27.09.2021, 19.42 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

FFC-Feuerwache: Der Neubau steht weiterhin „in den Sternen“!

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In der historischen Gasanstalt Cronenberg an der Kemmannstraße ist seit rund 100 Jahren das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg (FFC) untergebracht. Weil nicht mehr zeitgemäß, fordert die Dörper Wehr seit Jahrzehnten einen Neubau. | Foto: Meinhard Koke

Seit zwei Jahren ist das Berghauser Schulgelände für eine neue Feuerwache Cronenberg im Visier | Wie ein Bericht des Gebäudemanagements Wuppertal (GMW) in der Bezirksvertretung Cronenberg zeigte, hat sich nicht viel getan.

Hörbar groß war der Frust bei Dirk Jacobs, dem Chef der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg (FFC): „Wir als Ehrenamtler sind sehr geknickt“, gab der Dörper Feuerwehrchef in der August-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg zum Thema „Neubau FFC-Feuerwache“ zu Protokoll: „Das Ehrenamt wird sehr gebeutelt.“

Der Hintergrund: Seit Jahrzehnten bereits wird ein neues Löschhaus für die Feuerwehr Cronenberg gefordert. Dass ein neues Löschfahrzeug in einer Privathalle an der Holzschneiderstraße stationiert werden muss, weil es nicht ins FFC-Löschhaus an der Kemmannstraße passt, unterstrich erst in diesem Sommer noch einmal die Notwendigkeit für einen Neubau.

Erst jetzt den Raumbedarf der Feuerwehr abgefragt
Seit zwei Jahren ist ein Areal auf dem Gelände der ehemaligen Berghauser Schule für die neue FFC-Heimstatt im Visier. Wie in der August-Sitzung der Bezirksvertretung klar wurde, ist seitdem aber nicht viel geschehen. Auf Nachfrage von CDU-Bezirksvertreter Michael-Georg von Wenczowsky bestätigte FFC-Chef Dirk Jacobs, dass erst jetzt der Raumbedarf der Dörper Feuerwehr abgefragt worden sei.

GMW-Manager Thorsten Wagner, der sich auch zum Thema „Rettungswache Cronenberg“ kritischen Fragen stellen musste, gab zu bedenken, dass die Planungen nicht einfach seien, da der Denkmalschutz des Berghauser Schulgebäudes zu beachten sei. Auch sei das Thema „Lärmschutz“ „sehr, sehr groß“, eventuell müsse der betreffende Bebauungsplan modifiziert werden. In diesem Fall müsse man von zusätzlichen Verzögerungen von ein/zwei Jahren ausgehen. Insofern wollte Wagner ebenfalls keinen Termin für eine Realisierung des FFC-Neubaus nennen. Priorität sei erst einmal, die Planungsreife für das Vorhaben herzustellen.

Vorfahrt für Feuerwache: „Was anderes auf Eis legen“
Michael-Georg von Wenczowsky platzte der Kragen: „Man beschafft Fahrzeuge, die nicht reinpassen, weiß nicht, wann man fertig wird, lehnt Zelte ab und die Feuerwehrleute müssen jetzt erst zur Wache und dann zu einer Privathalle, um ans neue Löschfahrzeug zu kommen“, kritisierte der CDU-Politiker. Auch bei FFC-Chef Jacobs schien der Geduldsfaden gerissen: „Dann muss etwas anderes auf Eis gelegt werden“, forderte der Cronenberger Wehrführer Vorfahrt für den Löschhaus-Neubau: „Das ist die Meinung aller 55 Feuerwehrleute“, unterstrich Jacobs vor dem Stadtteilparlament, dass die gesamte Dörper Wehr dahinter stehe.

GMW-Manager Wagner konnte zumindest etwas Hoffnung machen: Die notwendigen Standards für den Neubau seien nun alle bekannt – „ich glaube, wir sind so gebrieft, dass wir planen können“. Aber wie geschrieben: Termine für den FFC-Neubau wollte Wagner keine nennen…!