13.06.2022, 19.30 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Gartenbad: Neuer Lifter dank Lebenshilfe, Aktion Mensch & Stadt

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Stellten den neuen Behinderten-Lifter gemeinsam mit Gartenhallenbad-Leiter Ralf Wehling (re.) vor: Michael Kiekbusch und Frauke Frank vom Sport- und Bäderamt der Stadt, Geschäftsführer Stefan Pauls und Beirat Jörg Lemmer von der Lebenshilfe Wuppertal sowie Petra Bömkes, die Vorsitzende des Wuppertaler Behindertenbeirates (v.l.). | Foto: Meinhard Koke

Als am 7. Juni 2022 ein neuer Behindertenlifter im Gartenhallenbad Cronenberg eingeweiht wurde, war es ein bisschen so, als hätte sich ein Kreis geschlossen. Denn in dem Dörper Stadtbad in der Straße Zum Tal hatte es bereits einen Lifter gegeben. Dieser war aus Mitteln der Cronenberger Werkzeugkiste angeschafft worden; inzwischen in die Jahre gekommen, wurde das Gerät im Zuge der jüngsten Gartenbad-Sanierung ausgemustert.

Man erinnere sich: Die Initialzündung für die Werkzeugkiste gab 1972 ein Feuerwehr-Einsatz bei der Lebenshilfe Wuppertal – 50 Jahre später war es nun die Einrichtung an der Heidestraße, welche (anteilig) für den Ersatz des alten Werkzeugkisten-Lifters sorgte. Die Lebenshilfe, so erläuterte Geschäftsführer Stefan Pauls, hatte aus der Förderaktion „#1BarriereWeniger“ der „Aktion Mensch“ Fördermittel für die Anschaffung des neuen Gartenbad-Lifters beantragt – 5.000 Euro konnten so zur Finanzierung des rund 12.000 Euro teuren Geräts beigesteuert werden.

Ohne Lebenshilfe und Aktion Mensch nicht möglich gewesen

„Wir sind sehr dankbar für die Co-Finanzierung“, freuten sich Frauke Frank und Michael Kiekbusch vom Stadtbetrieb Sport und Bäder, der die restlichen rund 7.000 Euro übernahm: „Ansonsten wäre ein neuer Behindertenlifter nicht möglich gewesen.“ So ganz „uneigennützig“ war die Lebenshilfe-Mithilfe indes nicht: Sowohl Mitarbeiter der Werkstätten wie auch Bewohner der Lebenshilfe-Wohnstätten nutzen in ihrer Freizeit das Gartenhallenbad regelmäßig. Mit Jörg Lemmer vom Werkstatt-Beirat der Lebenshilfe freute sich aber auch Petra Bömkes über den Lifter-Ersatz: „Das ist ein großer Schritt in Richtung Barrierefreiheit“, unterstrich die Vorsitzende des Behindertenbeirates der Stadt. Zumal bereits Duschen, Toiletten oder auch Kabinen im Zuge der Gartenbad-Sanierung weiter behindertengerecht umgestaltet worden waren.

Im Unterschied zum bisherigen stationären Lifter ist der neue so genannte „PandaPool“ übrigens fahrbar: Wie Badleiter Ralf Wehling erläuterte, kann der motorisierte Lifter ohne Kraftanstrengung Personen mit einem Gewicht bis zu 150 Kilogramm an den Beckenrand fahren, sanft werden sie dann ins Wasser gehoben – und auch wieder heraus. Dank eines Infrarot-Sensors stoppt der Lifter automatisch ab, wenn er zu nah am Becken ist. Eine Voranmeldung für Menschen mit Behinderung, die den Lifter nutzen möchten, ist im Gartenhallenbad nicht notwendig.