14.06.2021, 19.28 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

TiC-Umbau: „Das ist ein Zeichen des Aufbruchs nach Corona…!“

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Haben schon einmal Platz genommen: Prof. Stefan Hüfner (li.) und Ralf Budde im Fachwerk-Ambiente der künftigen neuen TiC-Bühne „Theater“. | Meinhard Koke

Seit inzwischen 15 Monaten hat sich im TiC-Theater kein Vorhang mehr gehoben. Hinter den Kulissen allerdings spielt sich einiges ab: Wie berichtet, werden die TiC-Räumlichkeiten im „Mutterhaus“ an der Borner Straße umgebaut.

Für rund 170.000 Euro, welche mithilfe von Sponsoren sowie des Förderprogramms „Neustart Kultur“ des Bundes finanziert sind, werden im Kulturzentrum Borner Schule zwei kleine Spielstätten zu der größeren Bühne namens „Theater“ zusammengelegt sowie das Theater-Café deutlich vergrößert. „Man kann sich auf die Zukunft des TiC freuen!“, sagte TiC-Beirat Peter Krämer bei der Vorstellung der Umbau-Pläne im März (die CW berichtete) und ein Blick auf die Baustelle verrät: Krämer lag wohl richtig!

„Das jetzt richtig zu sehen, ist schon erstaunlich…“

Wenn es mit dem Theater-Lockdown und dem Umbau vorbei sein wird und wieder Besucher ins TiC strömen werden, dann werden selbst treue Zuschauer des Cronenberger Theaters die Spielstätte in der ersten Etage des Kulturzentrums nicht wiedererkennen. Trennwände sind weg, Fachwerk und Backstein freigelegt – auch wenn die Bauarbeiter noch voll das Sagen haben, lässt sich bereits erkennen: Das neue TiC an der Borner Straße wird nicht mehr viel mit der (von manchen geschätzten, von anderen ungeliebten) Enge und Verwinkeltheit zu tun haben.

Kaum wiederzuerkennen ist das frühere TiC-Café: Früher trat man sich hier in den Theater-Pausen fast gegenseitig auf die Füße, nach dem Umbau-Ende wird es hier statt Enge viel Platz zum Verweilen geben. | Foto: Meinhard Koke

Kaum wiederzuerkennen ist das frühere TiC-Café: Früher trat man sich hier in den Theater-Pausen fast gegenseitig auf die Füße, nach dem Umbau-Ende wird es hier statt Enge viel Platz zum Verweilen geben. | Foto: Meinhard Koke

Sowohl das neue „Theater“ mit seinen bis zu 80 Plätzen wie auch das künftige Theater-Café werden (für TiC-Verhältnisse) viel Platz und (Tages-)Licht bieten, gepaart mit urig-bergischem Fachwerk-Charme. Von diesem Etappen-Eindruck der Umbauarbeiten zeigen sich selbst die TiC-Chefs beeindruckt: „Man kann sich das zwar zuvor vorstellen, aber das dann richtig zu sehen, das ist schon erstaunlich“, freuen sich Ralf Budde und Prof. Stefan Hüfner, dass bereits die ersten Konturen einen „großen Wurf“ für das kleine Theater andeuten: „Wir sind immer mehr der Überzeugung, dass das die richtige Entscheidung war“, unterstreichen Budde und Hüfner, dass das TiC an der Borner Straße eine neue Aufenthaltsqualität haben werden.

Mit Kirchplatz: „Neue Mitte in Cronenberg entsteht…“

„Man kann sich die bisherige Kleinheit gar nicht mehr vorstellen“, hoffen die TiC-Chefs auch darauf, dass nach der Wiedereröffnung auch solche Zuschauer zurückkehren werden, welche die bisherige „Unbequemlichkeit“ an der Borner Straße scheuten. Auch deshalb geben sich Budde und Hüfner sichtlich zufrieden, dass im Corona-Lockdown kein Stillstand im TiC herrschte: Der Umbau hätte bei laufendem Spielbetrieb nicht realisiert werden können: „Das ist auch ein Zeichen des Aufbruchs – Cronenberg hat die Corona-Zeit genutzt“, sagen die Theaterchefs ausdrücklich auch mit Verweis auf den „Platz für alle“, der gegenüber an der Reformierten Kirche entsteht – zusammen mit dem neuen TiC eine neue Mitte für Cronenberg, finden Budde und Hüfner.

Den Umbau sehen die Co-Theaterchefs voll im Zeitplan, im Spätsommer könne man fertig sein. Wann dann Zuschauer ins „neue“ TiC-Mutterhaus reinkommen, dazu wollen sie noch keine Prognose wagen: Im letzten Sommer oder Anfang des Jahres habe man ja angesichts niedriger Zahlen auch nicht an eine zweite beziehungsweise dritte Welle gedacht. Etwa sechs Wochen Vorlauf brauche der TiC-Restart, sobald er wirtschaftlich, aber auch für die aktuell vielfach noch nicht geimpften TiC-Schauspieler machbar sei, werde man das „Comeback“ angehen.

„Vorbildlich“: Lob für Stadt und Gebäudemanagement

Sorgen müssen sich die TiC-Fans derweil keine machen: Alle Gutscheine und Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit, versprechen Ralf Budde und Stefan Hüfner und danken ihnen zugleich für ihre Treue: Kaum Karten oder Abos seien umgetauscht worden, auch der Förderverein, die Sponsoren und Gesellschafter stünden in der Krise fest zum TiC: „Die Solidarität mit dem Theater ist auf allen Ebenen beeindruckend – das hat auch das Ensemble geplättet.“

Und ein Lob geht auch an eine sonst oftmals gescholtene Adresse. Die Zusammenarbeit bei dem Umbau-Projekt mit dem Gebäudemanagement Wuppertal (GMW) als Hausherrn und der Stadt sei „vorbildlich“, zeigen sich Ralf Budde und Stefan Hüfner „sehr zufrieden“: „Das muss man ja auch einmal sagen…!“