09.10.2018, 20.20 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Ein Abenteuer“: Sascha Hoter von 1.200-Kilometer-Lauf zurück
In einem Staffellauf rund 1.230 Kilometer von Sylt aufs Dach Deutschlands, die Zugspitze, das klingt fast unmöglich. Zumal die Mammutstrecke in gerade einmal nur einhundert Stunden geschafft werden sollte. Aber sie haben es geschafft: Nach 97 Stunden, 24 Minuten erreichte die Deutschlandstaffel 2018 am 23. September 2018 ihr Ziel – mit dabei auf dem Gipfel der Zugspitze: der Cronenberger Sascha Hoter.
Wie bereits vorab berichtet, schnürte der laufbegeisterte Leiter der Jugend-Abteilung des Cronenberger SC bereits vor fünf Jahren die Laufschuhe, als ein ebenfalls alles andere als alltäglicher Staffellauf von Remscheid in die französische Partnerstadt Quimper führte. Während damals das Jubiläum der Städte-Partnerschaft der Anlass war, so war der Hintergrund diesmal ein Trauriger: der Lawinen-Tod eines Laufkameraden in den Alpen – im Rahmen der Deutschlandstaffel 2018 sammelten die Teilnehmer Spenden für die Rettungshunde-Ausbildung des THW.
Wodka-Angebot in Hamburg, Polizei-Kontrolle in Dortmund
Ob des Benefiz-Anlasses, aber auch wegen der Topografie der Strecke und der Temperaturen von tagsüber um die 30 und nachts etwa 15 Grad war der Zugspitz-Lauf für Sascha Hoter „nochmal intensiver“. Als ebenso krönenden wie quälenden Abschluss beschreibt der Cronenberger den zweitägigen Aufstieg zum Dach Deutschlands. Auf dem Schluss-Kilometer hätten sie 400 Höhenmeter überwunden, zum Teil auf allen Vieren – „ich bin Bergsteigen nicht gewöhnt, das war schon eine beeindruckende Sache“.
Wie der Lauf insgesamt: Während der Woche habe er gerade einmal 30 Stunden geschlafen, berichtet Sascha Hoter: „Locker war das nicht, aber man merkt, was der Körper zu leisten in der Lage ist.“ Zumal Hoter in der Staffel-„Nachtschicht“ lief, brachte er auch zwei Erlebnisse aus dem Kuriositäten-Kabinett mit zurück nach Cronenberg: Ein „ganz, ganz dickes Highlight“ sei der nächtliche Lauf über die Reeperbahn gewesen, den sich selbst die Tages-Läufer nicht entgehen ließen. „Wollt ihr ‘ne Wodka-Bombe als Energy-Getränk“, lautete ein Angebot aus dem Party-Volk auf der Hamburger Laster-Meile – „das war schon ein Abenteuer“, lacht Sascha Hoter.
Polizei-Stopp in Dortmund: „Ihr seid doch verrückt…“
Im nächtlichen Dortmund derweil wurde man von der Polizei gestoppt. Als die Beamten hörten, worum es sich bei den nächtlichen Tross handelte, verzichteten sie auf die Kontrolle der Papiere – „ihr seid doch verrückt“, lautete der Kommentar, mit dem sie die „Nachtschwärmer“ weiterziehen ließen. „Was ich in dieser Woche erlebt habe, das erlebt man sonst in zwei/drei Monaten“, blickt Sascha Hoter auf den 1.200-Kilometer-Lauf zurück. Als er Sonntagabend ins Dorf zurückkehrte, fiel er denn auch nicht übermüdet ins Bett: „Man ist noch so aufgedreht…“
Auch von Lauf-Müdigkeit war keine Spur, als sich Sascha Hoter am Montag den CW-Fragen stellte: „Ich gehe heute Abend wieder laufen“, lachte er rundum zufrieden. Beziehungsweise fast rundum, denn: Als i-Tüpfelchen hofft Sascha Hoter darauf, dass nach den vielen Kilometern auch viele Spenden-Euros eingegangen sind…
Spenden & Blog
Auch jetzt noch sind Spenden auf das Konto von Organisator Oliver Witzke mit der IBAN: DE71 3846 2135 7416 8700 25 willkommen – bitte den Verwendungszweck „Constantin“ nicht vergessen. Den Verlauf der „Deutschlandstaffel“ Revue passieren lassen kann man über das soziale Netzwerk Facebook unter facebook. com/events/318290772064826/.