08.09.2020, 19.49 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Masken im Unterricht: „Jeder trägt sie, weil sie sinnvoll sind…“
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet blieb dabei: Zum 1. September 2020 wurde die Pflicht zum Tragen von Masken in NRW-Klassenräumen aufgehoben – die entsprechende Information aus dem Schulministerium erreichte die Schulen übrigens erst am nachmittags einen Tag zuvor. Im Schulzentrum Süd war da längst beschlossen, weiter Masken zu tragen: Sowohl das Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) als auch die Nachbarn von der Friedrich-Bayer-Realschule (FBR) führten ein Masken-Gebot ein: „Wir halten daran fest“, so CFG-Leiter Reinold Mertens zur CW.
Solange es keine hundertprozentige Klarheit gebe, ob das Maskentragen eine Ausbreitung des Corona-Virus eindämmen könne und wie die Pandemie weiter verlaufe, „machen wir weiter“, so Mertens weiter. Glücklicherweise gebe es aktuell am Fuhlrott-Gymnasium keine neuen Infektionen, nachdem zuvor zwei CFG-Schüler Corona-positiv getestet worden waren (die CW berichtete). Nun, so Reinold Mertens, werde man genau beobachten, wie sich das Infektionsgeschehen an Schulen entwickelt, wo keine Masken mehr im Unterricht getragen werden – „dann entscheiden wir möglicherweise neu“.
Gymnasien, Real- und Gesamtschulen bleiben bei der Maske
Der CFG-Leiter erläutert, dass man vor der Masken-Entscheidung stichprobenartig die Meinungen der Schüler aller Stufen und des Lehrer-Kollegiums abgefragt habe: „Die Verunsicherung ist so groß, dass die einhellige Meinung ist, weiterhin Masken zu tragen“, berichtet Reinold Mertens. Ähnliches berichtet FBR-Kollege Markus Dätig: Die eindeutige Mehrheit der Bayer-Realschüler sei für das weitere Maskentragen im Unterricht „und auch ich fühle mich wohl mit dieser Entscheidung“.
Fuhlrott-Gymnasium und Bayer-Realschule stehen damit nicht allein: Aktuell alle Wuppertaler Gymnasien, Realschulen und Gesamtschulen in der Stadt halten am Masken-Status-Quo fest – darunter übrigens auch die Erich-Fried-Gesamtschule (EFG): In Ronsdorf hatte ein Eilausschuss nach entsprechenden Voten der Schülervertretung und der Schulpflegschaft pro Maske votiert.
„Alle tragen die Masken weiter, weil sie sinnvoll sind…“
Bei den meisten Schülern im Schulzentrum scheint dieser Appell angekommen: Felicitas Hirscher (CFG) und Julian Kersting (FBR) berichten jedenfalls unisono im CW-Gespräch, dass sie nichts von größeren Diskussionen um das Maskengebot unter ihren jeweiligen Schulkameraden mitbekommen hätten. Sicher sei die Maske „nicht toll“, man habe sich aber längst daran gewöhnt, berichten beide „Süd“-Schüler. „Alle tragen die Maske weiter, weil wir sie für sinnvoll halten“ , sagt Realschüler Julian Kersting: „Wir wissen, wenn wir sie nicht tragen und einer hat Corona, dann müssen wir alle in Quarantäne – und das wollen wir vermeiden.“ Zumal: Der 15-Jährige möchte im nächsten Jahr Mittlere Reife machen.
Ähnlich ist es bei Felicitas Hirscher: Die 17-jährige Schülerin der Jahrgangsstufe 12 möchte 2021 Abi machen – „deshalb weiß ich, worum es geht“, hält die Fuhlrott-Gymnasiastin das Festhalten an der Maske für „sehr sinnvoll“: „Die meisten erkennen den Sinn dahinter und dass sie im Moment notwendig sind“, sagt die CFG-Schülerin zur CW. Felicitas Hirscher verweist auf die beiden Corona-Fälle kürzlich am CFG, darunter einem in ihrer Stufe: „Wegen unseres Hygienekonzeptes und der Maskenpflicht mussten wir nicht in Quarantäne“ – insofern sei das Festhalten an den Masken „sehr sinnvoll“: „Da ist mir auch mein Abi wichtiger.“
Krisenstab-Appell: „Masken tragen, bitte!“
Zu einem Masken-Gebot hatte die Stadt zuvor aufgerufen: „Dringend“ empfahl der Krisenstab das weitere Tragen von Alltagsmas-ken im Unterricht“ – dies sei „eindeutig als sinnvolles Mittel zur Minderung eines Infektionsrisikos“ zu sehen, appellierten Oberbürgermeister Andreas Mucke, Krisenstab-Leiter und Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig sowie Schuldezernent Dr. Stefan Kühn an alle Eltern und Schüler, bei den Masken zu bleiben.
„Wir unterstützen ausdrücklich die Schulleitungen bei entsprechenden Initiativen und danken allen Schülerinnen und Schülern, die auch bei den hohen Temperaturen der vergangenen Wochen diese Herausforderung mit großem Verantwortungsbewusstsein füreinander, aber auch für alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler angenommen haben“, hieß es in der Erklärung von Mucke, Slawig und Kühn.