16.02.2018, 12.03 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Seilbahn: Halbierung der Busnutzer in Cronenberg?

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In Koblenz schwebt die Seilbahn zur Talstation am Deutschen Eck. Ob in Wuppertal eine Seilbahn mit Elberfelder Station am Hauptbahnhof entsteht, ist höchst umstritten… -Foto: Meinhard Koke

Durch die Ankündigung der Deutschen Bahn AG, die Gebäude des Wuppertaler Hauptbahnhofes verkaufen zu wollen (die CW berichtete), ist auch die Diskussion um die Seilbahn neu befeuert worden – schließlich soll die Seilbahn-Talstation ja auf dem Areal eines Bahnhofsnebengebäudes entstehen.

Dass die Bahn verkaufswillig ist, alarmiert natürlich den Verein „Seilbahnfreies Wuppertal“: Die Seilbahn-Gegner warnen nun vor „Gebäudedeals“, welche für die Stadt beziehungsweise die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) „zum finanziellen Desaster“ werden könnten. Der Grund: Die Seilbahn-Gegner ziehen in Zweifel, dass die geplante Seilbahn überhaupt ein bezuschussungsfähiges ÖPNV-Projekt wäre.

Denn: Die Verkehrsprognose eines Kölner Gutachterbüros habe ergeben, dass sich die ÖPNV-Nutzerzahlen im Abschnitt zwischen Hahnerberg und Cronenberg mit einer Seilbahn mehr als halbieren würde – von aktuell bis zu 15.000 täglichen Busnutzern auf dann nur noch gut 6.000 Fahrgäste. Für die ohnehin schon hochbelastete Hahnerberger Straße würde das noch mehr Autoverkehr bedeuten, erläutert Marc Gennat vom Verein „Seilbahnfreies Wuppertal“. Insofern fordern die Seilbahn-Gegner, die Stadt und die Stadtwerke auf, zunächst „absolute Sicherheit“ zur Förderfähigkeit der Seilbahn zu schaffen. Ohne diese Sicherheit riskiere die Stadt ein finanzielles Desaster.

„Das ist nicht so“, hält WSW-Sprecher Holger Stephan eindeutig dagegen: „Diese Schlussfolgerung ist unzutreffend.“ Die Seilbahn-Gegner, kritisiert Stephan auf CW-Nachfrage, lösten Zahlen in einer Weise aus dem Gutachten heraus, „die so auch für uns nicht mehr nachvollziehbar ist“. Fakt sei vielmehr: „Das Gutachten hat ergeben, dass das Seilbahn-Projekt verkehrlich sinnvoll ist und sich volkswirtschaftlich rechnet“, so der WSW-Sprecher abschließend zu der Mitteilung der Seilbahn-Gegner.