27.09.2023, 19.50 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Geplanter Netto-Neubau: Können Ende 2024 die Bagger anrollen?
Das Netto-Vorhaben im Karree Hauptstraße/ Amboßstraße / Holzschneiderstraße (die CW berichtete mehrfach) hat den nächsten Schritt gemacht: Der zuständige Rats-Ausschuss für Stadtentwicklung stimmte den entsprechenden Offenlegungsbeschlüssen jeweils mit großer Mehrheit zu. Die Bezirksvertretung (BV) Cronenberg hatte in ihrer Sitzung zuvor beide Vorlagen jeweils einstimmig zurückgewiesen und dem Rats-Ausschuss die Ablehnung empfohlen.
Offenlegung ab Ende Oktober
Nach dem Passieren des entscheidenden Stadtentwicklungsgremiums gehen die Netto-Pläne nun in die Offenlegung: Voraussichtlich ab Ende Oktober können vier Wochen lang Anregungen und Einwände zu den Planungen eingebracht werden. Wie mehrfach berichtet will der Discounter Netto von seinem aktuellen Standort in der Herichhauser Straße auf das Karrée an der Kreuzung zur Ortsmitte umziehen. Allerdings soll zwischen Hauptstraße, Amboßstraße und Holzschneiderstraße nicht nur ein Netto errichtet werden. Die Pläne sehen auch eine Kombination mit Wohnbebauung sowie einen separaten kleineren Bau mit zum Beispiel einem Bäckerei-Café sowie Wohnungen beziehungsweise Büros darin vor.
Anregungen / Bedenken der Bezirksvertretung
Die Bezirksvertretung Cronenberg bemängelte mehrerlei an den städtischen Vorlagen. So sei angesichts der geplanten etwa 70 Wohneinheiten nicht das daraus resultierende verstärkte Verkehrsaufkommen in dem betreffenden Verkehrs-Gutachten berücksichtigt worden. Damit zusammenhängend bemängelte die BV zudem, dass es keine Vorgaben gebe, wie der Hauptschulweg von und zur Grundschule Hütterbusch sicher die Holzschneiderstraße queren könne. Dazu regte das Stadtteilparlament an, dass – über die aktuell geltenden gesetzlichen Regelungen hinaus – mehr E-Ladestationen auf dem Areal eingerichtet und die Effizienzstandards der Gebäude erhöht werden sollten. Im Hinblick auf eine ebenfalls geplante Neu-Bebauung des gegenüberliegenden ehemaligen Geländes der Firma Julius Greis möchte die Bezirksvertretung überdies den Bebauungsplan auf den Bereich Holzschneiderstraße bis Einmündung Hauptstraße (gegenüber dem Zentrum Emmaus) erweitert wissen.
Rechtskraft Mitte 2024?
Stephanie Kahrau vom Ressort Bauen und Wohnen zeigte sich auf CW-Nachfrage optimistisch zu den Anregungen beziehungsweise Bedenken der BV: „Ich glaube, dass man hier auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann.“ Nach der Offenlegung geht der Satzungsbeschluss mit den eingearbeiteten Anregungen in die politischen Gremien, also auch in die Bezirksvertretung Cronenberg. Laut Zeitplan könnte der Rat im ersten Quartal 2024 den Satzungsbeschluss fassen, bei positivem Bescheid der Bezirksregierung könnte es dann Mitte 2024 grünes Licht für das Netto-Vorhaben geben und die Bagger anrollen – rund sieben Jahre nach Bekanntwerden der Pläne…!