08.07.2017, 16.43 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Super Wohnen im Supermarkt“: Super Infos am Kisten-Stand

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Auf dem CW-Archivbild ist Initiator Michael Lippkau von der Cronenberger Projektgruppe des Vereins „Lebendiges Wohnen an der Wupper“ (LeWoWu) vor dem ehemaligen akzenta-Gebäude an der Hauptstraße zu sehen, wo das Wohnprojekt einziehen wird. – Foto: Meinhard Koke

Die 24. Cronenberger Werkzeugkiste ist nicht nur zum Feiern da, das große Cronenberger Benefizfest wartet auch mit einer kunterbunten Kiste voller Informationen auf. So sind natürlich die Behinderteneinrichtungen aus Wuppertal und Schwerin wieder mit dabei, ebenso berichten der Verein „Dörper Bus“, die Cronenberger Sektion des VdK oder auch der TiC-Förderverein und der Jugendhaus-Verein über ihre Arbeit. Und auch Infos aus erster Hand zu einem der aktuell wohl prominentesten Dörper Bauprojekte können bei einem Bummel entlang der Kisten-Meile „mitgenommen“ werden.

Am Ehrenmal präsentiert sich der Verein „Lebendiges Wohnen an der Wupper“ (LeWoWu) mit seinem Cronenberger Projekt: Etwas abseits der Wupper möchte der Verein mitten in der Cronenberger Ortsmitte das Vorhaben „Super Wohnen im Supermarkt“ realisieren. Wie berichtet, wollen Michael Lippkau und seine Mitstreiter das Gebäude des ehemaligen akzenta-Supermarktes an der Hauptstraße 43 zu einem Mehrgenerationen-Wohnhaus umbauen. 15 Wohneinheiten in unterschiedlicher Größe sollen im Zuge dessen im ehemaligen Kaiserlichen Postamt Cronenberg entstehen, ob für Alleinstehende, junge Familien mit Kindern oder auch Senioren, alle Generationen sollen in dem barrierefreien Wohnprojekt ein neues Zuhause finden.

Statt des üblichen Nebeneinanders soll an der Hauptstraße 43 das Miteinander groß geschrieben werden: Wer hier einziehen wird, will nicht nur einfach Tür an Tür leben, sondern in Gemeinschaftsräumen oder dem Hausgarten eine solidarische Nachbarschaft pflegen und einander unterstützen: Die Älteren hüten die Kinder, wenn deren Eltern mal ohne Anhang ausgehen möchten, dafür helfen die Jüngeren den Senioren vielleicht bei den Einkäufen und so weiter – „Jung kann von Alt profitieren und umgekehrt“, unterstreicht Michael Lippkau.

Besonders noch junge Familien mit Kindern gesucht…

Mit dieser Idee haben der Cronenberger und seine Mitstreiter vom LeWoWu-Verein offenbar auch im Dorf einen Nerv getroffen. Von den 15 Wohnungen sind bereits elf Einheiten vergeben. Zwei große Wohnungen werden noch für junge Familien oder auch Alleinerziehende mit Kindern freigehalten, nur zwei weitere Wohnungen sind noch zu vergeben – übrigens auch an Interessierte mit Wohnberechtigungsschein, wie Michael Lippkau betont. „Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Resonanz“, berichtet Lippkau weiter: „Am Anfang sind wir regelrecht überlaufen worden – die Nachfrage beweist: Die Menschen suchen nach solchen Projekten.“

Während die Planungen der Cronenberger Projektgruppe mit dem Architekten und den Experten der „WohnBund-Beratung NRW“ im vollen Gange sind, stockt es nach Worten von Michael Lippkau bei den notwendigen Abstimmungen mit der Stadt im Hinblick auf die Baugenehmigung. Aber: „Die Gespräche laufen gut“, zeigt sich Initiator Lippkau optimistisch. Die Stadt habe signalisiert, dass sie das Projekt grundsätzlich befürworte – „es gibt aus meiner Sicht nichts, was einer Baugenehmigung entgegensteht.“

Das Wohnprojekt ist für alle da: Keine Spinner und auch kein illustrer Kreis

Die Finanzierung steht, mit dem Eigentümer der Immobilie ist man sich einig – „wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“ Auch insofern ist die Projektgruppe zuversichtlich, dass sie nach den Sommerferien die Baugenehmigung beantragen kann. Sobald der Bauantrag gestellt ist, soll sich dann eine Genossenschaft gründen, jeder Eigentümer einer Wohnung wird dann Genossenschafter – 2019 sollen die Bewohner in das Wohnprojekt einziehen können. Was Michael Lippkau noch wichtig ist: Vom früheren Geschäftsführer mit einer 100-prozentigen Schwerbehinderung über die Sekretärin und den Brandschutzexperten bis hin zum höheren Angestellten einer Dörper Werkzeugfirma oder einer Erzieherin ist die Projektgruppe kunterbunt gemischt: „Das ist kein illusterer Kreis, der spinnt, das ist mitten aus dem Leben“, berichtet der Cronenberger, der natürlich auch selbst mal „Super über dem Supermarkt“ wohnen möchte – wie bereits berichtet, nur junge Familien fehlen noch zum angepeilten Generationen-Mix.

Selbstverständlich nicht nur, aber deswegen sind besonders auch jüngere Interessierte am morgigen Werkzeugkisten-Tag am LeWoWu-Stand am Ehrenmal willkommen. Wer’s nicht schafft, kann sich über das Cronenberger Mehrgenerationen-Wohnprojekt auch im Internet unter lewowu.de informieren. Auskunft gibt natürlich auch Michael Lippkau gerne per E-Mail an cronenberg@lewowu.de beziehungsweise telefonisch unter der Rufnummer 0175 204 23 35.