10.07.2019, 21.16 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
FFC & FFH: Werkzeugkisten-Erlöse für Gemeinwohl-Spitzenreiter
Was hat die Feuerwehr mit der Firma Marlboro zu tun? Nicht so viel, es sei denn, der „Marlboro-Man“ schläft mal mit einer brennenden Zigarette ein und die löst so einen Brand aus… Aber die Tabakwaren-Marke und die Floriansjünger verbindet, oder besser, unterscheidet noch etwas: Im Gemeinwohlatlas 2019, der alljährlich die Wahrnehmung unterschiedlicher Organisationen in der Gesellschaft abbildet, belegt die Feuerwehr Platz 1 – während Marlboro als Schlusslicht auf den letzten Platz der 252 Firmen, Organisationen und Institutionen kam.
Insofern haben die Organisatoren der 25. Cronenberger Werkzeugkiste einen Glücksgriff getan, indem sie die beiden freiwilligen Feuerwehren in Cronenberg in diesem Jahr als Erlös-Empfänger ausgesucht haben: Neben einer Hälfte, die traditionell an Behinderten-Organisationen in Wuppertal und der Partnerstadt Schwerin gehen, teilen sich drei Empfänger die andere Hälfte des Erlöses der Jubiläumskiste: das Frauenhaus Wuppertal und eben die beiden Wehren im CW-Land.
Damit zollen die Organisatoren nicht nur der Werkzeugkisten-Historie ihre Anerkennung, schließlich wurde die Idee zu dem Cronenberger Benefizfest aus einem Feuerwehr-Einsatz geboren (mehr dazu hier). Dass die Dörper Floriansjünger durch die Kiste 2019 bedacht werden, ist auch Anerkennung ihrer täglichen Arbeit: So rückte die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg (FFC) im vergangenen Jahr 261 Mal aus, während die Nachbarn von der Freiwillige Feuerwehr Hahnerberg (FFC) 2018 sogar 361 Einsätze fuhren – beides Rekordzahlen für die Wehren.
Die freiwilligen Wehren sind Helferin vielen Lebenslagen
Ob Sturm, Starkregen, Schnee, Hitze und Trockenheit sowie natürlich Brände und nicht zuletzt Hilfe bei Unfällen oder Tieren in Notlagen und, und, und nicht zuletzt auch bei Festen wie auch der Werkzeugkiste, wo sie mit Grill- und Getränkestände im Einsatz sind – die beiden Feuerwehren sind Freunde und Helfer in vielen, vielen Lebenslagen. Und das alles ehrenamtlich und neben dem Beruf, wohlgemerkt – kein Wunder also, dass die Floriansjünger in der aktuellen gesellschaftlichen Wahrnehmung als wertvollste Organisation angesehen werden.
Übrigens gefolgt von vier weiteren Rettungsorganisationen und vor den Kirchen, Amnesty International oder auch Naturschutzorganisationen – auch wenn sie sich über zunehmende Anfeindungen beziehungsweise Behinderungen im Einsatz beklagen, die Frauen und Männer der Feuerwehr genießen gesellschaftlich höchstes Ansehen im Land – so urteilten jedenfalls die 12.000 Deutschen, die für den Gemeinwohlatlas 2019 repräsentativ befragt wurden.
Die Floriansjünger machen guten und wichtigen Job
Das Atlas-Team der Leipzig Graduate School of Management und des CLVS der Universität St. Gallen möchten mit ihrem Ranking bewusst machen, dass Gemeinwohl-Arbeit als gesellschaftliche Wertschöpfung gesehen wird und gemeinwohlorientierten Akteuren daher große Bedeutung bei der Gestaltung der Gesellschaft zukommen müsse.
Dass die Feuerwehren in diesem Jahr ebenso wie beim deutschen Erst-Atlas im Jahre 2015 auf Platz 1 landeten, beweist: Die Floriansjünger machen nicht nur einen guten und wichtigen Job, sondern auch einen gesellschaftlich höchst anerkannten. Jeder einzelne, aber auch die Politik, sollten also die Feuerwehren nach Möglichkeit tatkräftig unterstützen – der Verein „Cronenberger Werkzeugkiste“ unterstreicht das, indem er die Fördervereine von FFC und FFH zu den Erlös-Empfängern seiner Jubiläums-Kiste 2019 gekürt hat. Eine gute Wahl also!