06.03.2023, 15.11 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Ranger fürs Burgholz & Co.: Rats-Ausschüsse haben zugestimmt

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Werden unter anderem auch durch das Arboretum Burgholz künftig zwei „Teilzeit“-Ranger von Land und Stadt patroullieren? Nach Zustimmung der betreffenden Rats-Ausschüsse liegt die Entscheidung nun beim Stadtrat Wuppertal. | Foto: Meinhard Koke

Wie berichtet sollen künftig zwei Ranger durch Wuppertals (Landes-)Wälder streifen: Im Februar beschlossen die Ratsausschüsse für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit sowie Umwelt in ihren Februar-Sitzungen zeitgleich einen fraktionsübergreifenden Antrag. Unter der Überschrift „Ranger für Waldschutz und Sicherheit“ beantragen die Fraktionen von SPD, CDU, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, FDP und DIE LINKE eine Vereinbarung mit dem zuständigen Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Dieser sieht die hälftige Teilfinanzierung von zwei Vollzeit-Rangern im Naturschutzgebiet Burgholz und weiteren Wald- und Naturschutzflächen Wuppertals vor.

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Demnach sollen die beiden Ranger beim Landesbetrieb angesiedelt werden. Für mindestens fünf Jahre soll die Stadt Wuppertal die anteiligen Kosten von je 17.500 Euro pro Stelle pro Jahr sowie einmalige Sachkosten in Höhe von 25.000 Euro übernehmen. Die Landes-Ranger sollen in regelmäßigem Austausch mit den Stadt-Ressorts Forsten, Umweltschutz sowie Ordnung ihre Arbeit abstimmen. Hintergrund der Schaffung der beiden Ranger-Stellen ist ein Antrag des „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND): Dieser hatte vor genau einem Jahr ordnungsrechtliche Kontrollen gegen die illegalen Mountainbiker-Strecken im Staatsforst Burgholz gefordert (die CW berichtete).

Hintergrund: Abgelehnter BUND-Antrag

Die Stadt, aber auch das Land hatten dem BUND-Antrag zwar inhaltlich zugestimmt. Die vom BUND geforderten Kontrollen wurden aber aufgrund fehlenden Personals als nicht leistbar abgelehnt. Das wurde als ein „Offenbarungseid“ von Stadt und Landesbetrieb kritisiert, in der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg zeigten vor allem die Grünen kein Verständnis dafür. Nachdem die Landesforstbehörde dann aufgefordert worden war, eine gemeinsame Lösung zu finden, wurde ein Runder Tisch mit städtischer Forstabteilung, Landesbetrieb, den Stadt-Ressorts und dem Oberbürgermeister-Büro gebildet. Bei diesen Gesprächen kam die Option zur Einstellung zweier Forstwirte auf.

Personalien-Aufnahme & Amtshilfe möglich

Wie Kay Boenig, der Leiter des auch für den Staatsforst Burgholz zuständigen Regionalforstamts Bergisches Land, gegenüber der CW erläutert, sollen die beiden Ranger in den Wäldern vor allem Ansprechpartner sein. Zwar sollen sie bei Verstößen gegen zum Beispiel den Naturschutz keine ordnungsbehördlichen Sanktionen aussprechen können. Allerdings würden sie berechtigt sein, zum Beispiel die Personalien der Verstoßer aufzunehmen, um diese dann im Rahmen von Amtshilfe an die zuständigen Behörden von Stadt beziehungsweise Landesbetrieb weiterzuleiten. Noch nicht klar ist derweil, wie die Ranger in den Wäldern und ausgewählten Naturschutzgebieten unterwegs sein werden.

Rat entscheidet am heutigen 6. März – BM Spiecker zuversichtlich

In ihren Sitzungen stimmten sowohl der Ordnungs- wie auch der Umweltausschuss des Rates der Ranger-Vorlage zu. „Ich bin froh, dass die Initiative durchkommen wird“, zeigt sich der Cronenberger CDU-Ratsherr Rainer Spiecker, der zugleich auch Vorsitzender des Ordnungsausschusses und Wuppertaler Bürgermeister ist, zuversichtlich, dass der fraktionsübergreifende Antrag auch den Rat passieren wird: „Ich gehe davon aus, nachdem die beiden Ausschüsse dafür gestimmt haben“, blickt Rainer Spiecker auf die Ratssitzung am heutigen 6. März. Stimmt der Rat zu, wäre damit ein anderes Gremium aber nicht vom Tisch: Der Runde Tisch „Radverkehr in Naherholungsgebieten“, der sich seit 2021 unter anderem auch mit der Schaffung von legalen Mountainbiker-Trails beschäftigt, soll weiter fortgeführt werden, heißt es ausdrücklich in der Vorlage für die Schaffung der Ranger-Stellen.

„Wissenswertes“-Abend mit Regionalforstamt-Chef

Im Rahmen der Reihe „Wissenswertes“ wird Kay Boenig am kommenden Freitag, 10. März, im Gemeindehaus Küllenhahn zu Gast sein. Der Leiter des Regionalforstamts Bergisches Land wird sich an der Nesselbergstraße 12 zum Thema „Der Staatsforst Burgholz in Zeiten des Klimawandels“ den Fragen von Prof. Dr. Martin Fleuß stellen. Der Abend beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.