08.05.2019, 19.33 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Baustelle „reloaded“: Die „Hahnerberger“ wird zur Einbahnstraße

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Ab Sommer soll die Hahnerberger Straße ein weiteres Mal zur Großbaustelle werden – für ein ganzes Jahr… -Archivfoto: Meinhard Koke

Diese Geste sprach Bände: Grünen-Ratsfrau Regina Orth hob die Arme und drückte symbolisch beide Daumen – „toi, toi, toi, dass Sie gut durchkommen!“ Gemeint waren Bernd Zarges und Simon Utzeri. Was die beiden Vertreter der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) zuvor in der April-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg zu den bevorstehenden Bauarbeiten auf der Hahnerberger Straße skizziert hatten, das hatte es in sich – und gab Anlass, den WSW beide Daumen zu drücken.

Denn: Wenn die aktuellen Arbeiten zur Verlegung von Starkstromleitungen im Juni abgeschlossen sein werden, dann geht’s auf der „Hahnerberger“ von neuem los. Und zwar im Abschnitt zwischen den Kreuzen Theishahn und Hahnerberg. Und zwar für ein ganzes weiteres Jahr: Auf etwa zwölf Monate veranschlagen die Stadtwerke die Arbeiten für die Verlegung einer Gashochdruck-Leitung sowie einer Fernwärme-Leitung in dem Bereich. Und im Rahmen von einem der drei je viermonatigen Bauabschnitte wird die „Hahnerberger“ zur Einbahnstraße – auweia…!

Zur Vorbereitung: Abriss von Inseln und Lichtmasten

Die Arbeiten sollen ab Sommer in drei Bauabschnitten, die jeweils etwa vier Monate dauern sollen, durchgeführt werden. Während der Verkehr zunächst und zum Abschluss jeweils einspurig an den Bauabschnitten vorbeigeführt wird, hat es der zweite Bauabschnitt richtig in sich: Denn im Zuge dessen wird die Hahnerberger Straße voraussichtlich von Oktober bis Februar im Bereich zwischen Theishahn und Kreuz Hahnerberg zur Einbahnstraße.

Wie die WSW-Experten erläuterten, soll der Verkehr in dem Bereich zweispurig Richtung Elberfeld geführt werden. Der Gegenverkehr wird derweil über die Küllenhahner und Theishahner Straße in Richtung Cronenberg verlaufen. Dabei werden insbesondere im Bereich der Shell-Tankstelle aufwändige Vorbereitungsarbeiten notwendig: Um von der Theishahner Straße die Zweispurigkeit ins Dorf zu ermöglichen, werden an der Kreuzug Verkehrsinseln, Ampelanlagen und ein großer Lichtmast abgebaut.

Halteverbote in der oberen Küllenhahner Straße

Damit der Verkehr reibungslos läuft, sind im oberen Bereich der Küllenhahner Straße Halteverbote geplant. Die Linksabbiegespur von der Theishahner Straße zur L418 (Richtung Düsseldorf) wird seitlich versetzt, sodass hier zwei Geradeausspuren eingerichtet werden können. Zudem soll das Linksabbiegen in die Hahnerberger Straße weiterhin möglich bleiben, damit die Geschäfte im Baustellenabschnitt für den Verkehr aus Richtung Elberfeld auch weiterhin erreichbar bleiben. Das Linksabbiegen aus Richtung Cronenberg in die Theishahner Straße und weiter auf die L418 wird jedoch zumindest phasenweise während der Bauarbeiten nicht möglich sein.

Laut Verkehrszählungen: „Einbahnstraße funktioniert…“

Notwendig ist die Einbahnstraßen-Regelung, da unter der „Hahnerberger“ kaum mehr Platz für Leitungen frei sei. Nach Worten von Stadtwerke-Vertreter Bernd Zarges kann nur noch unter der linken Fahrspur Richtung Elberfeld gebuddelt werden. Die WSW-Vertreter zeigten sich aber optimistisch, dass der Baustellen-Ring funktioniert: Das „visionäre“ Umleitungskonzept habe man auch anhand von extra durchgeführten Verkehrszählungen abgeklopft.

Noch länger? „Was ist mit den Rettungszeiten?“

Michael-Georg von Wenczowsky (CDU) fragte derweil kritisch nach, ob sich denn im Zuge der Maßnahme die ohnehin zu langen Anfahrtswege von der Rettungswache Korzert nicht noch mehr verlängerten. Die Maßnahme sei mit der Feuerwehr abgestimmt, ließen die Stadtwerke-Vertreter dazu wissen. Dennoch beschloss die Bezirksvertretung einstimmig eine entsprechende Anfrage an die Feuerwehr.

Auch kritisierte die CDU, dass offensichtlich keine verlängerten oder sogar Nachtbauzeiten vorgesehen sind. WSW-Experte Simon Utzeri sagte zwar, dass bei neuralgischen Arbeiten, wie zum Beispiel an der Einmündung Hipkendahl, auch am Wochenende und nachts gebuddelt werden würde. Ansonsten seien aber verlängerte Arbeitszeiten nicht angedacht: „Wir können froh sein, wenn wir überhaupt eine Firma kriegen – der Markt ist zu“, betonte Utzeri, versprach aber dennoch, eine Ausweitung der Arbeitszeiten ansprechen zu wollen…