakenbeck „und natürlich seine starke Verankerung in Cronenberg“: „Er hat schnell Kontakte geknüpft, Manfred Hakenbeck hatte einen exzellenten Stand in Cronenberg“, lobte Inspektionsvize Michael Schmidt die Präsenz seines scheidenden Dienststellenleiters.

Vom Drogisten zum Dorf-Polizeichef

Nicht auf den ganz direkten Weg fand Manfred Hakenbeck 1969 den Weg zur Polizei: Weil ein Onkel drei Drogerien betrieb, lernte der bei Hamburg geborene und in Recklinghausen aufgewachsene Hakenbeck zunächst Drogist in Velbert. Nach abgeschlossener Lehre sattelte er aber schnell um: 1969 trat Manfred Hakenbeck bei der Bereitschaftspolizei auf Lichtscheid seine Polizei-Ausbildung an, 1972 war er damit fertig. Erste Dienstelle des frischgebackenen Polizisten war das Polizeipräsidium an der Friedrich-Engels-Allee, von wo aus er in Barmen zu Fuß oder per Motorrad Streife ging beziehungsweise fuhr.

Bis 1977 blieb Manfred Hakenbeck im Wuppertaler Osten im Einsatz. Während es ihn dann als zwischenzeitig fertiger Kommissar nach Westen auf die Wache Elberfeld zog, wechselte er privat auf die südlichen Höhen: Nach der Heirat mit Ehefrau Eva wurde Manfred Hakenbeck ein Remscheider. Bis 1981 war Hakenbeck als Dienstgruppenleiter auf der Wache am Hofkamp tätig, dann gings wieder zurück an die Friedrich-Engels-Allee: Zunächst als Leiter einer Dienstgruppe der Leitstelle, wo alle Polizei-Notrufe eingehen, ab 1987 übernahm Manfred Hakenbeck dann die Leitung der Verkehrssicherheitsberatung.

Zwölf Jahre Cronenberg: „Mir hat’s wunderbar gefallen!“

14 Jahre lang blieb Hakenbeck der oberste Verkehrserzieher Wuppertals, dann ging’s „bergauf“: Geografisch gesehen, denn im Oktober übernahm er die Leitung der Polizei-Dienststelle auf dem „Cronenberg“: „Als ich das Angebot erhielt, habe ich sofort ‚Ja‘ gesagt“, blickt Manfred Hakenbeck zurück; hat er die Entscheidung bereut? „Nein“, antwortet der scheidende Polizeichef kurz, aber eindeutig und fügt hinzu: „Mir hat es hier wunderbar gefallen – ich bin an jedem Tag gerne nach Cronenberg gekommen!“

Man habe ihm vor dem Wechsel an den Rathausplatz „gesteckt“, dass man mit den Cronenbergern nicht so schnell „warm“ werden könne; „ich hatte keine Probleme damit, man kann hier offen aufeinander zugehen“, betont Manfred Hakenbeck, dass er gerne den direkten Kontakt zu den „Dörpern“ gehalten habe, dass er es geschätzt habe, wenn sie ohne Schwellenangst auf die Dienststelle kamen oder ihn auf der Straße ansprachen. Oder wie sie Hakenbeck auch in seinen letzten Wochen und Tagen „em Dorpe“ laufend auf sein bevorstehendes Ausscheiden ansprachen: „Ich genieße das – das Miteinander hier ist partnerschaftlicher als anderswo“, betont Manfred Hakenbeck.

Auch die CW sagt „Danke!“: Intensive Zusammenarbeit zur Information der Bürger

Apropos: Von Manfred Hakenbecks partnerschaftlicher Form der Polizei-Tätigkeit profitierten auch die CW-Leser. Ob Unfälle, Trickdiebstähle, Einbrüche & Co. – mit höchstem „Segen“ von Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher war auch das „Miteinander“ von Polizei und CW intensiv. Unsere Leserschaft konnte sich in den zwölf Hakenbeck-Jahren umfassend informiert über Ereignisse und Gefahren im Erscheinungsgebiet fühlen, Trick- oder Taschendiebe oder auch Einbrecher hatten’s indes umso schwerer.

Beweise dessen waren zuletzt mehrere Fälle, in  denen CW-Leser Wechseltrickbetrüger abblitzen ließen, waren aber auch zwei überaus erfolgreiche Sicherheitsmessen zum Schutz vor Einbrechern und sind weitaus häufigere Anrufe von Bürgern bei ihrer Polizei als sonstwo üblich: „Die Bürger hier oben nehmen sich Warnungen und Aufrufe mehr zu Herzen, sie haben ein offenes Ohr dafür.“

Nach dem Aufstieg nach Cronenberg, nun der „Abstieg“: Umzug ins Emsland

Insofern dankt auch das gesamte CW-Team Manfred Hakenbeck für seinen „Job“ „em Dorpe und wünscht ihm alles Gute für den Ruhestand. Und in diesem wird es den Dörper Ex-Polizeichef wieder „runter“ ziehen. Nein, nicht zurück nach Barmen, Manfred Hackenbeck peilt einen Umzug ins flache Norddeutschland an; aktuell steht das Emsland hoch im Kurs. Die neue Heimat erkunden, Fahrradfahren, mit dem Wohnmobil durch Deutschland reisen – „ich werde keine Langeweile haben“, versichert Manfred Hakenbeck und wer ihn kennt, weiß das auch.

Dunkle Gestalten im CW-Land sollten sich indes nicht allzu sehr über den Abgang von Manfred Hakenbeck freuen: Ob in Sachen Bürgernähe oder Bürger-Information durch einen kurzen Draht zur Dörper Presse – Nachfolger Ottmar Ay (die CW berichtete) setzt auf dieselbe „Polizei-Präsenz“ „em Dorpe“…