28.01.2022, 19.49 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

125 Jahre Bahnhof Küllenhahn: Kommen jetzt die Abrissbagger?

Artikelfoto

Nachdem er seit Jahrzehnten verfällt, könnten just im Jahr seines 125-jährigen Bestehens die Abrissbagger anrücken: der Küllenhahner Bahnhof an der Sambatrasse. | Archiv-Foto: Meinhard Koke

125 Jahre nach seiner Eröffnung: Rückt der Abriss des ehemaligen Denkmals nun näher? / Investor soll jedoch Bedingungen stellen / Der Bürgerverein Küllenhahn verfolgt die Entwicklung aufmerksam.

Seit Jahrzehnten verfällt der Küllenhahner Bahnhof, ebenso lange ist in der Diskussion, was aus dem einstigen Eisenbahn-Halt an der heutigen Sambatrasse werden könnte. Zuletzt im Kommunalwahlkampf 2020 geriet der Bahnhof, der aufgrund seines maroden Zustandes zwischenzeitlich aus der Denkmalliste gestrichen und zum Abriss freigegeben wurde, wieder in den Fokus: Im Rahmen seiner „Sambafahrt mit OB Mucke“ (die CW berichtete) machte der damalige Oberbürgermeister im August 2020 an dem Samba-Bahnhof Küllenhahn Halt.

Michael Ludwig, der Vorsitzende des Bürgervereins Küllenhahn, erläuterte Andreas Mucke von den Bemühungen des Bürgervereins um eine Entwicklung des Bahnhofs-Areals im Sinne des Ortsteils. Der Bürgerverein kann sich durchaus eine Wohnbebauung vorstellen, hofft jedoch dabei auf eine Kombination mit einer Trassen-Gastronomie, einem Treff für den Ortsteil oder zum Beispiel auch einem Fahrrad-Service. OB Mucke versprach, zur Zukunft des Bahnhofsareals an einen runden Tisch im Rathaus einzuladen – er wurde bekanntlich nicht wiedergewählt und konnte daher nicht mehr an einen Runden Rathaus-Tisch bitten.

Greift der Verkauf nur bei Umsetzung von Investorenplänen?

Anderthalb Jahre später ist zumindest das Thema „Küllenhahner Bahnhof“ zurück auf dem Tisch: Wie Michael Ludwig gegenüber der CW bestätigt, soll der Bahnhof an einen Investor verkauft worden sein. Das habe ihm Oberbürgermeister Uwe Schneidewind berichtet und zugleich zugesagt, dass der Bürgerverein in die Planungen eingebunden würde. Mehrfache CW-Versuche, einen der beiden (bisherigen) Eigentümer des Bahnhofes telefonisch zu erreichen blieben ohne Erfolg beziehungsweise unbeantwortet.

Auf eine Anfrage bei der Stadt gab es keinen Kommentar: „Wir geben zu den Vorhaben Dritter keine Erklärungen ab. Das ist dem Vorhabenträger vorbehalten“, hieß es aus dem Barmer Rathaus. Laut CW-Informationen soll der Verkauf des Bahnhofes tatsächlich unterschrieben sein. Unter Dach und Fach ist er demnach aber (noch) nicht. Denn: Der Verkauf soll unter dem Vorbehalt stehen, dass der Investor an der Ecke Harzstraße/Nöllenhammerweg seine Baupläne realisieren kann. Gibt’s die Baugenehmigung nicht, würde der Vertrag platzen.

Grundstück vor allem im Eigentum der Deutsche Bahn

Dass der Verkauf einen solchen Passus enthalten könnte, wäre plausibel, denn mit dem Kauf des Bahnhofes hat ein Investor lediglich einen Fuß in der Tür. Den (bisherigen) Eigentümern gehört nur das eigentliche Gebäudegrundstück mit einem schmalen Streifen drumherum, der gesamte Rest des Areals an der Sambatrasse befindet sich im Eigentum einer Tochter der Deutschen Bahn AG. Zudem, so war nun zu vernehmen, soll der Landesbetrieb Straßen.NRW ein Auge auf den Verkauf haben – der Burgholztunnel verläuft unterirdisch unmittelbar hinter dem Grundstück beziehungsweise schneidet das Ende des Bahnhofsgebäudes.

Bürgerverein Küllenhahn: „Nicht nur Wohnen, auch was für den Ortsteil“

Auch wenn der Zug für den Küllenhahner Bahnhof selbst längst abgefahren ist, 125 Jahre nach dessen Eröffnung dürfte die Diskussion darüber, was aus seinem Areal wird, nun wieder Fahrt aufnehmen…! Bürgervereinschef Ludwig unterstrich gegenüber der CW, dass man grundsätzlich nichts dagegen habe, dass „etwas Neues dahinkommt“. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass sich der Bürgerverein eine Bebauung im Sinne des Ortsteils wünsche „und nicht nur eine reine Wohnbebauung“.

Michael Ludwig brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der Bürgerverein, aber auch die Bezirksvertretung Cronenberg frühzeitig zu den Plänen informiert und die Küllenhahner Bürger mitgenommen würden. Man werde die weiteren Entwicklungen wachsam verfolgen, kündigte Ludwig gegenüber der CW an.