06.05.2019, 16.09 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Seilbahn-„Leak“: Streit um Fahrgastzahlen und Info-Broschüre

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In Koblenz schwebt eine Seilbahn vom Deutschen Eck zur Festung Ehrenbreitstein. Ob in Wuppertal eine Seilbahn vom Hauptbahnhof nach Küllenhahn gebaut werden soll, darüber können aktuell die Bürger abstimmen. -Foto: Meinhard Koke

Die Abstimmungsunterlagen liegen in den Briefkästen, bis zum 26. Mai 2019 läuft die Bürgerbefragung zur Seilbahn. Während sich die Wuppertaler nun entscheiden, ob sie ihr Kreuzchen pro oder kontra Seilbahn machen, laufen die Kampagnen von Gegnern und Befürwortern heiß. Aktuell liefert sich der Verein „Seilbahnfreies Wuppertal“ zu den Fahrgastzahlen einen Streit mit den Wuppertaler Stadtwerken (WSW).

Seilbahn-Gegner: „Undichte Stelle“ bei den Stadtwerken
Während die WSW den Seilbahn-Gegnern falsche Zahlen vorwerfen, aber mit den richtigen Busnutzerzahlen von Elberfeld nach Küllenhahn und zurück nicht rausrücken wollen, weil diese Geschäftsgeheimnis seien, widerspricht „Seilbahnfreies Wuppertal“: Durch ein „Stadtwerke-Leak“, also eine undichte Stelle bei den WSW, sei man an die Zahlen gekommen.

Und diese besagten, dass montags bis freitags täglich rund 15.000 Fahrgäste in die Busse zwischen Elberfeld und Küllenhahn und zurück einstiegen. Von 18.000 Fahrgästen allein in der Seilbahn könne also keine Rede sein, die Seilbahn sei insofern gar nicht förderfähig.

Stadtwerke: „Gegner spielen mit falschen Zahlen“
Die Stadtwerke widersprechen: „Die vom Verein ,Seilbahnfreies Wuppertal’ veröffentlichten ‚neuen Zahlen‘ zur Nutzung der Seilbahn sind falsch“, hält Seilbahn-Projektleiterin Sabine Schnake von den WSW dagegen. Die Behauptung, die Seilbahn wäre nicht förderfähig sei insofern „wahrheitswidrig“. Die im Seilbahn-Gutachten zugrunde gelegten Fahrgastzahlen seien von Ingenieurbüros berechnet und verschiedentlich geprüft.

Seilbahn-Befürworter: Kritik an Info-Broschüre
Die Initiative „Pro Seilbahn“ kritisiert derweil die Infobroschüre, die mit den Abstimmungsunterlagen zur Seilbahn-Bürgerbefragung verschickt wurden, als „unzureichend“. Es fehlten eine Darstellung der Wuppertaler Stadtwerke zu ihrem Seilbahn-Projekt sowie das Pro und Kontra der beiden Bürgerinitiativen.

Die Statements der Ratsfraktionen in der Broschüre seien indes zum Teil „undifferenziert“, in einigen Punkten „unzutreffend“ und erschöpften „sich in der bloßen Wiedergabe von teilweise längst widerlegten Befürchtungen, falschen Tatsachen und Aspekten“, bemängeln die Seilbahn-Befürworter.

Infos zu Pro und Kontra zur Seilbahn sind online hier abrufbar:
pro-seilbahn-wuppertal.de
seilbahnfreies-wuppertal.de