20.11.2018, 10.15 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Grundschule Küllenhahn: Aktion kontra „Helikopter-Eltern“
„Helikopter-Eltern“, die ihre Kinder am liebsten bis in die Klassenzimmer kutschieren würden, sind überall ein Problem. So auch an der Grundschule Küllenhahn: Seit Jahren bereits prangt hier ein Schild am Schultor, auf dem freundlich darauf hingewiesen wird: „Liebe Eltern, ab hier schaffen wir das alleine…“ (die CW berichtete).
Vor dem Tor geht der Bring- und Hol-Wahnsinn aber fast täglich weiter: „Die ganze Situation geht uns auf die Nerven“, berichten Marga Grunewald und Manuela Wölki vom Offenen Ganztag der Küllenhahner Grundschule: Die Feuerwehrzufahrt oder auch die Haltestelle und die Lehrerparkplätze würden zugeparkt, es werde zu schnell gefahren und komme zu brenzligen Situationen – „dass die Eltern nicht noch morgens in die Schule fahren wollen, ist alles…“
Vor einigen Wochen nahm sich die „Lokalzeit Bergisches Land“ des Themas an und dabei geriet das WDR-Team selbst in den Sog des alltäglichen „Wahnsinns“: Bei ihren Film-Aufnahmen wurden die Journalisten von einem Fahrer eines „Eltern-Taxis“ wüst beschimpft, der Bericht sorgte für Furore bei den Zuschauern und in den sozialen Netzwerken. Und: „Das stinkt auch den Kindern und ist ihnen peinlich.“
Grund genug für den Offenen Ganztag der ansonsten beschaulichen Ortsteil-Schule, eine Aktion zu starten: In der ersten November-Woche bezogen Grundschüler allmorgendlich an der Küllenhahner Straße mit Warnwesten Position, um mit Schildern „Bitte 30 fahren“ oder „Hier nicht parken“ für „Recht und Ordnung“ vor der Grundschule zu sorgen. „Sünder“ erhielten von den Kindern die Rote Karte und Saures, sprich ein Stück Zitrone, Eltern und auch Kinder, die sich richtig verhielten, wurden mit einem süßen Bonbon belohnt.
Richtig, das meint, die Parkplätze am Schulzentrum anzusteuern und dann – falls nötig – die Kinder zu Fuß zur Schule zu begleiten. Das Signal kam offensichtlich an: „Die Aktion lief richtig gut“, freuten sich Marga Grunewald und Manuela Wölki – bei Bedarf werde man spontan wieder zu Plakaten und Roten Karten greifen und Zitronen aufschneiden…