10.06.2022, 14.04 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Unterschriften-Aktion: „Lädchen“ erneut Lotto-Service gestrichen

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„Lotto im Lädchen muss bleiben!“: Unter dieser Überschrift hat Michael Ludwig, Vorsitzender des Büregervereins Küllenhahn (re.), erneut eine Unterschriften-Aktion gestartet, damit Mert Berk, der neue Pächter des „Küllenhahner Lädchen“, von WestLotto doch eine Lizenz erhält. | Foto: Meinhard Koke

„Wenn ich einmal reich wär’“, dieser Wunsch lässt allwöchentlich Kunden auch im „Küllenhahner Lädchen“ Tipp-Scheine abgeben. An der Küllenhahner Straße 214 wird man zwar nicht reich damit. Aber das Spiel mit dem großen Glück beschert dem kleinen Geschäft eine Reihe von Kunden, die beim Lotto-Spielen „in einem Aufwasch“ einen Snack, eine Zeitung oder Zigaretten kaufen – diese Kunden blieben weg, wenn sie ihre Scheine nicht mehr im „Küllenhahner Lädchen“ abgeben könnten.

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Da war doch mal was?! Richtig, bereits im Jahr 2019 (die CW berichtete) bangten die damaligen Inhaber um ihre Existenz, als die Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG (WestLotto) ihnen den Lotto-Service strich. Um ihr „Lädchen“ zu unterstützen, starteten Kunden und der Bürgerverein Küllenhahn eine Unterschriften-Aktion! Mit „Happy End“: WestLotto hatte ein Einsehen, der Lotto-Service blieb dem Geschäft erhalten. Drei Jahre und zwei Inhaber später bangt man am Küllenhahn nun erneut um sein kleines Geschäft: WestLotto hat zum neuerlichen Wechsel an Neu-Pächter Mert Berk abermals den Lotto-Service aufgekündigt.

Nach 2019: Zweite Unterschriften-Aktion gestartet

Abermals will der Bürgerverein das nicht hinnehmen: Erneut unter der Überschrift „Lotto im Lädchen muss bleiben!“ startete der Bürgerverein eine zweite Unterschriften-Aktion: „Damit wir auch weiterhin unsere Frühstücksbrötchen, unsere Zeitungen oder einen Snack zwischendurch um die Ecke kaufen können; damit unsere Kinder nach der Schule weiter Süßigkeiten-Tüten füllen können; damit wir mitten im Ortsteil auch in Zukunft einen Zwischenstopp bei Cappuccino und Teilchen einlegen können und nicht zuletzt, damit wir im „Lädchen“ unverändert auf die Suche nach dem großen Glück gehen können, unterschreibt diese Petition“, appelliert Bürgervereinsvorsitzender Michael Ludwig: „Lotto muss im Lädchen bleiben!“

WestLotto: „Wir kommen zu einem klaren Nein“

Axel Weber von WestLotto macht indes keine Hoffnung auf ein Tipp-Comeback an der Küllenhahner Straße 214: Eine Kündigung sowie die Überprüfung einer Lotto-Lizenz bei einem Inhaber-Wechsel sei üblich, stellt der Sprecher und Prokurist von WestLotto klar. Die Prüfung des Antrags des neuen Pächters habe nicht nur ergeben, dass der Service am Küllenhahn aus Lotto-Sicht kaum wirtschaftlich sei. Im Sinne des Kanalisierungs-Auftrages aus dem neuen Glücksspielstaatsvertrag sei er auch nicht notwendig: In einer Entfernung von 1,2 Kilometern liege das nächste Lotto-Angebot – diese Entfernung sei „völlig im Rahmen und in Ordnung“, befindet Axel Weber. Daher sei WestLotto verpflichtet, keine neue Lizenz zu erteilen: „Hier sitzt keiner am Beamten-Schreibtisch“, stellt Weber nach Berücksichtigung aller Gesamtfaktoren klar: „Wir kommen zu einem klaren Nein.“

Neue Petition: Online oder analog unterschreiben

Die Unterschriften-Aktion kann auf der Plattform change.org unter chng.it/zRnN6kfTpH aufgerufen und unterschrieben werden. Unterschriftenlisten zum analogen Unterschreiben liegen auch im „Küllenhahner Lädchen“ sowie bei Blumen Balewski an der Küllenhahner Straße 225 aus. Auch Nicht-Küllenhahner können gerne unterschreiben!