19.01.2022, 17.38 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Oberheidt-Pläne: CDU sagt Nein, SPD fordert mehr Klimaschutz

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Was wird aus dem Areal einer ehemaligen Sägen-Fabrik zwischen Oberheidter Straße und der Straße Häusgesbusch? Die Bezirksvertretung Cronenberg sprach sich für den Erhalt als Gewerbefläche aus. | Foto: Meinhard Koke

Auf dem Areal einer ehemaligen Sägenfabrik an der Oberheidter Straße ist eine Wohnbebauung geplant (die CW berichtete mehrfach). Um hier laut Stadt circa 70 Wohneinheiten in Einfamilien-, Doppel- und Reihen- sowie Mehrfamilienhäusern und etwa 140 Stellplätze errichten zu können, muss die Fläche von einem Gewerbegebiet in eine Wohnbaufläche umgewandelt werden.

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Während die Bezirksvertretung (BV) Cronenberg die Pläne ablehnte, stimmte der entscheidende Stadtentwicklungsausschuss zu. Bereits im Dezember sollte der Ratsausschuss zu der notwendigen Bebauungsplan-Änderung den Offenlegungsbeschluss fassen. Weil die BV ihre Dezember-Sitzung jedoch coronabedingt absagte und insofern keine Empfehlung abgeben konnte, verschob auch der Ausschuss seine Beschlussfassung.

CDU-Befürchtung: Verkehrsprobleme und Überschwemmungen

Bevor diese nun ansteht, hat die CDU-Fraktion in der Dörper BV ihre Stellungnahme zu dem Offenlegungsbeschluss abgegeben. Darin erneuern die Christdemokraten ihre Ablehnung. CDU-Fraktionssprecher Michael-Georg von Wenczowsky begründet das Nein mit „nicht den tatsächlichen Gegebenheiten“ entsprechenden Verkehrsdaten. Zudem befürchtet die Dörper CDU, die Bebauung könnte zu Überschwemmungen in der Straße Häusgesbusch und auch in der nahe gelegenen Hofschaft Paradies führen.

SPD enttäuscht: „Zu wenig Klimaschutz berücksichtigt“

Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung sagt indes nicht grundsätzlich Nein zu den Wohnbauplänen. In einer Mitteilung zeigt sich Fraktionssprecher Oliver Wagner jedoch „enttäuscht“, dass dabei zu wenig Klimaschutz-Aspekte berücksichtigt würden. „Weder bei den einzusetzenden Baumaterialien, noch beim zukünftigen Wärmeverbrauch, bei der Mobilität oder den einzusetzenden Energieträgern werden im jetzigen Entwurf irgendwelche Klimaschutzvorgaben gemacht“, kritisiert Wagner, wie die Verwaltung das Vorhaben im „Klimacheck“ als „neutral“ bewerten könne.

Die „ambitionierten und auch sehr zu begrüßenden Klimaschutzziele der Stadt“ blieben außen vor – Wagner weiter: „Die laschen Vorgaben (…) sind nicht geeignet, um einen Beitrag zur Klimaneutralität in 2035 zu leisten. Ganz im Gegenteil!“ Zur ersten BV-Sitzung 2022, die pandemiebedingt am heutigen 19. Januar 2022 nur als Online-„Beratung“ stattfindet, hat die SPD daher einen Antrag eingebracht. Damit wird die Verwaltung aufgefordert, „deutlich mehr Aspekte des Klimaschutzes in das Verfahren“ einzubringen.

Als Vorbild benennt SPD-Sprecher Wagner die Klimaschutzsiedlung Hilden mit nachhaltigen Mobilitätsaspekten, klimafreundlicher Wärmeversorgung, besonders hohen Effizienzstandards und ökologischen Baustoffen.