06.09.2020, 13.29 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Ratssondersitzung? „4Fields“ wird zum Lackmustest für die Politik

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Michael Ludwig, der Vorsitzende des Bürgervereins Küllenhahn, stellte im Rahmen des Herbstempfangs der Cronenberger Bürgervereine das Projekt „4Fields“ am Jung-Stilling-Weg vor. | Foto: Meinhard Koke

Die Arbeitsgemeinschaft „Die Cronenberger“ der vier Dörper Bürgervereine lud am heutigen Sonntagvormittag, 6. September 2020, zum „Herbstempfang“ in den „Cronenberger Festsaal“. Vor rund 75 Gästen, die unter Corona-Auflagen in der guten Stube Cronenbergs zu Gast waren, hatten eine Woche vor der Wahl am 13. September sechs der insgesamt sieben Kandidaten um das Wuppertaler Oberbürgermeister-Amt die Gelegenheit, sich im Dorf vorzustellen.

Moderator Stephan Ries, stellvertretender Vorsitzender des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV), klopfte in seiner Interview-Runde natürlich auch ab, was die einzelnen Bewerber für Cronenberg im Sinn haben beziehungsweise wie sich zu Dörper Forderungen wie zur Umgestaltung der Ortsmitte, dem Erhalt der Schule Berghauser Straße oder auch dem Neubau einer Dreifach-Sporthalle im Stadtteil positionieren.

Dazu gab es von allen Oberbürgermeister-Kandidaten positive Signale: Unsisono wurde zum Beispiel unterstrichen, dass das starke bürgerschaftliche Engagement in Cronenberg nicht (länger) enttäuscht werden, man nicht länger nur die Problem-Stadtteile entlang der Talachse fördern dürfe, sondern auch die Bedarfe der Außenbereiche stärker in den Blick nehmen müsse. Wohlfeile Worte, die vielleicht nicht erst nach der Wahl, sondern womöglich schon kommende Woche einem (ersten) Lackmustest unterzogen werden.

Wie Michael Ludwig im Anschluss an die Kandidatenrunde nämlich erläuterte, drängen „Die Cronenberger“ beziehungsweise der Bürgerverein Küllenhahn auf eine Sondersitzung des Wuppertaler Rates. Hintergrund ist das Projekt „4Fields“, mit dem der Bürgerverein gemeinsam mit den Schulen im Schulzentrum Süd die marode „Gummiplätze-Anlage“ am Jung-Stilling-Weg „aufmöbeln“ möchte. Wie die CW bereits berichtete, sollen hier für rund 1,8 Millionen Euro multifunktionale Sportflächen, darunter für Skater, Kletterer, Ballsportler oder auch Boule-Spieler und Rollstuhlfahrer, sowie eine Kaltluftsporthalle entstehen.

„Die Wuppertaler Politik kann jetzt beweisen, dass sie will…“

Bürgervereinschef Ludwig berichtete im „Festsaal“, dass man eine Fördermöglichkeit für das Projekt aufgetan habe. Damit könnte das 1,8-Millionen-Projekt fast voll gefördert werden, das Problem: Der Rat müsse dazu einen Beschluss fassen, und zwar noch in dieser Legislaturperiode. Diese endet allerdings in Kürze, weshalb Eile geboten ist. Ludwig kündigte an, dass eine Fraktion im Rat daher kommende Woche eine Sondersitzung des Stadtrates beantragen werde.

Das sei sportlich, gab Ludwig zu, gleichzeitig forderte der Küllenhahner Bürgervereinschef aber, dass sich die Wuppertaler Politik dieser sportlichen Herausforderung stellen solle: „Das ist eine Chance“, unterstrich Ludwig, dass er sich nicht mit Verzögerungen zufrieden geben werde: „Die Wuppertaler Politik kann jetzt beweisen, dass sie will und kann“, nahm der Küllenhahner Bürgervereins-Vorsitzende den Rat in die Pflicht – „und die Oberbürgermeister-Kandidaten können zeigen, dass sie auch wollen…“

Mehr zu diesem Thema sowie zum Herbst-Empfang der Cronenberger Bürgervereine lesen Sie in der nächsten gedruckten Ausgabe der CW.