09.05.2020, 09.00 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Altenheim-Mitarbeiter am Limit: Stadt bittet Besucher um Geduld!
Update (09.05.2020, 9.17 Uhr):
Die NRW-Landesregierung hat ihre „Coronaschutzverordnung“ angepasst. Demnach sind Besuche in Altenheimen bereits ab dem heutigen Samstag, 9. Mai 2020, möglich und nicht erst ab dem morgigen Muttertags-Sonntag.
Hintergrund sind offenbar die zahlreichen Besuchswünsche, die nach Lockerung des Besuchsverbotes durch NRW-Gesundheitsminister Laumann „aufgelaufen“ waren und vielfach zu „Terminstaus“ in Einrichtungen geführt haben. Derweil setzte das Land auch fest, dass Besuche in Einrichtungen zu unterbleiben haben, wenn dort COVID-19-Infektionen festgestellt wurden.
Entsprechend sind Besuche im Südstädter Caritas-Altenzentrum Augustinusstift und im Städtischen Altenheim Cronenberg ohnehin aktuell nicht möglich.
Erstnachricht:
Nach der Bekanntgabe der Besuchslockerung in NRW-Altenheimen zum kommenden Muttertag-Sonntag, 10. Mai 2020 (die CW berichtete), unterstreicht Wuppertals Gesundheitsdezernent Dr. Stefan Kühn, dass die „höchst erleichternde Nachricht“ für die Heime „eine große Herausforderung“ bedeute: „Auf sie kommt eine Fülle zusätzlicher Aufgaben zu, und das bei ohnehin schon reduziertem Personal.“
Hintergrund: Die Heime müssen individuelle Besuchskonzepte erarbeiten, räumliche Voraussetzungen schaffen, die Besucher erfassen, diese mit Schutzkleidung ausstatten und sie zu den Bewohnern begleiten: „Das alles ist sehr viel zusätzliche Arbeit für die ohnehin hoch belasteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, betont Stefan Kühn.
Aufgrund dessen bittet der Dezernent die Altenheim-Besucher um Geduld und Rücksicht. Man verstehe zwar, dass jeder die neue Besuchs-Regelung so schnell wie möglich nutzen wolle. Das werde aber nicht für alle bereits am Muttertag möglich sein: „Daher bitte ich ganz herzlich darum, die Besuche auf die folgenden Tage und Wochen zu verteilen, sodass die Einrichtungen und die Pflegekräfte nicht überfordert werden“, dankt Stefan Kühn zugleich den Heim-Mitarbeitern, die am Limit arbeiteten, um die neuerlichen Herausforderung zu meistern.
Altenheime im CW-Land
Im städtischen Altenheim Cronenberg wird es wahrscheinlich am Sonntag keine Treffen geben können: Nach dem Corona-Fall einer im Krankenhaus befindlichen Bewohnerin darf das dortige „Besuchsfenster“ nicht genutzt werden. Eine abschließende zweiten Testreihe läuft allerdings und: „Es sieht gut aus“, zeigt sich Leiterin Susanne Dickebohm optimistisch.
Im evangelischen Altenzentrum am Eich werden derweil Kontakt-Möglichkeiten in der Cafeteria und (wenn es die Witterung zulässt) auf der Terrasse geschaffen. In den Caritas-Häusern St. Suitbertus und Augustinusstift werden für Besuche Zelte und Areale in den Außenbereichen eingerichtet. Zwar wurden die Besuchszeiten hier bereits auf 30 Minuten beschränkt. Dennoch werde man für Sonntag nicht alle Besuchswünsche erfüllen können, hieß es von der Caritas.
In allen Einrichtungen sind vorherige Anmeldungen für Besuche erforderlich. Zu den Regelungen im Einzelnen informieren die Einrichtungen.